Dank eines starken Endspurts konnten sich die ROSTOCK SEAWOLVES den ersten Saisonsieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sichern. Vor 1.500 Zuschauern gewannen die Wölfe am OSPA-Spieltag mit 86:83 (49:44) gegen die Bayer Giants Leverkusen. Die letzten acht Zähler der Partie gingen allesamt auf das Konto der Hausherren, die im Iraner Behnam Yakhchali (26 Punkte, 5/6 Dreier) ihren besten Werfer hatten. Auf Seiten der Gäste kam Ex-Seawolf Haris Hujic auf 17 Zähler.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen Bayer Giants Leverkusen 86:83 (49:44)
Dirk Bauermann bezeichnete Behnam Yakhchali im Sommer als “besten Guard Asiens” – auch nach dem Sieg gegen Leverkusen betonte er die Qualitäten des iranischen Nationalspielers: “Er war heute überragend für uns.” Mit 26 Punkten, darunter fünf von sechs erfolgreichen Dreipunktewürfen – davon zwei Buzzerbeater zum Ende des zweiten und dritten Viertels – sowie fünf Rebounds spielte Yakhchali sich in die Herzen der Fans. Er selbst zeigte sich bescheiden nach dem Spiel: “Ich habe gut gespielt, aber Basketball ist ein Teamsport. Ohne die Pässe meiner Mitspieler wäre das nicht möglich gewesen.”
Die Partie startete mit einem 0:5 (2. Min) aus SEAWOLVES-Sicht. Leverkusen bestimmte die ersten Minuten, testete die Wölfe mit Press- und Zonenverteidigung. Doch die Truppe von Dirk Bauermann hatte jedes Mal Antworten parat. Anders als noch in der Vorwoche, als die Rostocker nach einer desolaten Dreipunktequote von nur 16 Prozent knapp in Bremerhaven unterlegen waren, zeigten sie sich gegen die Giants äußerst treffsicher von außen: Bis zur Halbzeit hatten die Gastgeber neun von 16 Versuche von jenseits der 6,75-Meter-Linie versenkt. Dennoch war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, weil die Riesen vom Rhein die Bretter kontrollierten (9:4 Offensiv-Rebounds, insgesamt 18:12-Rebounds bis zur Halbzeit).
Nach dem Seitenwechsel blieb das Duell zwischen Bauermanns aktuellem und ehemaligem Club ein Tanz auf der Rasierklinge. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Allerdings mussten die Gastgeber in der 27. Minuten auf Ronalds Zakis, der sein fünftes Foul kassierte, verzichten. Bis dato hatte der Center gut in der Zone gearbeitet und den Giants 14 Zähler eingeschenkt. Die Wölfe zeigten nach dem Ausscheiden des Letten Moral und kontrollierten weiter das Geschehen. So war es erneut der gut aufgelegte Yakhchali, der den dritten Durchgang genauso wie das zweite Viertel beendete: mit einem Buzzerbeater von der Dreierlinie.
Im Schlussviertel stockte auf beiden Seiten der Offensivmotor. Zunächst waren es die SEAWOLVES, die nach einem Korbleger von Rain Veideman mit 78:76 (33. Min) in Führung gingen – und danach fast fünf Minuten ohne Punkte blieben. Die Leverkusener hatten sich in dieser Phase auf fünf Zähler (78:83, 36. Min) abgesetzt. Chris Carter war es schließlich, der sechs der letzten acht Rostocker Punkte erzielte. Die Gäste von Rhein verpassten es, in der restlichen Spielzeit zu punkten. So feierten die ROSTOCK SEAWOLVES dank einer starken Schlussphase, in der die Defensive ausschlaggebend war, ihren ersten Sieg in der Saison 2020/2021. Neben Yakhchali (26 Pkt) punkteten auch Zakis (14 Pkt, 4 Reb) und Carter (11 Pkt, 5 Reb, 6 Ast) zweistellig.
SEAWOLVES-Coach Dirk Bauermann nach dem Spiel: „Ich glaube, man hat uns in vielen Situationen den Druck angesehen. Nach der Niederlage gegen Bremerhaven wollten wir unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen. Immer als wir die Möglichkeit hatten wegzuziehen, haben wir leichte Fehler gemacht. Leverkusen ist so im Spiel geblieben, aber Leverkusen ist auch eine der am klügsten spielenden Mannschaften in dieser Liga. Insofern ist es nicht leicht, gegen sie zu verteidigen. Das ist uns im letzten Viertel richtig gut gelungen. Das war am Ende auch der Schlüssel zum Sieg. Ich glaube, dass auch die Fans gerade in den Schlussminuten extrem wichtig waren und uns dann auch die notwendige Energie gegeben haben, um die Big Stops zu bekommen. Insofern war es nicht nur ein Sieg der Mannschaft, sondern sicher auch ein Sieg der Fans.“
Bereits am nächsten Sonntag, den 1. November 2020, spielen die SEAWOLVES erneut in der StadtHalle Rostock. Dann empfangen die Wölfe um 16:00 Uhr die Nürnberg Falcons. Tickets sind online erhältlich auf tickets.seawolves.de oder im Fanshop (Lange Str. 35, 18055 Rostock).
Viertelstände (HRO-LEV): 21:21, 28:23, 25:27, 12:12
Punkteverteilung
Rostock: Carter (11), Gloger (5), Ilzhöfer (6), Jost (0), Loesing (7), Skobalj (nicht eingesetzt), Theis (9), Veideman (8), Yakhchali (26), Zakis (14).
Leverkusen: Bacak (2), Blass (0), Dressler (10), Eberhardt (3), Edigin Jr. (11), Funk (nicht eingesetzt), Heinzmann (7), Hujic (17), Kahl (8), Kuczmann (0), Lohaus (10), Mann (15).