Die Premierensaison der ROSTOCK SEAWOLVES in der 2. Basketball-Bundesliga ProB endet im Halbfinale. Nach großem Kampf verlor der Aufsteiger von der Ostsee auch im zweiten Halbfinalspiel der „Best-of-Three“-Serie bei der Baskets Akademie Weser-Ems / Oldenburger TB vor 500 Zuschauern mit 89:70 (53:33). Allein in der ersten Halbzeit versenkten die Gastgeber elf Dreipunktewürfe. Die Rostocker fanden keine Mittel, um den Titelverteidiger in eigener Halle zu stoppen, phasenweise führten die Hausherren sogar mit 32 Zählern. Kapitän Jens Hakanowitz ragte mit 19 Punkten und sechs Rebounds bei den SEAWOLVES heraus. Yannick Anzuluni kam auf 14 Punkte, sechs Korbvorlagen und sieben Ballgewinne. Bei den Oldenburgern war das Trio Jan-Niklas Wimberg (19 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists), Luka Buntic (16 Pkt) und Dominic Lockhart (15 Pkt, 9 Ast, 6 Steals) nicht zu bremsen.

Baskets Akademie Weser-Ems / Oldenburger TB – ROSTOCK SEAWOLVES 89:70 (53:33)

Über 70 SEAWOLVES-Fans machten sich auf die Reise zum amtierenden ProB-Meister, um ihr Team lautstark zu unterstützen. Das gesamte Spiel über verwandelte die Fangruppe Jogger Brigade mit insgesamt neun Trommeln die Turnhalle am Haarenufer in eine zweite Wolfshöhle. Von der Tribune aus stimmten die Anhänger in die Schlachtrufe mit ein.

Doch wie schon im ersten Duell zwischen beiden Teams erwischten die Oldenburger den besseren Start, so dass die Wölfe bereits in der dritten Minute mit 3:11 zurücklagen. Ein 9:3-Lauf brachte das verbissen kämpfende Rudel zurück ins Spiel (12:14, 6. Min), doch die Führung wollte trotz großen Kampfes und aggressiver Gangart nicht gelingen. Bis zum 19:21 (8. Min) war die Partie offen, dann spielten sich die Hausherren in einen Rausch und ließen Dreier am Fließband regnen. Den Auftakt machte im ersten Durchgang Bigman Luka Buntic, der den SEAWOLVES im ersten Viertel allein zwölf Zähler (davon drei Dreier), einschenkte. Sven Hellmann hielt bei den Gästen mit sieben Zählern dagegen.

Bis zur Halbzeit nahmen die Gastgeber insgesamt 15 Mal Maß von jenseits der 6,75-Meter-Linie und trafen unglaubliche elf Mal. Mit einem 17:0-Lauf vergrößerten sie Wurf um Wurf den Abstand und zogen bis zur Halbzeit auf 20 Zähler davon. Die SEAWOLVES sahen sich zur Pause mit einem 33:53-Rückstand konfrontiert.

Es sollte nach dem Seitenwechsel noch etwas schlimmer kommen, denn das Punktefestival der Oldenburger setzte sich fort. Das Team von Coach Christian Held lag zwischenzeitlich mit 32 Punkten (68:36, 25. Min) vorn. Zum Ende des dritten Durchgangs dunkte Jens Hakanowitz einen Fehlwurf von David Markert in den Korb, wenige Szenen später flog der Oldenburger Guard Dominic Lockhart zum Korb und wurde von Jarrell Crayton auf Ringniveau spektakulär abgeräumt. Zwar brachten diese Szenen wieder etwas Hoffnung, doch der Rückstand war vor dem Schlussabschnitt weiterhin enorm (52:74). Trotz dieses Defizits blieben die Wölfe bis zum Spielende aggressiv und attackierten den Korb, doch die Hausherren verteidigten weiter ihr Revier und feierten verdient den sechsten Play-Off-Sieg in Folge. Im Finale treffen die Oldenburger auf den SC Rist Wedel, der sich mit zwei Siegen gegen Iserlohn, den Aufsteiger der Südstaffel, durchsetzen konnte.

Nach dem Spiel feierten beide Fanlager ihre Teams. Die SEAWOLVES-Anhänger jubelten ihrer Mannschaft zu, schossen Erinnerungsfotos und trotz der einen oder anderen Träne feierten sie zusammen voller Stolz die märchenhafte Aufstiegssaison ihrer ROSTOCK SEAWOLVES.

„Wir haben eine ganz starke Saison gespielt, natürlich mit Höhen und Tiefen wie jedes Team. Insgesamt muss man sehr zufrieden sein. Wir waren zum ersten Mal in den Play-Offs und haben uns durch zwei Teams (Frankfurt und Hanau, d. Red.) gekämpft, jeweils in drei Spielen. Wenn man Oldenburg betrachtet, haben sie eine unglaubliche Entwicklung hingelegt. Man muss neidlos anerkennen, dass sie nicht nur in der Serie gegen uns ein Level zu stark waren. Sicherlich haben wir nicht unsere Bestleistung abgerufen in dieser Serie, aber es ist sehr schwierig, gegen ein Team zu gewinnen, das so viel wegnimmt, was man eigentlich gut macht. Von daher Gratulation nach Oldenburg. Nach der Wurfquote in der ersten Halbzeit ist es gerechtfertigt, dass Oldenburg nun in der Finalserie spielt und nicht wir. Natürlich tut es weh, aber mit ein bisschen Abstand von ein paar Tagen bzw. Wochen können wir darauf stolz sein, was das Team geleistet hat“, sagte Coach Sebastian Wild nach Spiel.

Viertelstände (OLD-HRO): 27:19, 26:14, 21:19, 15:18

Ausführliche Statistiken

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES

Yannick Anzuluni (14), Jörn Boghöfer (nicht eingesetzt), Jarrell Crayton (5), Jens Hakanowitz (19), Sven Hellmann (11), Tobias Lange (4), Daniel Lopez (1), David Markert (6), Pavel Mokrys (nicht eingesetzt), Zbigniew Owczarek (0), Ivo Slavchev (4), Tim Vogt (6).

Fotos vom Spiel gegen die BAWE / Oldenburger TB

Fotograf: Tobias Hahn

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