Niederlage in letzter Sekunde bei den Artland Dragons

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben bei den Artland Dragons in letzter Sekunde mit 94:96 (51:44) verloren. Trotz einer 16-Punkte-Führung im zweiten Viertel und 32 Punkten von Tyler Nelson bissen sich die abstiegsbedrohten Gastgeber zurück ins Spiel und belohnten sich eine Sekunde vor Schluss mit dem Siegtreffer durch Taren Sullivan. Ein Grund für die sechste Saisonniederlage der Wölfe war das fehlende Wurfglück, vor allem aus der Distanz: Von 40 Versuchen von jenseits der Dreipunktelinie landeten nur zwölf Treffer im Korb der Hausherren. Am Sonntag spielen die SEAWOLVES, die weiterhin Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bleiben, zuhause gegen Itzehoe.

Artland Dragons gegen ROSTOCK SEAWOLVES 96:94 (44:51)

Die Vorzeichen hätten vor der Partie unterschiedlicher nicht sein können. Die SEAWOLVES gingen mit vollem Kader und als Tabellenführer in die Begegnung gegen die abstiegsbedrohten Artland Dragons. Der 15. der Rangliste hatte zudem mit großen Personalsorgen zu kämpfen; mit Adrian Breitlauch, Jacob Knauf, Tramaine Isabell und Adam Pechacek fehlten den Quakenbrückern gleich vier Stammkräfte.

Dennoch lieferten sich beide Teams vor 1.555 Zuschauer in der Artland Arena im insgesamt 15 Aufeinandertreffen seit 2015 ein starkes erstes Viertel. Nach drei Minuten hatten beide Clubs jeweils zehn Zähler erzielt. Die Hausherren hatten in Eigengewächs Thorben Döding den auffälligsten Akteur der Anfangsminuten; seine Dreier verhalfen den Drachen zu einem kleinen Polster (10:16, 5. Min, aus SEAWOLVES-Sicht). In Summe versenkten die Gastgeber im ersten Abschnitt sechs ihrer acht Dreierversuche im Korb der Rostocker. Trotz dieser starken Quote blieben die Wölfe im Spiel und lagen zur Viertelpause mit nur einem Zähler zurück (25:26).

Im zweiten Abschnitt zündeten die Gäste dann kurz ihren Turbo, legten einen 16:0-Lauf aufs Parkett und zogen nach einem 30:30 innerhalb von knapp drei Minuten auf 46:30 (16. Min) davon. In dieser Phase erzielte Robert Montgomery Jr. sieben seiner insgesamt neun Punkte. Diese vermeintlich komfortable Führung erwies sich jedoch als Strohfeuer, das wiederum die Hausherren als Initialzündung nutzten. Veteran Chase Griffin und Döding trafen vier Dreier und verkürzten auf fünf Punkte (44:49, 20. Min) kurz vor der Pause.

Die Sieben-Punkte-Führung der SEAWOLVES (51:44) hatte im dritten Abschnitt nicht lange Bestand. Die Dragons leisteten Widerstand; sie kämpften um jeden Zentimeter und sich Punkt um Punkt heran. Vor allem in der Zone war Jonas Weitzel (24 Punkte, 9/9 Treffer aus dem Feld, 8 Rebounds) nicht zu stoppen.

Kurz vor dem Ende des Durchgangs schnappten sich die Dragons sogar die Führung. Den Rostockern fehlten das Glück im Abschluss, Fehler schlichen sich in den Spielaufbau und die Gastgeber trafen die wichtigen Würfe. Die Wölfe blieben dennoch im Spiel: Nach einem Acht-Punkte-Rückstand (70:78, 34. Min) eroberten sie sich durch Treffer von Nelson und Nijal Pearson kurzzeitig nochmal die Führung (81:80, 36. Min) zurück. Die Dragons blieben weiter gefährlich und setzten sich nächsten Schlag an, doch die Wölfe fielen nicht. Selbst als sie 37 Sekunden vor Schluss mit sieben Punkten zurücklagen (87:94), zeigten sie Moral und Herz: Ein Dreier von Nelson sowie Freiwürfe von Pearson und Chris Carter brachten wieder ein Unentschieden (94:94) auf die Anzeigetafel bei 9,8 Sekunden Restspielzeit. Im letzten Angriff fiel der Ball in die Hände von US-Forward Taren Sullivan. Mit einem Hakenwurf besiegelt er eine Sekunde vor Schluss die knappe Auswärtsniederlage der ROSTOCK SEAWOLVES. Carters letzter Wurf ging am Ziel vorbei.

Coach Christian Held nach dem Spiel: „Glückwunsch an die Artland Dragons zu einem verdienten Sieg. Sie haben sich gut auf uns vorbereitet. In der ersten Halbzeit haben sie uns mit ihren Dreiern extrem weh getan. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser in den Griff bekommen. Dann sind sie mehr unter den Korb gegangen und haben uns darüber wehgetan. Hinzu kommen 30 Freiwürfe bei ihnen; wir hatten 15. Das schmerzt auch sehr in so einem engen Spiel. Am Ende hat man gesehen, dass wir ein Team sind, das immer fightet, sich nie aufgibt und immer an sich glaubt. Wir kommen nach einem Sieben-Punkte-Rückstand nochmal zurück ins Spiel und haben am Ende eine Chance, es zu gewinnen. Dann macht es Sullivan sehr gut und trifft den Wurf, um das Spiel zu gewinnen. Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die uns hier in Quakenbrück unterstützt haben. Für uns geht es jetzt darum, uns voll und ganz auf Itzehoe zu konzentrieren. Man sieht, dass die Liga extremst ausgeglichen ist und jeder jeden schlagen kann. Insofern müssen wir die Niederlage jetzt aufarbeiten und abhaken, um am Sonntag vor hoffentlich vielen Zuschauern zuhause zurückzukommen.“

Bereits am Sonntag sind die SEAWOLVES erneut im Einsatz. Dann empfangen sie um 16:30 Uhr die Itzehoe Eagles in der StadtHalle Rostock. Das VW Autohaus Rostock präsentiert das Nordderby. Rest-Tickets sind auf tickets.seawolves.de erhältlich. Die Tageskasse und die Wolfshöhle öffnen um 15:00 Uhr. Für die Veranstaltung gilt die 2G+-Regel und Maskenpflicht. Die Partie wird live auf sportdeutschland.tv übertragen.

Viertelstände (ART-HRO): 26:25, 18:26, 25:15, 27:28

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Carter (7), De Oliveira (8), Gloger (6), Ilzhöfer (2), Jost (nicht eingesetzt), Loesing (4), Montgomery Jr. (9), Nelson (32), Pearson (10), Roland (3), Schmundt (nicht eingesetzt), Theis (13).

Artland: Aidenojie (nicht eingesetzt), Cymbal (nicht eingesetzt), Döding (17), Ensminger (12), Griffin (21), Jonah (4), Möller (nicht eingesetzt), Sullivan (15), Ward (3), Weitzel (24).