Bittere Heimniederlage gegen Tübingen

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das erste Heimspiel der Saison 2021/2022 in der BARMER Basketball Bundesliga ProA mit 83:97 (39:35) gegen die Tigers Tübingen verloren. Am OSPA Spieltag sahen 2.310 Zuschauer in der StadtHalle Rostock einen über weite Strecken offenen Schlagabtausch. Nach dem Seitenwechsel zogen die Gäste jedoch zweistellig davon und entführten die Punkte aus Rostock. Tyler Nelson war mit 27 Punkten (6/11 3FG) bester Korbjäger der SEAWOLVES. Bei den Tigers kam Ryan Mikesell auf 25 Zähler (6/9 3FG).

ROSTOCK SEAWOLVES gegen Tigers Tübingen 83:97 (39:35)

Elf Monate nach dem letzten Heimspiel der ROSTOCK SEAWOLVES vor Publikum war alles angerichtet für die Rückkehr der Fans in die Wolfshöhle. Über 2.300 Fans strömten am Samstagabend in die StadtHalle Rostock, um den ersten Auftritt der SEAWOLVES in deren Revier nicht zu verpassen. Der Fanblock “Orange Block” rollte vor Spielbeginn ein Transparent mit der Aufschrift “We are back” aus, um dem Team die lautstarke Unterstützung von der anderen Seite der Bande zuzusichern.

Die Partie begann eindrucksvoll: Sid-Marlon Theis blockte den ersten Tübinger Angriff spektakulär; auf der Gegenseite zog Chris Carter zum Korb und passte auf den in der Ecke frei stehenden Jordan Roland – 3:0 für Rostock nach 14 Sekunden. Die Gäste aus Süddeutschland ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Es war ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Tigers früh zeigten, dass sie mehr als nur mitspielen wollten (5:9, 5. Min; 8:13, 8. Min). Rostock blieb jedoch im Spiel. Nach einem unsportlichen Foul beim Dreier an Theis verwandelte dieser drei Freiwürfe. Den zusätzlichen Angriff krönte Tyler Nelson mit einem Dreier – Rostock hatte die Führung zurück (14:13, 9. Min).

Im zweiten Durchgang schien es, als hätten die SEAWOLVES mehr Zugriff auf das Spiel. Wenngleich die Teamfoulgrenze auf Rostocker Seite schon nach 90 Sekunden erreicht wurde, blieben sie bissig. In der Offensive hieß der Mann des Abends Tyler Nelson. Nach zwei weiteren Dreiern führten die Gastgeber mit 29:22. Wenig später hatten sich die Wölfe die erste – und einzige- zweistellige Führung des Abends gekrallt (32:22, 18.). Wie schnell ein Punktepolster im Basketball platzen kann, zeigten die Tigers bis zur Halbzeitpause. Sie legten einen 10:1-Lauf aufs Parkett und hatten das Spiel dadurch bis zum Viertelende wieder offen gestaltet. Zwar versenkte Nelson mit der Sirene einen Treffer zum 39:35-Pausenstand, doch die Schwaben, die nur mit acht Spielern angereist waren, hatten sich für die zweite Hälfte etwas vorgenommen.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Tübinger besser ins Spiel und feuerten aus der Ferne oder unmittelbarer Korbnähe. Sie drehten das Spiel, weil sie den Ball schnell durch die eigenen Reihen passten und die gut aufgelegten Werfer fanden. In der 25. Minute ließ es der 19-jährige Däne Bakary Dibba krachen, als er einen Tübinger Einwurf per Alley-Oop Dunk über Brad Loesing vollendete. Den Rostockern fehlte der Zugriff aufs Spiel, in der Defensive klafften Lücken, die den Gästen offene Würfe gestatteten. In der 28. Minute lagen die Wölfe mit elf Zählern im Hintertreffen (54:65). Nelson sorgte mit acht Zählern in Serie dafür, dass die Differenz vor dem Start ins Schlussviertel nur drei Punkte betrug (62:65).

Bis zur 36. Minute war das Spiel ein Tanz auf der Rasierklinge, nachdem Jordan Roland per Dreier zum 72:74 eingenetzt hatte. Im Anschluss wirkten die Tigers gieriger auf den Sieg und wacher in der Verteidigung. Sie verwandelten ihre Würfe kaltschnäuzig und clever, während die Wölfe einem immer größer werdenden Rückstand hinterher laufen mussten. In der Offensive fielen die Würfe nicht mehr, der Ball ging zu oft verloren. 18 Ballverluste waren es am Ende. Knapp vier Minuten vor Spielende kassierte Theis sein fünftes Foul, womit den Wölfen eine weitere Option in Angriff und Verteidigung fehlte. Die Tigers Tübingen hingegen, die 16 ihrer 30 Dreier trafen, fanden immer Wege zu scoren und spielten die Partie souverän zu Ende. Auf Rostocker Seite punkteten neben Nelson (27 Pkt) auf Jordan Roland (17, 5/7 3FG) und Till Gloger (10) drei Spieler zweistellig.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Wir lassen 97 Punkte in eigener Halle zu, 62 davon in der zweiten Halbzeit. Das ist zu viel. Wir müssen besser und cleverer verteidigen und als Team schneller wieder zurückkommen. Wir haben das gesamte Spiel über offensiv wie defensiv zu viele Fehler gemacht. 18 Ballverluste sind einfach zu hoch.”

Am nächsten Spieltag reisen die SEAWOLVES in den Süden zum Team Ehingen Urspring. Das Spiel gegen den 15. der Tabelle findet am Samstag, den 9. Oktober 2021, um 19:00 Uhr statt und wird live auf sportdeutschland.tv übertragen.

Viertelstände (HRO-TÜB): 18:17, 21:18, 23:30, 21:32

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Azodiro (nicht eingesetzt), Carter (4), De Oliveira (7), Gloger (10), Ilzhöfer (0), Jost (3), Loesing (0), Nelson (27), Pearson (9), Roland (17), Schmundt (nicht eingesetzt), Theis (6).

Tübingen: Beck (2), Dibba (9), Jöhnke (19), Keppeler (8), Kivimäki (15), Mikesell (25), Otto (13), Seric (6).