Weibliche Nachwuchsarbeit zahlt sich aus: Fünf EBC-Spielerinnen im Team Nord

Beim Sichtungstraining am 29. August haben die Landesverbände von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein ihre talentiertesten Spielerinnen vorgestellt. Hierbei schafften die EBC-Korbjägerinnen Mathilda Schlempp, Carolina Broschwitz, Ebba Sperlich, Ivora Lago und Elli Pochstein den Sprung in das Team Nord unter dem Hamburger Landestrainer Alexander May. Damit gehören die fünf zu den Besten des U14-Jahrgangs in ganz Norddeutschland aus dem Jahrgang 2006 und jünger. Die 2007 geborene Elli Pochstein wurde vorgesichtet und hat es bereits ein Jahr früher in den U14-Kader geschafft.   

„Wir hatten letztes Jahr zwei Spielerinnen im Team Nord. Mathilda war vorgesichtet und bereits im Trainingskader. Ich habe zwar damit gerechnet, dass es bei diesem Sichtungstraining mehr EBClerinnen schaffen, aber nicht erwartet, dass es fünf werden. Besonders nicht bei dem hohen Niveau in diesem Jahr”, freut sich Trainer Benjamin Rausch.

Die Damen des EBC Rostock e.V. werden unterstützt von Lotto MV

Das ist nicht der einzige Erfolg, der im weiblichen Bereich in diesem Jahr verbucht werden konnte. Das Damenteam ist aus einer ungeschlagenen Saison gekommen: zehn Siege in zehn Spielen. Deswegen werden die Spielerinnen des EBC Rostock e.V. in der kommenden Spielzeit erstmals wieder seit 2017/18 in der 2. Regionalliga auf Korbjagd gehen. „Das Ziel für die kommende Saison ist es, uns maximal zu verbessern. Wir wollen aus jedem Spiel lernen und das Gelernte im nächsten Spiel umsetzen. Dann werden wir schauen, wohin uns das trägt und auf welchem Stand wir am Ende der Saison sind. Unser Regio-Team besteht zur Hälfte aus Jugendspielerinnen, die teilweise noch in der U16 und U18 spielen könnten. Der Schritt in die 2. Regionalliga kommt für sie früh, ist aber richtig und wichtig für ihre Entwicklung, denn einige haben das Potenzial, in ein paar Jahren noch ein bis zwei Ligen höher zu spielen”, sagt Rausch. 

Bisher gehen nur männliche Rostocker Teams in den Jugend- und Nachwuchs-Bundesligen an den Start. Auch die Zweitligisten ROSTOCK SEAWOLVES bleiben bislang ohne weibliches Äquivalent. Selbst bei den Kleinsten des Vereins, im KiTa-Projekt „Wolfis Ballschule”, ist das Geschlechterverhältnis nicht ausgeglichen, wie der Projektleiter berichtet: „Als wir zweihundert Kinder bei uns hatten, waren davon 128 Jungs. Es gab also in etwa ein 60:40-Verhältnis.” So gibt es einen Bedarf an einer verstärkten Förderung im weiblichen Jugendbereich. 

Diese Förderung liegt dem Verein sehr am Herzen. Aus diesem Grund wurde im April 2019 extra eine Koordinatorenstelle für den Mädchen- und Damenbasketball-Bereich eingerichtet, welche mit Benjamin Rausch besetzt wurde: „Wir haben hier sehr talentierte Mädchen, für die einfach etwas getan werden musste. Es kann nicht sein, dass die schwierigen Bedingungen für den Mädchenbasketball in M-V festlegen, was unsere Spielerinnen im Basketball erreichen können, sondern ihr Talent muss die Grenze sein”, erklärt er sein Engagement. Ein erster Schritt war es, den im Land fehlenden Wettbewerb durch eine Teilnahme der weiblichen U14- und U16-Teams am Hamburger Spielbetrieb auszugleichen.

Ziel ist die weibliche U18-Nachwuchsbundesliga

Neben der Spitze soll gleichzeitig aber auch die Breite im weiblichen Bereich weiter gestärkt werden. In der Grundschulliga spielen bereits jetzt jedes Jahr ungefähr 150 junge Korbjägerinnen in den AGs. Aus diesen werden die 15 talentiertesten Mädchen der dritten und vierten Klasse zum einmal wöchentlich stattfindenden Talente-Training eingeladen. Hier erhalten sie eine umfassende sportliche Ausbildung. Neben basketballspezifischen Übungen werden auch andere Sporteinheiten wie zum Beispiel Leichtathletik oder Turnen angeboten. Darüber hinaus bietet der Verein einen „Girl’s Day” an, an dem sich Nachwuchsbasketballerinnen und solche, die es werden wollen, einen Tag lang in der Korbjagd ausprobieren und sich von der Sportart begeistern lassen können.

So soll langfristig eine Weiterentwicklung und Ausweitung des weiblichen Bereichs auch in den höheren Altersstufen erzielt werden. „Wir versuchen jetzt bei den Jüngsten die Mitgliederzahl zu erhöhen. Das zieht sich dann bis in den oberen Bereich durch, in dem wir dann auch mehr Mannschaften aufbauen wollen. Unser erstes Ziel ist es, innerhalb der nächsten Jahre ein WNBL-Team zu stellen, also in die weibliche U18-Nachwuchsbundesliga zu kommen”, erklärt der Koordinator des weiblichen Bereichs. Der Verein schaffte bereits in der Saison 2007/2008 mit der Damenmannschaft den Sprung in die 2. Damen Basketball Bundesliga (DBBL). „Langfristig wollen wir da wieder hin. Das können wir auch schaffen, die Bedingungen dafür sind hier insbesondere durch die Grundschulliga sehr gut. Es wird aber Zeit brauchen”, betont Rausch.

An diesen Zielen arbeitet der EBC fortlaufend und ist immer auf der Suche nach Basketball interessierten Mädchen. Du hast Lust auf Basketball? Dann bist Du bei uns genau richtig. Um ein Schnuppertraining zu vereinbaren, melde dich einfach bei Benjamin Rausch. Er beantwortet Dir alle Fragen und hilft Dir gern weiter.