Die ROSTOCK SEAWOLVES haben den vierten Sieg in Folge erbeutet. Bei den wiha Panthers Schwenningen konnte sich der Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit 90:72 (41:42) durchsetzen. Nach einem Zwölf-Punkte-Rückstand im ersten Viertel griff die Rostocker Verteidigung im weiteren Spielverlauf für einen letztlich souveränen Auswärtssieg, bei dem Till Gloger und Tyler Nelson jeweils 20 Punkten erzielten. Auf Schwenninger Seite kam der ehemalige SEAWOLVES-Spieler Grant Sitton auf 29 Zähler.
wiha Panthers Schwenningen gegen ROSTOCK SEAWOLVES 72:90 (42:41)
Die weiteste Auswärtsfahrt im deutschen Profibasketball war den ROSTOCK SEAWOLVES im ersten Viertel anzumerken. Mit 3:10 (2. Min) startete das Team von Christian Held, das ohne den verletzten Jordan Roland (Sprunggelenk) antreten musste, in die Partie. Die Gastgeber erwischten vor 423 Zuschauern den besseren Start. Vor allem der ehemalige Rostocker Grant Sitton (er spielte in der Saison 2019/2020 für die SEAWOLVES) war gut aufgelegt und erzielte allein in den ersten zehn Minuten 13 Punkte. Kurzzeitig schien es, als seien die Rostocker im Spiel angekommen, nachdem sie binnen kürzester Zeit vier Ballverluste provozierten und auf 9:10 (4. Min) verkürzen konnten. Doch die Gastgeber konterten den Rostocker Run und zogen auf bis zu zwölf Zähler (19:31, 9. Min) davon. Die SEAWOLVES kassierten im Anfangsabschnitt insgesamt 33 Punkte – die drittmeisten Zähler in einem Viertel in dieser Saison.
Im zweiten Viertel dann das komplette Gegenteil: Erstmals in dieser Spielzeit erlaubten die Rostocker einem Gegner weniger als zehn Zähler in einem Durchgang. Die Verteidigung, die zu Beginn noch löchrig war, arbeitete nun geschlossen. Die Routiniers Michael Jost und Brad Loesing zogen die Fäden in der Abwehr und auch offensiv war nun der Knoten geplatzt. Ein Dunk von Robert Montgomery Jr. zum 26:34 (13. Min) verdeutlichte, dass nun ein Ruck durch die Rostocker Mannschaft gegangen war. Seine Aktion initiierte einen 12:0-Lauf, der die SEAWOLVES wieder heranbrachte (34:34, 16. Min). Zur Halbzeit lagen die Wölfe mit einem Punkt zurück (41:42), jedoch zeichnete sich auf dem Statistikbogen ein klares Bild ab: Die Defensive der Rostocker griff, denn sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt 15 Schwenninger Ballverluste provoziert. A propos 15: Dieser Wert stand zur Pause auch in der Punktespalte bei Grant Sitton und Tyler Nelson.
Nach dem Seitenwechsel machten die Rostocker dort weiter, wo sie im zweiten Viertel aufgehört hatten: Sie arbeiteten konzentriert und kompakt in der Abwehr, ließen im Angriff den Ball laufen und bestraften die Panthers eiskalt. Ein Dreier von Kapitän Chris Carter brachte die SEAWOLVES erstmals zweistellig in Führung (54:44, 25. Min). Rostock hatte das Spiel im Griff, Schwenningen fand offensiv keinen Rhythmus mehr. Neben Sitton, der das Spiel mit insgesamt 29 Punkten beendete, mangelte es im Angriffsspiel des Tabellen-14. an Ideen, um das Rostocker Bollwerk zu brechen. Allein Till Gloger erzielte in der zweiten Hälfte 17 seiner insgesamt 20 Punkte – bei einer Trefferquote aus dem Feld von 90 Prozent! Auch Brad Loesing (13 Pkt) und Gabriel de Oliveira (11 Pkt) punkteten zweistellig für die Rostocker, die nach einer weiteren Nacht in Schwenningen am Samstag nach Tübingen weiterreisen, um dort am Sonntag um 18:00 Uhr den Doppelspieltag zu beschließen.
Coach Christian Held nach dem Spiel: „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet. Wir wollten im ersten Viertel zu viel und haben dann hier und da Fehler gemacht. Schwenningen hat das gnadenlos ausgenutzt. Das haben sie im ersten Viertel sehr gut gemacht. Sie haben sich gut auf uns vorbereitet. Wir haben in der Viertelpause gute Veränderungen vorgenommen, die Jungs haben hervorragend reagiert. Wir haben deutlich cleverer agiert, gerade in der Defensive Druck gemacht. Wir haben sehr gut kommuniziert und dann über drei Viertel hervorragend verteidigt. Wir haben Schwenningen zu keinem Zeitpunkt mehr in ihre Offensive kommen lassen. Außerdem haben wir nach dem ersten Viertel das Rebounding kontrolliert und sie insgesamt zu 23 Ballverlusten gezwungen. Offensiv haben wir den Ball sehr gut bewegt. Am Ende haben wir hochverdient gewonnen. Jetzt müssen wir das Spiel schnell aus den Knochen bekommen und regenerieren, um am Sonntag in Tübingen bereit zu sein für eines der Topteams dieser Liga. Das wird eine sehr schwere Auswärtsaufgabe. Wie immer geht ein Riesendank an unsere Fans, die die weiteste Auswärtsfahrt in ganz Deutschland auf sich genommen haben, um uns in Schwenningen zu unterstützen. Das ist nicht alltäglich und sehr selten. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Schon am Sonntag gehen die SEAWOLVES erneut auf Raubkatzenjagd: Um 18:00 Uhr treffen sie auswärts auf die Tigers Tübingen und sinnen auf Wiedergutmachung. Das Hinspiel hatten die Rostocker mit 83:97 gegen die Schwaben verloren. Die Partie wird live auf sportdeutschland.tv übertragen.
Viertelstände (SCH-HRO): 33:22, 9:19, 17:26, 13:23
Punkteverteilung
Rostock: Carter (9), De Oliveira (11), Gloger (20), Ilzhöfer (0), Jost (4), Loesing (13), Montgomery Jr. (6), Nelson (20), Pearson (2), Schmundt (0), Theis (5).
Schwenningen: Austin (10), Bergmann (0), Frazier (0), Hoppe (6), Isemann (0), Kudic (0), Okundaye (0), Sitton (29), Stuckey (12), Wilson (15).