Zittersieg gegen Baunach nach Verlängerung

Die ROSTOCK SEAWOLVES zitterten sich zu ihrem ersten Sieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Vor 2.700 Zuschauern besiegten sie die Baunach Young Pikes mit 94:82 nach Verlängerung. Die Gäste aus Franken führten über weite Strecken der Partie. Sechs Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit traf Martin Bogdanov einen Dreier zum 76:76, der die Verlängerung bedeutete. Topscorer der SEAWOLVES war Tony Hicks mit 36 Zählern und zehn Rebounds. Bei den Gästen ragte der Australier William McDowell-White mit 17 Punkten, sechs Rebounds und fünf Assists heraus.

ROSTOCK SEAWOLVES gegen Baunach Young Pikes 94:82 (76:76, 30:31) n.V.

Zum Auftakt in die neue Spielzeit mussten sowohl die SEAWOLVES als auch die Baunach Young Pikes als Verlierer das Parkett verlassen. Während die Wölfe gegen Trier eine ansehnliche Leistung (79:85) zeigten, gerieten die Unterfranken bei den Hamburg Towers deutlich mit 66:109 unter die Räder. 

In Rostock hatten die Gäste aus Baunach über weite Strecken der Partie die Zügel fest in der Hand, ließen den Ball laufen und fanden oft den freistehenden Schützen. Der 19-jährige Este Kristian Kullamäe wie auch der 20-jährige Australier William McDowell-White sorgten für heftige Kopfschmerzen bei den Hanseaten; beide trafen sechs Dreier und erzielten in Summe 35 Zähler und zehn Rebounds. Bei den Hausherren war von Beginn an Sand im Getriebe: Offensiv verzettelten sich die Wölfe in Einzelaktionen, in der Verteidigung fehlte der letzte Biss. So liefen sie die meiste Zeit einem geringen Rückstand hinterher. 

Lichtblicke flackerten nur gelegentlich auf, als zum Beispiel Michael Jost in der 15. Minute an der Grundlinie entlang zog und mit beiden Händen kraftvoll zum 25:25-Ausgleich dunkte oder in der 26. Minute, als Tony Hicks für die erste Führung für die SEAWOLVES (40:38) seit den Anfangsminuten sorgte. Die Nadelstiche der Gäste zeigten im Gegenzug immer wieder Wirkung, beim Stand von 49:50 starteten beide Teams ins Schlussviertel.

Im letzten Abschnitt der regulären Spielzeit hielt zunächst Jordan Talbert sein Rudel mit fünf Punkten in Folge zusammen (57:57, 34. Min). Doch die Dreier der Young Pikes bereiteten weiter Kopfweh, wenngleich Martin Bogdanov einen sehenswerten No-Look-Pass auf Hicks zum 61:60 (35. Min) spielte. Baunach antwortete mit einem 7:0-Lauf – und die Partie schien den Wölfen aus den Händen zu gleiten. 41 Sekunden vor Schluss führten die Gäste mit fünf Punkten (69:74). Ein Korbleger von Jost brachte die Wölfe wieder in Schlagdistanz (73:74) bei 24 Sekunden Restspielzeit. Nach Freiwürfen auf der Gegenseite lagen die Hausherren mit drei Zählern zurück und hatten Ballbesitz nach einem Fehlwurf von McDowell-White. Bogdanov, der zuvor keinen seiner neun Würfe aus dem Feld getroffen hatte, stand an der Dreipunktelinie. Noch sechs Sekunden. Der Ball flog im hohen Bogen Richtung Korb – und zischte durchs Netz. Die Stimmung explodierte, der Jubel kannte keine Grenzen – 76:76. Im letzten Angriff konnte Baunach den Ball nicht im Korb unterbringen. Die Verlängerung musste über den Sieger entscheiden.

Die Wölfe erzielten die ersten acht Zähler der Verlängerung (84:76) und hatten nun das Zepter an sich gerissen. Die Baunacher musste die letzten 3:40 Minuten der Verlängerung ohne Cheftrainer Felix Czerny auskommen, der nach zwei technischen Fouls die Halle verlassen musste. Am Ende gelang den Wölfen ein 94:82-Zittersieg nach Verlängerung und damit der erste Sieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Tony Hicks erzielte 36 Punkte und egalisierte damit den teaminternen SEAWOLVES-Punkterekord von Matt Hunter, der im März 2016 ebenfalls in einer Partie 36 Zähler auflegte. Hicks sammelte zudem zehn Rebounds. Auch  Yannick Anzuluni kam mit 14 Punkten und 15 Rebounds auf ein Double-Double (zweistellige Werte in zwei Kategorien). Michael Jost sammelte ebenfalls 14 Zähler. Bei seiner ProA-Premiere und seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die SEAWOLVES kam Center Tom Alte auf eine Ausbeute von zehn Punkten und acht Rebounds. 

Am kommenden Sonntag (7.10.) bestreiten die SEAWOLVES ihr erstes Auswärtsspiel. Sie sind zu Gast beim Team Ehingen Urspring, in der Nähe von Ulm. Sprungball ist um 17:00 Uhr. Das nächste Heimspiel steht am 14. Oktober um 16:00 Uhr auf dem Programm. Tickets sind an den bekannten Verkaufsstellen erhältlich.

SEAWOLVES-Coach Milan Škobalj nach dem Spiel: „Es war kein schönes Spiel und ich muss mich bei unseren Fans dafür entschuldigen. Dennoch ist es der erste Sieg in der ProA für die SEAWOLVES, für den Club, für das Team und für mich. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Der Sieg heute war sehr glücklich.“

Viertelstände (HRO-BAU): 15:19, 15:12, 19:19, 27:26, 18:6

Ausführliche Statistik | Pressekonferenz

Punkteverteilung

Rostock: Alte (10), Anzuluni (14), Bogdanov (5), Buchholz (nicht eingesetzt), Cardenas (4), Frazier (nicht eingesetzt), Harris (2), Hicks (36), Jost (14), Škobalj (nicht eingesetzt), Talbert (7), Teucher (2).

Baunach: Baggette (4), Bruhnke (3), Drell (7), Edwardsson (3), Heckel (6), Jelovic (2), Kullamäe (18), McDowell-White (17), Keppeler (12), Seric (10), Tischler (nicht eingesetzt).