Klinikum Südstadt und die SEAWOLVES wollen die Leistungsdiagnostik erweitern

Bevor die ROSTOCK SEAWOLVES in die sportliche Saisonvorbereitung starten, steht die kommenden drei Tage ein großer Medizincheck-Up im Klinikum Südstadt auf dem Programm. Darüber hinaus wurde heute im Klinikum eine neue Kooperationsvereinbarung mit den ROSTOCK SEAWOLVES besiegelt. Die medizinische Leistungsdiagnostik soll künftig im neuen Sportmedizinischen Zentrum des Klinikums erweitert werden.

„Als kommunales Krankenhaus der Hanse- und Universitätsstadt Rostock möchten wir auch Verantwortung für die Region, in diesem Fall für den Spitzen- und Breitensport übernehmen“, betonte der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jan Roesner. „Gerade der Vereinssport ist enorm wichtig für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.“

Schon seit vielen Jahren unterstützen die Fachärzte Dr. Johannes Bonacker und Dr. Thomas Willert vom Klinikum Südstadt Rostock die SEAWOLVES als feste Teamärzte. Auch bisher war es üblich, für jeden Spieler vor dem Saisonstart einen rund dreistündigen Medizincheck durchzuführen, um den aktuellen Gesundheitsstatus zu erfassen. Diese Untersuchungen auf „Herz und Nieren“ werden in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Westphal sowie in der Klinik für Innere Medizin I unter Leitung von Chefarzt Dr. Rolf Kaiser vorgenommen. Nun soll die sportmedizinische Zusammenarbeit mit dem Rostocker Verein ausgebaut werden. Dafür investiert das Klinikum Südstadt in den Ausbau eines Sportmedizinischen Zentrums, das im Oktober dieses Jahres in Betrieb gehen soll. Mittels moderner Sportmedizingeräte können die Leistungswerte der Athleten sowie deren individuelle Belastbarkeit künftig dann noch effektiver reflektiert und aus den Ergebnissen wichtige Empfehlungen zur persönlichen Trainingsgestaltung abgeleitet werden.

Brad Loesing beim Coronatest (Foto: Joachim Kloock)

Coronatest neu im Untersuchungsprogramm


„Der gründliche Medizincheck zum Saisonstart verfolgt vor allem zwei Ziele. Zum einen wollen wir prüfen, ob eine mögliche gesundheitliche Gefährdung des Sportlers vorliegt. Zum anderen geht es natürlich um seine Kondition, Gesamtfitness und Muskelkraft, denn Basketballer laufen auch pro Spiel durchschnittlich bis zu 6 km“, sagte der Unfallchirurg und Orthopäde Dr. Johannes Bonacker.

Die komplette Diagnostik umfasst unter anderem zahlreiche Gelenk-, Muskel- und Beweglichkeitstests, die Messung der Atemgase unter sportlicher Betätigung, die Bestimmung der Laktat-Konzentration im Blut, etliche weitere Laboranalysen und kardiologische Untersuchungen wie den Herzultraschall und ein EKG, aber auch Hör- und Sehübungen sowie erstmals einen Corona- und Coronaimmun-Check.

„Glücklicherweise waren in den bisherigen Spielzeiten überwiegend nur kleinere operative Eingriffe notwendig, aber mit unserem breiten medizinischen Spektrum in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie sind wir darauf optimal eingestellt“, so der Teamarzt aus dem Klinikum Südstadt, der selbst aus dem Basketballsport kommt und als Spieler und Schiedsrichter aktiv war.

Chris Carter und Dr. Johannes Bonacker (Foto: Joachim Kloock)

Sportmedizinisches Zentrum kommt Patienten zugute


„Von dem geplanten Ausbau der Leistungsdiagnostik in einem Sportmedizinischen Zentrum werden nicht nur Profis und ambitionierte Freizeitsportler profitieren, die sich dort einem Ganzkörpercheck unterziehen können. Das Lamellenlaufband und das neue Hochleistungsergometer beispielsweise können wir gezielt bei vielen Erkrankungen einsetzen“, betonte der Chefarzt und Herzspezialist Dr. Rolf Kaiser. „Insbesondere bei Patienten mit unklarer Luftnot, Kreislaufproblemen oder Leistungseinschränkungen sowie bei arteriellen Verschlusserkrankungen der Gefäße können wir das Sportmedizinische Zentrum für eine verbesserte Diagnostik nutzen. Zudem ist der verstärkte interdisziplinäre Austausch im Klinikum und schrittweise Ausbau des neuen Zentrums vorgesehen. Es gibt viele Schnittmengen, wenn man beispielsweise an die Lungenabteilung oder Ernährungsmedizin hier im Klinikum denkt“, erklärte Kaiser. Der Kardiologe engagiert sich seit fast 30 Jahren im Behinderten- und Rehabilitationssport und ist einer der offiziellen Olympiaärzte für das deutsche Nationalteam bei den Paralympics.

Über die neue Kooperationsvereinbarung und verstärkte Zusammenarbeit im medizinischen Bereich freute sich auch der Sportliche Leiter der ROSTOCK SEAWOLVES. „Die Zusammenarbeit ist schon lange sehr gut und wird im Interesse unserer Spieler und des Vereins weiter intensiviert“, sagte Jens Hakanowitz. „Das medizinische Know-how und der Austausch untereinander helfen uns enorm, unser Team möglichst verletzungsfrei zu halten und somit auch erfolgreicher zu agieren.“
Der Saisonstart der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ist derzeit noch für den 16. Oktober geplant.

Nicolas Buchholz (Foto: Joachim Kloock)

Fotos: Joachim Kloock