SEAWOLVES unterliegen in Bonn

Die ROSTOCK SEAWOLVES mussten sich den Telekom Baskets Bonn mit 72:83 (33:43) geschlagen geben. Trotz eines zwischenzeitlichen 21-Punkte-Rückstands zeigten die Wölfe Moral und kämpften sich im Schlussabschnitt auf einen Zähler heran. Doch danach starteten die Hausherren im ausverkauften Telekom Dome ihre Schlussoffensive und bescherten den Rostockern die zweite Niederlage in Folge. Bryce Hamilton kam auf 19 Punkte für die SEAWOLVES, die weiterhin auf dem neunten Tabellenplatz stehen. Für Bonn war Phlandrous Fleming Jr. mit 20 Punkten am erfolgreichsten.

Telekom Baskets Bonn gegen ROSTOCK SEAWOLVES 83:72 (43:33)

Ohne die verletzten Robin Amaize und D’Shawn Schwartz gingen die SEAWOLVES ins Bonner Karnevalspiel. Pedro Bradshaw hingegen feierte sein Debüt für die Wölfe; in weniger als zwölf Minuten kam der US-Amerikaner auf fünf Punkte, vier Rebounds und drei Assists.

Dank des Rostocker Neuzugangs kam zur Mitte des ersten Abschnitts frischer Wind ins Offensivspiel der SEAWOLVES. Zwar starteten die Ostseestädter mit 8:3 (3. Min) gut in die Partie. Doch die Gastgeber legten ihre Nervosität aus den Anfangsminuten schnell ab und übernahmen rasch die Spielkontrolle nach einem 12:0-Lauf (8:15, 7. Min). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rostocker bereits sieben Mal den Ball verloren. Nach Bradshaws Einwechslung lief es plötzlich wieder besser für die Wölfe, die einen 8:0-Zwischenspurt hinlegten, bei dem der US-Amerikaner mit zwei Vorlagen und zwei Zählern direkt involviert war (16:15, 9. Min).

Das zweite Viertel gehörte den Bonnern, die nun die Energie von den Rängen auf ihr Spiel übertrugen und sich Punkt um Punkt absetzen konnten. Die Rostocker verzettelten sich allzu oft in Einzelaktionen, während die Gastgeber konzentriert ihre Abschlüsse herausspielten. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit zog der Bonner Aufbauspieler Darius McGhee zum Korb und servierte den Ball lehrbuchreif auf Thomas Kennedy, der per Alley-Oop traf. Mit zehn Punkten Rückstand gingen die SEAWOLVES in die Kabine (33:43).

Im dritten Durchgang hatte es den Anschein, als seien die Bonner weiterhin am Drücker und drauf und dran, nach fünf BBL-Niederlagen in Folge ihre Negativserie zu beenden. Doch nach 21 Punkten Rückstand aus Rostocker Sicht (37:58, 27. Min) erzielte Sid-Marlon Theis fünf schnelle Zähler – und die Hoffnung erwachte wieder im Rostocker Lager. Nachdem dann kurze Zeit später Malik Osborne per Dunk vollendete und Hamilton aus der Distanz traf, betrug die Differenz nur noch zwölf Zähler (49:61, 30. Min). Rostock war zurück im Spiel und wollte – wie schon im letzten Auswärtsspiel in Würzburg – die Kehrtwende herbeiführen.

Im vierten Viertel blieben die Wölfe am Ball und gestalteten die Partie wieder offen. Mit 10:0 starteten sie in den letzten Abschnitt. Nijal Pearson traf in der 33. Minuten einen Korbleger zum 61:62. Sollte Rostock erneut ein Comeback nach mehr als 20 Zählern Rückstand gelingen? Fleming Jr. hatte auf Bonner Seite etwas dagegen. Der Guard der Telekom Baskets übernahm in der Offensive Verantwortung und stellte nach sieben Zählern in Folge wieder etwas mehr Abstand zwischen beiden Teams her (63:69, 35. Min). Die Bonner hatten sich berappelt und behielten in der Schlussphase die besseren Nerven. McGhees Dreier 85 Sekunden vor dem Ende (68:79) bedeutete die Entscheidung in einem intensiven Schlagabtausch, der für die ROSTOCK SEAWOLVES mit einer 72:83-Niederlage endete.

Stimmen zum Spiel

Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach Rostock): „Das war das erste Mal, dass ich so eine Atmosphäre erlebt habe. Das war unglaublich! Glückwünsche, zuallererst natürlich an Coach Markovic und die ganze Mannschaft. Sie haben sehr gut gespielt, mit viel Energie, mit einer tollen Einstellung. Sie haben es also definitiv verdient. Die erste Halbzeit war für uns eine Katastrophe. Wir haben den Spielplan nicht umgesetzt. Wir haben zu viel gedribbelt, und viel Hero-Ball gespielt. Und wenn man auswärts mit 20 Punkten im Rückstand liegt, wird es wirklich schwer. In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, aber dann war es zu spät.“    

Marko Stankovic (Head Coach Telekom Baskets Bonn): “Zuallererst möchte ich meinen Spielern gratulieren, unseren Gegnern Gesundheit und alles Gute für den Rest der Saison wünschen und unseren Fans für die unglaubliche Unterstützung danken. Nicht nur heute Abend, sondern auch in den letzten zwei Monaten oder mehreren Wochen, in denen wir nicht gewonnen haben, hatten wir das Gefühl, dass wir von unseren Fans und dem ganzen Verein unterstützt werden. Zum Spiel: Am Anfang, in den ersten zwei, drei Minuten, hatte ich das Gefühl, dass wir etwas Zeit brauchten, um uns an die Atmosphäre zu gewöhnen. Wir haben defensiv sehr gut gespielt, vor allem haben wir den Gegner auf 72 Punkte gehalten. Rostock ist eine Mannschaft, die sehr offensivstark ist. Wir haben sie bei 27 Prozent Dreierquote gehalten. In der Offensive hatten wir ein paar Phasen, in denen wir uns nicht wirklich viele Vorteile verschafft haben, daran müssen wir noch arbeiten. Wir müssen an der offensiven Ausführung arbeiten, um diesen Teil unseres Spiels besser zu machen. Wir können mit dem Rebounding zufrieden sein. Wir haben das Rebounding-Duell gewonnen. Wir haben nur 14 Turnovers verursacht, also ist der allgemeine Eindruck sehr positiv.”

So geht’s weiter

Das nächste Heimspiel findet am 15. März um 18:30 Uhr gegen den SYNTAINCS MBC statt und wird vom VW Autohaus präsentiert. Zuvor spielen die SEAWOLVES noch einmal auswärts, am 8. März in Hamburg.

Statistiken zum Spiel

Viertelstände (BON-HRO): 20:17, 23:16, 18:16, 22:23

Punkteverteilung:

Rostock: Baggette (6), Bradshaw (5), Drews (0), Hamilton (19), Hartwich (2), Lewis (3), Lockhart (0), Osborne (14), Pearson (18), Theis (5).

Bonn: Bähre (5), Fleming Jr. (20), Griesel (11), Hume (10), Kennedy (16), Lomazs (2), McGhee (17), Pape (0), Soares (2), Thiemann (0).