900 Zuschauer waren am Samstagabend in der OSPA | Arena Zeuge, wie die ROSTOCK SEAWOLVES das erste Play-Off-Spiel der Vereinsgeschichte mit 97:91 (42:42, 86:86) nach Verlängerung gegen die FRAPORT SKYLINERS Juniors gewannen. Damit liegen die Norddeutschen in der „Best-of-Three“-Serie mit 1-0 in Führung. Die Gastgeber verspielten dabei beinahe eine Elf-Punkte-Führung, behielten am Ende aber den längeren Atem. Yannick Anzuluni ragte mit 30 Punkten, zwölf Rebounds und acht Assists statistisch heraus. Sven Hellmann war zweitbester Werfer der Wölfe mit 19 Punkten. Bei den Gästen aus Frankfurt kam das Trio Kyle Fossman, Jules Christian Dang Akodo und Andrew Bock zusammen auf 74 Zähler, darunter waren allein 33 Punkte von jenseits der Dreipunktelinie.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen FRAPORT SKYLINERS Juniors 97:91 (42:42, 86:86) n.V.
Als Tim Vogt 100 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung seinen einzigen Dreier des Abends zur 92:89-Führung traf, war die Stimmung in der OSPA | Arena auf dem Höhepunkt. Zuvor hatte Sven Hellmann per Korbleger zum 89:89-Ausgleich getroffen und damit die Schlussoffensive der SEAWOLVES eingeläutet, die beim ersten Play-Off-Spiel ihrer Geschichte einen hart umkämpften Sieg erringen konnten.
Dabei starteten die Hausherren mit 8:0 (3. Min) ins Spiel, lagen nach fünf Minuten mit 15:6 vorn. Die Gäste aus Südhessen, die mit neun Spielern angereist waren, schien die Kulisse zu beeindrucken. So erspielten sich die SEAWOLVES im ersten Durchgang einfache Würfe in Korbnähe. Yannick Anzuluni erzielte elf Zähler, auf der Gegenseite hielt US-Guard Kyle Fossman seine Farben mit ebenfalls elf Punkten im Rennen. Es waren auch elf Punkte (20:9, 7. Min), die die Wölfe im ersten Viertel in Führung lagen – der höchste Vorsprung des Abends.
Mit 26:16 ging es in den zweiten Abschnitt. Dort sorgte ein 16:4-Lauf der Frankfurter dafür, dass die Führung wechselte. Plötzlich lagen die SEAWOLVES zurück (32:34, 14.). Diesmal war es jedoch nicht SKYLINERS-Spieler Fossman, der für sein Team die offensiven Akzente setzte, sondern der Brite Jules Christian Dang Akodo. Er punktete fast nach Belieben und schenkte den Wölfen allein im zweiten Viertel 14 Zähler ein. Mit einem seiner insgesamt fünf erfolgreichen Dreier glich er zum 42:42-Halbzeitstand aus.
Nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste die Fäden in der Hand und setzten sich bis auf acht Zähler (53:61, 26. Min) ab. Während Dang Akodo weitere acht Zähler auf seinem persönlichen Punktekonto verbuchte, bereitete nun US-Guard Andrew Bock den SEAWOLVES Kopfschmerzen, denn bis zum Ende des Durchgangs erzielte er allein 14 Zähler. Rostock fand bis dato kein Mittel gegen die frech aufspielenden SKYLINERS Juniors, die geschickt den Ball laufen ließen, kompromisslos offene Würfe nahmen und beherzt zum Korb zogen. Während Fossman, Bock und Dang Akodo insgesamt 27 Mal Maß von jenseits der Dreipunktelinie nahmen, zeigte der erst 17-Jährige Niklas Kiel (insgesamt 15 Punkte, 9 Rebounds) in Korbnähe sein Können. Ein 9:0-Lauf der SEAWOLVES leitete schließlich kurz vor Viertelende die Wende ein; David Markert, Ivo Slavchev und Sven Hellmann punkteten in dieser Phase, um die Wölfe mit 68:66 (30. Min) in Front zu bringen. Erneut war es aber Dang Akodo, der Frankfurt per Dreier die Führung zurückbrachte. Somit gingen die SEAWOLVES mit einem Punkt Rückstand (68:69) ins Schlussviertel, in dem die Hausherren lange Zeit knapp vorn lagen. In der letzten Minute traf Kapitän Jens Hakanowitz zweimal aus unmittelbarer Korbnähe, doch Dang Akodo brachte das Spiel mit einem weiteren Dreier beim Stand von 86:86 in die Verlängerung. Anzuluni, der bis dahin 29 Punkte gesammelt hatte, misslang 0,5 Sekunden vor Schluss der potenzielle Siegtreffer, so dass es in die Verlängerung ging.
In den fünf Zusatzminuten mussten die ohnehin schon wegen einer Verletzung dezimierten Frankfurter – Kapitän Tim Oldenburg erlitt im ersten Viertel einen Cut am Auge – mit dem geringen Spielerpersonal haushalten, da Kiel, Bock und Dang Akodo jeweils ihr fünftes Foul kassierten. Zwar gingen die SKYLINERS Juniors in der Overtime nochmal kurzzeitig in Führung (87:89, 42. Min), doch letztlich erwies sich Vogts Dreier als spielentscheidend während eines 9:0-Zwischenspurts der Wölfe. Die Frankfurter foulten in der Schlussphase, um die Uhr zu stoppen; die SEAWOLVES sicherten so den Sieg an der Freiwurflinie. Sie können somit am nächsten Samstag, den 21. März, um 14 Uhr die Achtelfinalserie mit einem Sieg für sich entscheiden und ins Viertelfinale einziehen. Das Spiel aus Frankfurt wird live auf dem YouTube-Kanal der FRAPORT SKYLINERS übertragen.
Yannick Anzuluni ragte mit 30 Punkten, zwölf Rebounds und acht Assists im SEAWOLVES-Kollektiv hervor. Insgesamt punkteten vier Wölfe zweistellig. Jens Hakanowitz steuerte neun Punkte, elf Rebounds und zwei Blocks zum Sieg bei. Topscorer der Frankfurter war Jules Christian Dang Akodo mit insgesamt 29 Zählern. Andrew Bock markierte 24 Punkte, Kyle Fossman sammelte 21 Zähler.
Zitat von Coach Sebastian Wild: „Wir haben das Spiel so begonnen, wie ich es mir vorgestellt habe: gradlinig und intensiv in der Verteidigung. Wir haben uns eine Führung erarbeitet und dann für meinen Geschmack die Zügel defensiv etwas zu locker gelassen. Das wurde sofort ausgenutzt. Wir wussten, dass wir gegen ein Jump-Shooting-Team spielen, das offene Würfe sehr hochprozentig treffen kann. Das ist dann passiert. Hinzu kam, dass wir auch viele Züge zum Korb zugelassen haben. Das sind Dinge, die wir unbedingt abstellen müssen. Frankfurt ist ein hochklassiger Gegner, der aufopferungsvoll gekämpft hat. Ein Riesenkompliment an Frankfurt. Das war eine unglaubliche Leistung, wie man es sich für Playoff-Basketball vorstellt. Es war ein schönes Spiel für alle Beteiligten“, urteilte Coach Sebastian Wild nach dem Spiel.
Viertelstände (HRO-FRA): 26:16, 16:26, 26:27, 18:17, 11:5
ROSTOCK | FRANKFURT | |
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Punkte | Yannick Anzuluni (30) Sven Hellmann (19) Jarrell Crayton (10) Ivo Slavchev (10) | Jules Akodo (29) Andrew Bock (24) Kyle Fossman (21) |
Rebounds | Yannick Anzuluni (12) | Niklas Kiel (9) |
Assists | Yannick Anzuluni (8) | Andrew Bock (5) |
Dreier | Yannick Anzuluni (3) | Kyle Fossman (5) Jules Akodo (5) |
Team-Rebounds | 53 (16 Off, 37 Def) | 35 (14 Off, 21 Def) |
Team-Wurfquote | 37/74 (50%) | 33/84 (39%) |
Team-Zweierquote | 31/46 (67%) | 21/48 (33%) |
Team-Dreierquote | 6/28 (21%) | 12/36 (33%) |
Team-Freiwürfe | 17/25 (68%) | 13/18 (72%) |
Gesamtpunkte | 97 | 91 |
Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES
Yannick Anzuluni (30), Jörn Boghöfer (nicht eingesetzt), Jarrell Crayton (10), Jens Hakanowitz (9), Sven Hellmann (19), Tobias Lange (2), Daniel Lopez (6), David Markert (6), Zbigniew Owczarek (1), Ivo Slavchev (10), Tim Vogt (4).
Fotos vom Spiel gegen die FRAPORT SKYLINERS Juniors
Fotograf: Tobias Hahn
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