
Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das Achtelfinale im BBL-Pokal mit 79:80 (30:37) gegen Science City Jena verloren. Vor 2.840 Zuschauern in der StadtHalle Rostock kämpften sich die Wölfe nach einem frühen Zwölf-Punkte-Rückstand zurück in die Partie und führten in der Schlussminute mit drei Punkten. Am Ende entschied ein Korbleger des Gäste-Guards Lorenz Bank zehn Sekunden vor dem Ende die Partie, zumal TJ Crockett Jr. (23 Pkt) beim potenziellen Wurf zum Sieg geblockt wurde.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen Science City Jena 79:80 (30:37)
Bereits vor dem Spiel brandete Applaus von den Rängen, als der frühere Kapitän und Publikumsliebling Chris Carter (SEAWOLVES: 2020-2024) den Gästen vorgestellt wurde. Der US-Amerikaner trug mit seinen vier Punkten und fünf Rebounds einen kleinen Teil dazu bei, dass Jena in die nächste Pokalrunde einzog. Wesentlich mehr Kopfschmerzen bereitete den Rostockern die Gier der Gäste nach Rebounds. In Summe sicherte sich das Team von Coach Björn Harmsen 17 Offensiv-Rebounds und somit 17 zweite Wurfchancen.
Das erste Viertel gehörte den Thüringern. Beide Teams legten zwar früh harte Bandagen an, doch Jena wusste darüber hinaus frech aufzuspielen und sich früh abzusetzen. Die SEAWOLVES verpassten einige Würfe, so dass die Gäste nach insgesamt vier Dreiern von Carter, Robin Christen und dem US-Amerikanern Keith Braxton Jr. auf 18:30 (12. Min) davon eilten. Auch nach einer Rostocker Auszeit blieb Jena gallig und hielt die Wölfe auf Abstand. Erst zum Ende der ersten Hälfte konnten die SEAWOLVES dank Treffern von Owen Klassen das Polster etwas verringern (30:37) – wenngleich sie lediglich einen von 14 Dreipunktewürfen trafen.
Die zweite Hälfte lief besser aus Rostocker Sicht, obwohl Jenas Great Osobor per Dunk die ersten Punkte für Jena auf die Anzeigetafel brachte. Die Wölfe arbeiteten nun aggressiver in der Verteidigung und bissen sich zurück in die Partie. Als D’Shawn Schwartz den zum Korb fliegenden Owen Klassen bediente (36:41, 23. Min), schien es wie ein Weckruf für die Fans. Die Halle war plötzlich noch lauter und peitschte das Team von Coach Frasunkiewicz weiter lautstark nach vor. War der Alley-Oop-Dunk etwa die Szene, die der Partie die Wende verleihen sollte?
In den letzten 15 Minuten sahen die Zuschauer einen echten Pokal-Fight mit insgesamt 14 Führungswechseln und sechs Unentschieden. Kein Team wollte sich geschlagen geben; beide Teams wollten den Sieg. Die Rostocker hatte nun auch ihre Treffsicherheit aus der Distanz wiedergefunden. Ein Dreier von Andy van Vliet brachte die SEAWOLVES erstmals in Führung (49:48, 27. Min); ein Buzzerbeater von TJ Crockett Jr. beendete das dritte Viertel (58:57).
Zur Mitte des Schlussviertels setzten sich die Gäste auf sechs Zähler ab (63:69, 34. Min), doch die foulgeplagten Wölfe – DeAndre Lansdowne und Sid-Marlon Theis kassierten im vierten Viertel jeweils ihr fünftes Foul – legten den Ball nun immer wieder in die Hände von Crockett Jr. Der US-Amerikaner hielt die Rostocker mit 16 seiner insgesamt 23 Zähler im Spiel, darunter auch ein umjubeltes Vier-Punkte-Spiel zum 77:74 (39. Min). In den Schlussminuten führten die Hausherren mit drei Zählern nach einem Putback-Dunk von Klassen (79:76, 40. Min). Anschließend versenkte Eric Washington für Jena zwei Freiwürfe – und Lorenz Bank erzielte den siegbringenden Korbleger zum 79:80 zehn Sekunden vor Schluss, da daraufhin Crocketts Juniors Wurf im letzten Rostocker Angriff von Osobor geblockt wurde.
Somit scheiden die Rostocker aus dem BBL-Pokal-Wettbewerb 2025/2026 aus, während Jena ins Viertelfinale einzieht.
Statistik des Spiels
17 der insgesamt 42 Rebounds angelte sich Science City Jena am offensiven Brett. Bemerkenswert waren auch die insgesamt 69 Freiwürfe, die beiden Teams zugesprochen worden sind (Rostock: 21/29 FT; Jena: 28/40 FT) und die insgesamt 55 gepfiffenen Fouls.
Stimmen zum Spiel
Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach Rostock): „Wir sind wieder sehr schlecht ins Spiel gestartet. Es mangelte uns an Fokus und Schärfe. Wir haben zwei verschiedene Gesichter gezeigt in der ersten und zweiten Halbzeit: die erste Hälfte war sehr schlecht, die zweite war wesentlich besser. Aber es hat nicht gereicht. Wir haben einige dumme Fouls begangen, so dass unsere Rotation am Ende darunter gelitten hat. Der Wurf am Ende ist meistens Glück. Auf jeden Fall haben wir zwei verschiedene Spiele gespielt. Zuerst weich und langsam, danach aggressiv und smart.“
Björn Harmsen (Head Coach Jena): „Pokal ist Pokal. Ich bin total stolz auf die Jungs. Es hätte in beide Richtungen gehen können. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet und haben sehr gut verteidigt. Wir haben unter der Woche viel dran gearbeitet, dass wir defensiv besser stehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir, ähnlich wie in Oldenburg, mit der Aggressivität und der Physis der Rostocker Probleme gehabt. Das Momentum war wieder auf Rostocker Seite. Ich glaube, die Erfahrung der letzten Spiele hat geholfen, mental fokussiert zu bleiben, defensiv Stopps zu bekommen und offensiv dann intelligent zu spielen, den Ball nicht wegzuwerfen und zu passen. Es war ein sehr guter Pass am Ende zu Lorenz Bank, weil sich alle auf [Eric] Washington und Tavian [Dunn-Martin] konzentriert haben.“
So geht’s weiter
Bereits am Dienstag sind die ROSTOCK SEAWOLVES wieder im Einsatz. Um 18:00 Uhr treffen die Wölfe im FIBA Europe Cup im zweiten Gruppenspiel auf das belgische Team von Windrose Giants Antwerpen. Tickets gibt es online auf tickets.seawolves.de oder an den bekannten Vorverkaufsstellen.
Viertelstände (HRO-JEN): 16:25, 14:12, 28:20, 21:23
Punkteverteilung:
Rostock: Baggette (7), Crockett Jr. (23), Klassen (17), Kolenda (0), Lansdowne (12), Leuchten (2), Schwartz (5), Theis (3), Wulff (2), van Vliet (8), Zilinskas (nicht eingesetzt).
Jena: Bank (5), Bohannon (10), Braxton Jr. (13), Carter (4), Christen (4), Dunn-Martin (12), Herrera (0), Krause (2), Osobor (15), Washington (11), Wieskamp (4).