Das erste Spiel der ROSTOCK SEAWOLVES im Jahr 2015 war nichts für schwache Nerven. Der Tabellenführer von der Ostsee besiegte in der mit 909 Zuschauern ausverkauften OSPA | Arena den RSV Eintracht Stahnsdorf mit 77:70 (46:41). Kein Team konnte sich in der spannenden und ausgeglichenen Partie auf mehr als acht Zähler absetzen. Yannick Anzuluni erzielte 21 Punkte und acht Steals, Jarrell Crayton schrammte nur knapp an einem Double-Double mit 18 Punkten und neun Rebounds vorbei. Tim Vogt und Ivo Slavchev punkteten mit je elf Zählern ebenfalls zweistellig für die Rostocker. Bei den ersatzgeschwächten Gästen hieß der Topscorer Niko Schumann (18 Punkte).
ROSTOCK SEAWOLVES gegen RSV Eintracht 77:70 (46:41)
Die Vorzeichen für die Partie waren für die Gäste aus Brandenburg nicht optimal. Der Tabellenletzte trat die Reise ohne seinen erkrankten Headcoach Peter Günschel an. Zudem fehlten mehrere wichtige Stützen, so dass der RSV Eintracht nur mit sieben Spielern antrat. Die SEAWOLVES mussten auf Sven Hellmann (Kopfverletzung) verzichten, Zbigniew Owczarek startete für ihn zum zweiten Mal in Folge.
Von Beginn an entwickelte sich vor der Rekordkulisse von 909 Zuschauern eine Partie, die mit offenem Visier ausgetragen wurde. Kein Team konnte sich einen größeren Vorsprung herausspielen; punktete die eine Mannschaft, folgte prompt die Antwort auf der Gegenseite. Insgesamt sahen die Zuschauer 18 Führungswechsel und zehn Unentschieden. Die dezimierten Gäste suchten in den Anfangsminuten ihr Glück von außen und verwandelten im ersten Abschnitt 75 Prozent ihrer gesamten Feldwürfe. Die SEAWOLVES suchten die Flucht nach vorn und antworteten mit ihrer eigenen Offensivkraft. Nach dem ersten Viertel führten die Gäste mit sechs Punkten (27:21).
Vor allem Niko Schumann und Robin Jorch waren an diesem Abend brandgefährlich. Sie trafen zusammen neun von 16 Dreier und hielten den RSV Eintracht somit im Rennen. Damit bereiteten sie den SEAWOLVES immer wieder Kopfzerbrechen und entlockten dem Publikum so manches ungläubiges Kopfschütteln. Im zweiten Durchgang lief die Offensivmaschinerie der Wölfe nichtsdestotrotz weiter wie geschmiert. Ivo Slavchev streute zwei Dreier ein, Jarrell Crayton krönte eine 14-Punkte-Halbzeit mit seinem ersten Dreier der Saison und Yannick Anzuluni sammelte dank seiner Vielseitigkeit 13 Punkte und fünf Steals bis zur Pause. Rostock lag nach 20 Minuten mit 46:41 vorn.
Nach dem Seitenwechsel ließ der offensive Rausch auf beiden Seiten nach. Minutenlang schien der Korb wie vernagelt. Der RSV Eintracht nutzte einen 9:0-Lauf, um den Wölfen wieder die Führung zu entreißen. In der 27. Minuten lagen die Gäste mit 50:49 vorn, ehe Anzuluni der Stockstarre auf den Rängen per Dunk ein Ende setzte und das Publikum von den Sitzen riss. Das rüttelte die SEAWOLVES wieder wach, doch Stahnsdorf ließ sich nicht einschüchtern. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in die beide Teams beim Stand von 57:59 nach drei Vierteln starteten.
Im letzten Durchgang wilderten die Wölfe weiter eifrig in den Passwegen – am Ende forcierten sie 29 Ballverluste und verbuchten 18 Ballgewinne -, arbeiteten energisch bei den Rebounds und fanden im Angriff wieder zu alter Stärke. Anzuluni und Crayton erzielten zehn der 20 Punkte des letzten Abschnitts für die SEAWOLVES, doch auch Daniel Lopez bzw. Tobias Lange per Korbleger oder auch David Markert, der per Dreier zum 74:70 in der 38. Minute traf, setzten wichtige Akzente. Tim Vogt stellte wenige Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie den 77:70-Endstand her. Es war der elfte Saisonsieg der ROSTOCK SEAWOLVES, die weiterhin die 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord anführen. Der RSV Eintracht bleibt nach der fünften Niederlage in Folge Tabellenletzter.
Am 11. Januar treffen die SEAWOLVES auswärts auf die Baskets-Akademie Weser Ems / Oldenburger TB. Das Hinspiel in Rostock endete mit einem 91:70-Sieg für die Wölfe. Die nächste Partie in der OSPA | Arena findet am 17. Januar um 19:30 Uhr gegen die Dresden Titans im Rahmen des Stadtwerke-Tages statt. Tickets gibt es auf www.tickets.seawolves.de.
Zitat von Coach Sebastian Wild: „Es ist sehr schwer, nach der kurzen Weihnachtspause wieder voll auf Touren zu kommen. Auf beiden Seiten war viel Sand im Getriebe. Entscheidend ist, dass am Ende ein Sieg steht. Wir hatten gute Phasen, aber es gab auch Phasen mit Leerlauf auf beiden Seiten. Im Endeffekt hat auch ein wenig die Konzentration gefehlt bzw. sie hat phasenweise etwas nachgelassen. Wir haben mit Eintracht Stahnsdorf ein Team gesehen, das arg geschwächt angetreten ist, fast ohne Druck gespielt hat und gerade in der ersten Halbzeit sehr effizient gepunktet hat. Dadurch wurde es für uns schwer. Wenn man erstmal in so einem Kampf drinsteckt, geht es wirklich um jeden Ballbesitz. Deshalb bin ich froh, dass wir am Ende die stärkeren Nerven hatten.“
Viertelstände (HRO:RSV): 21:27, 25:14, 11:18, 20:11
Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES
Yannick Anzuluni (21), Jörn Boghöfer (nicht eingesetzt), Jarrell Crayton (18), Niccolò Croci (nicht eingesetzt), Jens Hakanowitz (2), Tobias Lange (4), Daniel Lopez (2), David Markert (8), Zbigniew Owczarek (0), Ivo Slavchev (11), Tim Vogt (11).
Fotos vom Spiel gegen den RSV Eintracht
Fotograf: Thomas Käckenmeister
[nggallery id=164]