Im Januar 2020 war es, als der damalige Rostocker Cheftrainer Dirk Bauermann erstmals die ROSTOCK SEAWOLVES mit Europa in Verbindung brachte. Die Wölfe spielten damals in ihrem zweiten Jahr in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Nach einer holprigen Hinrunde wurde der serbische Coach Milan Skobalj entlassen, der frühere Bundestrainer Bauermann übernahm das Zepter. Auf der Auswärtsfahrt nach Nürnberg behauptete er voller Überzeugung gegenüber den Busfahrern, dass die SEAWOLVES “in drei Jahren international spielen werden”. Der erfolgreichste deutsche Basketball-Trainer, der mit Leverkusen und Bamberg insgesamt neun Deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege feierte, erntete damals ein süffisantes Lächeln. Die Vision, von der Bauermann überzeugt war, schien zu jenem Zeitpunkt unrealistisch – zumal die Corona-Pandemie dann die Ambitionen der Rostocker durchkreuzte und auch in der Saison 2021/2022 die Hoffnungen auf einen Erstliga-Aufstieg zerplatzten. Doch Bauermann sollte recht behalten: Drei Jahre später, im Oktober 2023, spielen die ROSTOCK SEAWOLVES international im FIBA Europe Cup.
In der Vergangenheit des FIBA Europe Cups haben zwei ehemalige SEAWOLVES-Profis bereits Erfahrungen sammeln dürfen: Stefan Ilzhöfer, der von 2020 bis 2023 das Trikot der Wölfe überstreifte, gewann 2016 den erstmals ausgespielten Pokal in diesem europäischen Wettbewerb. Auch Aufstiegsheld und Publikumsliebling Brad Loesing (2020-2022) war bereits im FIBA Europe Cup im Einsatz. In der Saison 2018/2019 spielte er für Würzburg und kam bis ins Finale, wo die Unterfranken dem italienischen Club Dinamo Sassari unterlagen.
Für die SEAWOLVES beginnt am Mittwoch ein neues Kapitel in ihrer knapp 30-jährigen Vereinsgeschichte. Nach drei Partien auf Zypern (2x Qualifikationsturnier, 1x Gruppenspiel) steht das erste Heimspiel in einem europäischen Wettbewerb im Kalender. Zuhause spielen die Wölfe gegen Clubs aus Finnland, Litauen und Zypern. Erstmals seit 25 Jahren betritt damit wieder ein Rostocker Ballsportteam die internationale Sportbühne. Zuletzt nahm der F.C. Hansa Rostock in der Saison 1998/1999 an einem europäischen Wettbewerb teil (UI Cup).
„Es ist unglaublich schön, die Entwicklung der letzten Jahre erleben zu dürfen: vom Aufstieg aus der ProA in die 1. Liga, dem Klassenerhalt im ersten BBL-Jahr und nun im zweiten Jahr international zu spielen“, berichtet Coach Christian Held.
Auch im aktuellen SEAWOLVES-Kader glänzt ein Akteur besonders mit seiner internationalen Erfahrung: Vor seiner Zeit in Rostock war Robin Amaize bereits 24 Mal in der Euroleague, 12 Mal im Eurocup und 15 Mal in der Champions League im Einsatz.
Am Mittwoch um 18:30 Uhr wird es historisch, wenn die SEAWOLVES gegen das finnische Team Karhu Basket das erste Heimspiel im FIBA Europe Cup bestreiten. Tickets sind online erhältlich auf tickets.seawolves.de oder an den bekannten Vorverkaufsstellen.
Übrigens: Die ROSTOCK SEAWOLVES sind nicht der einzige deutsche Vertreter im FIBA Europe Cup in dieser Saison. Auch die NINERS Chemnitz und die BG Göttingen nehmen an diesem europäischen Pokalwettbewerb teil.
