Die ROSTOCK SEAWOLVES mussten sich im ersten Spiel der ProB-Halbfinalserie der Baskets Akademie Weser-Ems / Oldenburger TB mit 74:83 (41:49) geschlagen geben. 972 Zuschauer sahen ein intensives Spiel in der ausverkauften OSPA | Arena, in dem die wurfstarken Gäste die gesamte Zeit nicht zurücklagen und phasenweise mit bis zu 19 Punkten führten. Yannick Anzuluni erzielte 25 Punkte und elf Rebounds für die Rostocker. Nach diesem Auswärtssieg führt der amtierende ProB-Meister in der „Best-of-Three“-Serie mit 1-0. Das Team, das zuerst zweimal gewinnt, steht im Finale. Die zweite Begegnung findet am 18. April um 19 Uhr in Oldenburg statt.

ROSTOCK SEAWOLVES – Baskets Akademie Weser-Ems / Oldenburger TB 74:83 (41:49)

Es gibt Basketballspiele, die an Märchen erinnern. Die Erzählung „Der Hase und der Igel“ hätte beim ersten Halbfinalspiel zwischen den SEAWOLVES und den Gästen aus Oldenburg als Vorlage herhalten können, denn die Niedersachsen waren den Hausherren in der rappelvollen OSPA | Arena, die zum zwölfen Mal in Folge ausverkauft war, von Beginn an zumeist mindestens einen Schritt voraus. Im ersten Viertel enteilten die Oldenburger dank einer Trefferquote von 67 Prozent aus dem Feld auf bis zu elf Zähler (19:30, 9. Min), vor der Halbzeit setzte sich das Team von Coach Christian Held auf 19 Zähler (24:43, 13. Min) ab. Angeführt vom US-Guard Preston Wynne (21 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists) und Doppellizenzspieler Dominic Lockhart (18 Pkt, 10 Reb) kontrollierten die Oldenburger weite Strecken der Partie.

Einzig im zweiten Viertel, als die SEAWOLVES ihr Revier mit aller Macht verteidigten und fünf Minuten keinen Korb zuließen, keimte leise Hoffnung, das erste Duell gegen den Titelverteidiger der 2. Basketball-Bundesliga ProB doch noch für sich entscheiden zu können. Ein 16:2-Lauf brachte die Wölfe in der 18. Minute auf 40:45 heran; geringer sollte die Differenz zwischen beiden Teams im weiteren Spielverlauf nicht mehr werden.

Zur Halbzeit stand es 41:49 aus Sicht der Gastgeber, die im dritten Abschnitt erneut den offensiven Qualitäten der Oldenburger ausgesetzt waren und sich direkt nach dem Seitenwechsel 17 der ersten 24 Zähler einschenken ließen. Zwar suchte das Team von Coach Sebastian Wild oft den Weg in die Zone, um sich Punkte an der Freiwurflinie zu verdienen, doch die Treffsicherheit aus dem dritten Spiel gegen Hanau, als 23 von 26 Freiwürfe im Korb landeten, war in dieser Begegnung nicht gegeben: Insgesamt bekamen die Wölfe 48 Freiwürfe zugesprochen, von denen sie 31 verwandelten (65% FT). Oldenburg hingegen versenkte zwölf Würfe bei 13 Versuchen (92%).

Mit allen Mitteln versuchten die SEAWOLVES im letzten Viertel, den Rückstand zu verkürzen. Als Sven Helllmann den zum Alley-Oop-Dunk einfliegenden Yannick Anzuluni per Zuckerpass bediente und das Publikum von den Sitzen riss, schien erneut ein Funke Hoffnung ein größeres Feuer zu entfachen. Doch der 6:0-Lauf zum 65:78 (35. Min) erlosch, als Preston auf der Gegenseite per Sprungwurf traf. Erst in der Schlussminute drückten de Wölfe den Rückstand in den einstelligen Bereich.

Mit dem Selbstvertrauen, in den Play-Offs noch kein Spiel verloren zu haben, und der Abgezocktheit eines Preston Wynne fuhren die Oldenburger einen letztlich überzeugenden Sieg ein. Den Wölfen war trotz unbändigen Willens, das Heimspiel erfolgreich gestalten zu wollen, das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen anzumerken. Nun bleibt eine Woche Zeit, um neue Kräfte zu mobilisieren. In Oldenburg wird am Samstag, den 18. April, um 19 Uhr das zweite Halbfinalspiel ausgetragen. Sollten die SEAWOLVES dann gewinnen, würde es am 21. April ein entscheidendes drittes Spiel um den Finaleinzug in Rostock geben.

„Ich hatte das Gefühl, dass wir etwas müde waren. Oldenburg hat eine phänomenale Rückserie gespielt und auch in den Play-Offs sind sie ohne Niederlage. Von daher wussten wir, dass es sehr schwer werden wird. Wir machen uns das Leben im ersten Viertel selbst schwer mit einer desolaten Defensivleistung und starten auch in das dritte Viertel nicht so, wie ich mir das vorgestellt bzw. gewünscht hätte. Dabei hatten wir uns im zweiten Viertel noch einmal herangekämpft. Insgesamt muss man sagen, dass unsere Wurfausbeute sowohl aus dem Feld als auch von der Freiwurflinie nicht genügend war, um hier siegreich vom Platz zu gehen. Außerdem gab es einige defensive Schwächephasen. Somit Gratulation an Oldenburg. Sie haben das Spiel von Anfang an kontrolliert. Wir haben heute in allen Belangen nicht die entsprechende Form erreicht, um mit solch einem stark ausgebildeten und momentan sehr heißen Team konkurrieren zu können“, bilanzierte Coach Sebastian Wild nach dem Spiel.

Viertelstände (HRO-OLD): 22:32, 19:17, 12:20, 21:14

Ausführliche Statistiken zum Spiel

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES

Yannick Anzuluni (25), Jarrell Crayton (5), Jens Hakanowitz (8), Sven Hellmann (9), Tobias Lange (0), Daniel Lopez (6), David Markert (3), Zbigniew Owczarek (0), Ivo Slavchev (11), Tim Vogt (7).

Fotos vom Spiel gegen die BAWE / Oldenburger TB

Fotograf: Tobias Hahn

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