Am 13. April 2019 versammelten sich rund 50 Kinder mit ihren Eltern in der Sporthalle am Bertha-von-Suttner-Ring. Dutzende Bälle unterschiedlicher Größe und bunte Luftballons flogen durch die Luft. Mädchen und Jungen balancierten über wackelige Hängebrücken oder jagten Wolfi und seinen Freunden auf LED-Banden hinterher. Erstmals in ihrer nunmehr dreißigjährigen Vereinsgeschichte bewegten die Rostock Seawolves – damals noch als EBC Rostock – an diesem Tag gezielt Kinder im Kindergartenalter. Es war die Auftaktveranstaltung für “Wolfis Ballschule”, das KITA-Sportprogramm, welches der Verein gemeinsam mit der AOK Nordost als Gesundheitspartner ins Leben gerufen hatte und das nun seinen fünften Geburtstag feiert.
„Durch unsere Arbeit an den Grundschulen hatten wir festgestellt, dass die Kinder mit immer weniger sportlichen Vorfähigkeiten eingeschult werden. Hier haben wir uns als Sportverein in der Verantwortung gesehen und realisiert, dass wir noch früher ansetzen müssen“, erklärt Benny Rausch, der Wolfis Ballschule seit Beginn an als Programmleiter verantwortet, die Hintergründe des Programmstarts.
Ziel war es, möglichst vielen Kindern im Alter von 4 bis 7 Jahren einen Zugang zu regelmäßiger Bewegung zu bieten. Kern des Programms ist daher die Kooperation mit Kindertagesstätten. An jeder ihrer Partnereinrichtungen sind die Seawolves einmal wöchentlich für eine 45- bis 60-minütige Bewegungseinheit vor Ort. Diese findet nicht nur in einer Räumlichkeit der KITA oder einer Sporthalle in unmittelbarer Nähe, sondern auch innerhalb der Betreuungszeit statt. „So müssen Eltern ihre Kinder nicht zum Sport bringen, sondern der Sport kommt zu den Kindern. Dieses Konzept hatte sich ja schon in unserem Schulprogramm bewährt und ist aus unser Sicht der einzige Weg, wie der Zugang zu Vereinssport zukunftsfähig gestaltet werden kann“, sagt der Programmleiter.
Wie so vieles in den vergangenen Jahren war auch der Aufbau von Wolfis Ballschule durch die Corona-Pandemie erschwert. „Insgesamt dreimal während der Pandemie durften wir als externe Partner für einen längeren Zeitraum nicht in die Einrichtungen kommen“, erinnert sich Benny Rausch. Der Verein versuchte, seine kleinsten Sportlerinnen und Sportler über regelmäßige Mitmach-Videos auf YouTube zu erreichen. „Doch das war natürlich nicht das Gleiche. Insbesondere Kinder in diesem Alter begeistert das Sporterlebnis vor allem durch das Miteinander. Die Videoserie ,Wolfis Weltreise’ war eine tolle Idee, konnte aber den Sport in der KITA im direkten Kontakt nicht ersetzen.“ So spiegelten sich die Lockdowns auch immer wieder in den Mitgliederzahlen des KITA-Programms wider. „Im Prinzip mussten wir das Programm dreimal von Neuem aufbauen. Dass uns das gelungen ist, zeigt, dass der Verein den Bedarf vor fünf Jahren richtig erkannt hat und unser Konzept das richtige ist, um auch kleine Kinder für Sport und Bewegung zu begeistern.“
So hat Wolfis Ballschule zu ihrem Geburtstag nicht nur 25 Partnereinrichtungen und Standorte, sondern bewegt wöchentlich auch mehr als 600 Kinder – ein neuer Höchststand! Das Ende der Fahnenstange soll aber noch lange nicht erreicht sein: Ende des Monats kommt mit dem Lütt Kinnerhus in Lütten Klein die nächste Partner-KITA hinzu, weitere sollen folgen. Zudem ist für den diesjährigen Kindertag am 1. Juni ein sportliches Jahres-Highlight geplant: „Wolfis Basketball-Olympiade soll unseren kleinsten den ihnen gewidmeten Tag in diesem Jahr ganz besonders versüßen. Es wird die größte Ballolympiade, die wir bisher durchgeführt haben, mit neuen sportlichen Herausforderungen für die Kinder“, gibt Daniela Büttner, die für die sportlichen Inhalte des KITA-Sportprogrammes verantwortlich ist, einen Ausblick. Wolfis Basketball-Olympiade auf dem Sportplatz Erich-Schlesinger-Straße ist somit jetzt schon ein Termin, den sich Eltern im ihrem Kalender vormerken sollten. Erwartet werden mehr als 300 Kinder – sechsmal so viele wie bei der Auftaktveranstaltung im April 2019.