Am 4. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mussten sich die ROSTOCK SEAWOLVES vor heimischer Kulisse mit 65:92 (27:47) den FIT / One Würzburg Baskets geschlagen geben. Die Rostocker, die am Mittwoch noch auf Augenhöhe mit den MHP Riesen in Ludwigsburg agierten, zeigten am Samstagabend vor 3.814 Zuschauern in der StadtHalle Rostock eine schwache Vorstellung, leisteten sich 24 Ballverluste und lagen nach drei Vierteln aussichtslos mit 40 Punkten in Rückstand. Robin Amaize war Rostocker Topscorer mit 13 Punkten. Bei den Gästen kam Jhivvan Jackson auf 21 Zähler.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen FIT / One Würzburg Baskets 65:92 (27:47)
Die Gäste aus Unterfranken erwischten den besseren Start und zogen früh mit 0:7 (2. Min) davon. In den Anfangsminuten schenkten die nervös auftretenden Wölfe zwei Mal den Ball her. Es brauchte mehrere Anläufe für die ersten Rostocker Punkte: Godwin Omenaka dunkte in der dritten Minute kraftvoll durch die Reuse (2:7). Doch statt nun im Spiel zu sein, liefen die Rostocker dem Champions-League-Teilnehmer aus Würzburg die gesamte Partie über hinterher. Die Gäste aus der Residenzstadt ließen sich von der Kulisse nicht beirren und spielten ihren Stiefel konsequent herunter. Die Rostocker Fans hingegen dürften sich ob der Vorstellung ihres Teams die Augen gerieben haben: Anders als noch vor einer Woche, als sie gegen Göttingen mit 102:74 dominiert hatten, waren die SEAWOLVES nun das Team, das einem stets größer werdenden Rückstand hinterher lief.
Die Würzburger zogen in der achten Minuten nach einem Dreier ihres Kapitäns Zac Seljaas erstmals zweistellig davon (8:18). Zwar konnten die Rostocker bis zum Viertelende auf 15:23 verkürzen, doch danach spielte zwei Viertel lang quasi nur noch eine Mannschaft. Die Würzburger, angeführt vom Panama-Puertorikaner Jhivvan Jackson (15 seiner 21 Punkte erzielte er in der ersten Halbzeit), zogen im zweiten Viertel auf 23 Zähler davon (22:45, 19. Min). Zur Pause hatten die Rostocker zwölf Ballverluste vorzuweisen, Würzburg lediglich drei. Hinzu kam die Ausbeute aus der Distanz: Die Wölfe hatten bis dato nur einen Dreipunktewurf verwandelt, bei den Würzburgern waren es sechs. Das Resultat: Der 27:47-Halbzeitrückstand war der dritthöchste der SEAWOLVES seit ihrer BBL-Zugehörigkeit. Plus: Nie zuvor in der BBL hatten sie weniger Punkte in der ersten Hälfte erzielt.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Drama fort: Lediglich sechs weitere Zähler kamen bis zu Beginn des Schlussviertels auf Rostocker Seite hinzu. Würzburg hingegen blieb knallhart und zog konsequent auf bis zu 40 Zähler davon (33:73). Erst im Schlussviertel, als das Spiel längst entschieden war, begingen die SEAWOLVES Ergebniskosmetik, drehten nun auch in der Offensive auf und wendeten die höchste Niederlage ihrer BBL-Geschichte ab. Dennoch: Das 65:92 war in der BBL-Geschichte der ROSTOCK SEAWOLVES die siebthöchste Niederlage und die dritthöchste vor eigenem Publikum.
Stimmen zum Spiel
Przemyslaw Frasunkiewicz (Coach Rostock): “Wir haben von Beginn an ohne Fokus gespielt. Würzburg war sehr aggressiv. Nach einer Woche, in der wir unser Bestes in Ludwigsburg gegeben haben, waren wir physisch und mental um einige Bruchstücke von Sekunden zu spät. Wir waren nicht fokussiert. Somit lief einiges aus dem Ruder. Somit mussten wir unsere Aufstellung auf klein umstellen. Diese kleine Aufstellung gab uns mehr Energie. Spieler, die wenig gespielt haben, waren fokussiert und aktiv. Spieler, die mit dem heutigen Spiel um die 100 Minuten in sieben Tagen gespielt haben, haben uns viel gekostet. Ich glaube, dass diese Niederlage auf den Leistungen der vergangenen Woche beruht.”
Sasa Filipovski (Coach Würzburg): “Wir haben gut gespielt. Wir haben gut gepunktet. Ich respektiere Rostock und seinen Coach. Sie haben gute Spieler und einen guten Coach. Alles braucht seine Zeit. Wir haben gegen Ulm verloren, das war für uns ein schweres Spiel. Es ist der Beginn der Saison. Aber wir haben an vielen Dingen zu arbeiten. Wir treten stark auf dem Feld auf und bewegen uns in die richtige Richtung. Dieser Sieg bringt uns in die richtige Richtung. Wir müssen professionell weiter arbeiten. Wir haben Potenzial, aber vor uns liegt noch viel Arbeit.”
So geht’s weiter
Am kommenden Wochenende haben die SEAWOLVES spielfrei. Am 20. Oktober um 15:00 Uhr sind sie auswärts bei den Bamberg Baskets im Einsatz. Das nächste Heimspiel wird am 27. Oktober um 15:00 Uhr gegen die NINERS Chemnitz in der StadtHalle Rostock ausgetragen und vom Premiumpartner Scanhaus präsentiert. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.
Viertelstände (HRO-WÜB): 15:23, 12:24, 6:26, 32:19
Punkteverteilung:
Rostock: Aidenojie (nicht eingesetzt), Amaize (13), Baggette (0), Drews (2), Gloger (nicht eingesetzt), Hamilton (10), Hartwich (0), Lockhart (6), Omenaka (6), Pearson (7), Schwartz (12), Skele (9).
Würzburg: Bleck (2), Davis Jr. (14), Jackson (21), Klassen (8), Koné (0), Lewis II (7), Phillips (8), Seljaas (10), Steinbach (4), Ugrai (8), Wank (10).