Siegesserie reißt in Karlsruhe

Im letzten Spiel des Jahres lieferten sich die ROSTOCK SEAWOLVES bei den PS Karlsruhe LIONS einen dramatischen Schlagabtausch. 2,1 Sekunden vor Schluss setzten die Hausherren vor 713 Zuschauer den entscheidenden Dreier, um den SEAWOLVES eine 86:87-Niederlage zuzufügen – die erste nach zuletzt elf Siegen in Serie. Zuvor zeigten die Wölfe Moral, bissen sich nach einem zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand zurück in die Partie und lagen in der Schlussphase sogar in Führung. Der letzte Wurf von Tyler Nelson (17 Pkt) verfehlte das Ziel. Sid-Marlon Theis (19 Pkt), Nijal Pearson (17) und Chris Carter (12 Pkt) punkteten ebenfalls zweistellig für Rostock. Auf Karlsruher Seite markierte Leo Behrend 18 Zähler.

PS Karlsruhe LIONS gegen ROSTOCK SEAWOLVES 87:86 (52:41)

Beide starteten mit guter Offensive ins Spiel. Auf Rostocker Seite teilten sich Sid-Marlon Theis und Nijal Pearson mit jeweils acht Zählern die Punktelast in der Anfangsphase. Bei den LIONS stabilisierte der frühere Rostocker Center Tom Alte die Defensive der Hausherren. Nach dem Dunk von Gabriel de Oliveira nach Pass von Tyler Nelson (20:15, 8. Min) nahmen die Gastgeber eine Auszeit – und hatten im Anschluss die richtige Antwort parat. Ein 10:0-Lauf brachte die Rostocker mit 20:25 (10. Min) in Rückstand.

Nelson konnte aus der Distanz den Zwischenspurt nur kurzzeitig stoppen, denn der Karlsruher Leo Behrend lief zu Beginn des zweiten Durchgangs heiß und brachte sein Team zweistellig nach vorn. Die Wölfe suchten mit wechselnden Verteidigungsarten nach Antworten auf die gut aufgelegten Gastgeber. Jordan Roland und Theis verkürzten in der 17. Minute auf 34:41. Danach waren die Karlsruher wieder am Drücker und brachten die SEAWOLVES auf bis zu 13 Zähler ins Hintertreffen (35:48, 18. Min).

Nach dem Kabinengang starteten die Wölfe ihre Aufholjagd. Chris Carter übernahm als Alphawolf Verantwortung und erzielte allein im dritten Viertel zwölf Punkte. Unterstützung im Angriff bekam er von Pearson, der neun Punkte in dieser Phase beisteuerte. Die Rostocker kämpften sich zurück ins Spiel und starteten mit zwei Zählern Rückstand ins Schlussviertel (64:66).

Nelson sorgte mit zwei erfolgreichen Dreiern zu Beginn des Abschnitts für die erste Rostocker Führung (69:68, 33. Min) seit Ende des ersten Viertels. Nun ging es hin und her, beide Teams kämpften um jeden Zentimeter, beide Teams wollten ihre Siegesserien fortsetzen. Die SEAWOLVES hatten seit elf Spielen nicht mehr verloren, Karlsruhe war seit vier Partien ungeschlagen. In beinahe jedem Angriff wechselte die Führung. Alte brachte sein Team an der Freiwurfline mit drei Zählern in Front (79:82, 37. Min), auf der Gegenseite versenkte Theis einen Dreier zum 84:82 (38. Min). Kurz darauf wurde der Rostocker Power Forward an der Dreierlinie beim Wurf gefoult und verwandelte zwei seiner drei Freiwürfe. 73 Sekunden vor Spielende lagen die SEAWOLVES mit 86:82 in Führung. Stanley Whittaker versenkte daraufhin einen Korbleger. Nach einem Rostocker Ballverlust und einem Fehlwurf Theis’ hatten die LIONS den letzten Angriff – und sicherte sich zwei Offensiv-Rebounds, um den in der Ecke frei stehenden Matthew Moyer zu finden. 2,1 Sekunden vor Schluss traf der US-Amerikaner aus der Ecke den entscheidenden Dreier. Nach einer Rostocker Auszeit nahm Nelson den letzten Wurf, der mit Ertönen der Schlusssirene von der Oberkante des Brettes abprallte und den Korb verfehlte.

Die SEAWOLVES mussten nach dem 86:87 erstmals nach elf Siegen in Folge das Parkett als Verlierer verlassen, bleiben jedoch auf dem 1. Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Die PS Karlsruhe LIONS hingegen bauen ihre Siegesserie auf fünf Spiele aus.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Glückwunsch an Karlsruhe. Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war zu hoch. Dadurch haben wir das Spiel verloren. Wir haben es nicht geschafft, so ins Spiel zu starten, wie wir es uns vorgenommen hatten. Am Ende haben wir es auch nicht mehr geschafft, das Spiel zu drehen. Karlsruhe hat es heute sehr gut gemacht. Sie haben uns viel unter Druck gesetzt, sie sind unser Tempo und unsere Energie mitgegangen. Wir konnten dem in der ersten Halbzeit nichts entgegensetzen. In der zweiten Halbzeit kämpfen wir uns zurück ins Spiel, kommen auch zurück und haben Karlsruhe vor Probleme gestellt. Am Ende war es gegen starke Karlsruher nicht genug.”

Die SEAWOLVES starten mit einem Heimspiel gegen die VfL Kirchheim Knights ins neue Jahr. Am Sonntag, den 2. Januar, um 16:30 Uhr sind die Ritter zu Gast in der StadtHalle Rostock. Dann wollen die Wölfe den siebten Heimsieg in Folge erbeuten. Die Partie findet aufgrund der aktuellen geltenden Corona-Bestimmungen Mecklenburg-Vorpommerns ohne Zuschauer statt, wird jedoch kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen.

Viertelstände (KAR-HRO): 27:23, 25:18, 14:23, 21:22

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Carter (12), De Oliveira (4), Gloger (6), Ilzhöfer (2), Jost (0), Loesing (5), Montgomery Jr. (0), Nelson (17), Pearson (17), Roland (4), Theis (19), Schmundt (nicht eingesetzt).

Karlsruhe: Alte (10), Behrend (18), Bestert (nicht eingesetzt), Crews (16), Freeman (5), Marshall (nicht eingesetzt), Moyer (8), Pluskota (0), Schmitz (2), Tchokni (nicht eingesetzt), Whittaker (17), Zylka (11).