Die ROSTOCK SEAWOLVES werden sich nicht um die von der easyCredit BBL ausgeschriebene Wildcard bewerben. Diese Entscheidung traf der Vorstand des Stammvereins EBC Rostock e.V. in dieser Woche. Damit steht zugleich fest, dass die SEAWOLVES auch in der Saison 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA antreten werden.
“Wir wollen uns den Weg in die 1. Liga nicht erkaufen. Unsere Philosophie ist es, dass wir das Ganze sportlich erreichen wollen. Das ist das Wichtigste für uns”, bekräftigt der Vereinsvorsitzende André Jürgens.
Die Rostocker hatten die reguläre Saison 2020/2021 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA als Tabellenerster mit 22 Siegen und sechs Niederlagen beendet. Es war die beste Bilanz in der Vereinsgeschichte. In den Playoffs verpassten sie die Qualifikation für das Finale, die den sportlichen Aufstieg in die easyCredit BBL bedeutet hätte.
Im ProA-Endspiel standen sich Leverkusen und Heidelberg gegenüber. Beide Teams hatten sich durch ihren Einzug ins Finale für den sportlichen Aufstieg in die 1. Liga qualifiziert. Allerdings hatten nur die Heidelberger auch eine Lizenz für die easyCredit BBL beantragt. Somit eröffnete die BBL am 10. Mai ein zehntägiges Bewerbungsverfahren für eine Wildcard, um den freien Teilnahmeplatz zu füllen.
“Die Wildcard kommt für uns nicht infrage, denn daran hängen enorme Kosten in Höhe von 700.000 Euro. In diesem Jahr sind die Kosten aufgrund von Corona aufgeteilt: Im ersten Jahr sind es 350.000 Euro, im zweiten Jahr – also wenn der Klassenerhalt gelingt – nochmal 350.000 Euro. Man zahlt also jetzt den halben Preis, aber selbst dieser Preis ist viel zu hoch”, erklärt Jürgens. “Das Geld ist aus unserer Sicht viel besser angelegt in den Strukturen im Nachwuchs- und Jugendbereich für unseren Verein, aber auch in Rostock, für Rostock und für soziales Engagement – welche Projekte wir damit auf die Beine stellen können, kann man jetzt noch gar nicht absehen.”
Neben Rostock hat sich bislang auch Ligakonkurrent Science City Jena gegen eine Wildcard ausgesprochen. Die beiden Erstliga-Absteiger Vechta und Gießen hingegen erwägen die Option und haben sich auf den verbleibenden Startplatz in der 1. Liga beworben.