Daniel Lopez wuchs auf Teneriffa auf und spielt in den nächsten zwei Jahren für die ROSTOCK SEAWOLVES. Der 27-jährige Center-Spieler spricht im Interview über seine Zeit auf der spanischen Urlaubsinsel und seine Eindrücke von Rostock.
Wann hast du den Basketballsport für dich entdeckt?
Daniel Lopez: Ich habe mit 15 Jahren angefangen. Von elf bis 15 habe ich Handball gespielt. In den Schulpausen habe ich damals aber schon zum Basketball gegriffen und auch die NBA im Fernsehen verfolgt. Auf einmal habe ich dann den Sport gewechselt und wollte nur noch Basketball spielen. Mit 15 Jahren war ich schon 1,98 Meter groß. Eines Tages kam ein Vereinspräsident zu mir und fragte mich, warum ich nicht Basketball spiele. Und so kam ich zum Basketball.
Und das geschah alles auf Teneriffa?
Ja, ich wurde auf Teneriffa geboren, bin dort auch zur Schule gegangen und lebte in Arona, bis ich 18 Jahre alt war. Danach bin ich für drei Jahre nach Santa Cruz, in den Norden der Insel, gezogen und habe dort dann Basketball gespielt. Danach ging es nach Melilla, Menorca und La Palma.
Du hast also dort Basketball gespielt, wo andere Menschen ihren Urlaub verbringen. Verirren sich denn viele Urlauber zu den Spielen?
Auf jeden Fall. Im Süden Teneriffas sind die ganzen Touristen. Die meisten Vereine sind aber im Norden der Insel und gehören zur spanischen Liga. Alle zwei Wochen geht es dann per Flug aufs Festland nach Spanien. Das ist schon ziemlich anstrengend, zweieinhalb Stunden hin und dann wieder zurückfliegen.
Du hast einen spanischen und einen deutschen Pass. Wie kam es dazu?
Meine Mutter ist Deutsche. Sie kommt aus Berlin und wohnt seit sieben Jahren wieder dort, zusammen mit meinen beiden Schwestern. Mein Vater wohnt auf Teneriffa.
Du bist nun seit einem Monat in Rostock. Wie sind deine Eindrücke bisher?
Das Training ist anstrengend, aber ich finde es richtig gut. Wir können uns gut entwickeln und verbessern. Die Stadt habe ich bisher noch nicht richtig kennengelernt, aber wir waren schon in Warnemünde. In Sachen Basketball haben wir alles, also Fitness, Wurfeinheiten, Athletiktraining. Wir wohnen alle relativ nah beieinander. Ich finde, dass hier alles gut passt.
Hattest du Spieler, an denen du dich in deiner Entwicklung orientiert hast?
Mein Vorbild war Pau Gasol. Er spielt seit 13 Jahren in der NBA. Seit meiner Jugend war ich immer der Größte und musste Center spielen. Dabei werfe ich auch gern aus vier bis fünf Metern. Wenn wir viele Schützen auf dem Feld haben, ist für mich mehr Platz in der Zone. Dort werde ich dann kämpfen und Rebounds einsammeln.
Was machst du, wenn du nicht Basketball spielst?
Ich mache nebenher ein Fernstudium im Tourismus. Die Prüfungen lege ich dann in der Spanischen Botschaft in Berlin ab. Das ist wichtig für die Zeit nach der aktiven Basketballkarriere.
Hast du schon etwas von den Rostocker Fans mitbekommen?
Ja. Da ist natürlich die Jogger Brigade. Nach meinem ersten Kontakt mit dem Team hatte ich ein wenig gegoogelt und Videos gesehen, wie die Fans in der Halle Krach machen. Das war schon eine tolle Sache. Hier sieht man, dass die Fans ihr Team unterstützen.