Die ROSTOCK SEAWOLVES feiern im ersten Heimspiel der Saison 2024/2025 ihren zweithöchsten BBL-Sieg überhaupt. Vor 3.754 Zuschauern in der StadtHalle Rostock starteten die Wölfe nervös in die Partie, sorgten dann aber ab dem zweiten Viertel für klare Verhältnisse. Nach dem Seitenwechsel zogen sie phasenweise mit 33 Zähler davon. Fünf Rostocker Spieler erzielten mindestens 13 Zähler, Topscorer war Robin Amaize (20). Bei der BG Göttingen kam Deion Hammond auf 20 Punkte.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen BG Göttingen 102:74 (44:36)
Im ersten Spiel nach dem Fortgang von Tyler Nelson gaben die SEAWOLVES früh den Ton an. Die Gäste aus Göttingen hatten zu Beginn keinen Zugriff. Rostock hingegen ging mit fünf Punkten in Führung und ließ den Ball geduldig und clever durch die eigenen Reihen laufen. Das 8:2 (4. Min) entstand nach exzellenter Ballbewegung, die D’Shawn Schwartz mit einem Treffer nach Ablauf der 24-Sekunden-Uhr krönte. Auch in der Verteidigung zeigten die Wölfe Biss und erschwerten die Göttinger Würfe. Doch nach dem ersten Feldkorb der Veilchen, der nach 4:40 Minuten im ersten Viertel fiel, fanden die Niedersachsen besser in die Partie. Mit sieben Punkten in Folge eroberten sie sich die Führung (8:9, 6. Min). Die Göttinger nahmen nun den Kampf an und es gestaltete sich ein Spiel auf Augenhöhe (13:13, 9. Min). Zur Viertelpause traf der Rostocker Oshane Drews mit einem Sprungwurf aus der Drehung zum 21:19.
Im zweiten Viertel übernahmen die Rostocker mehr und mehr die Kontrolle. Dunks von Philipp Hartwich und Godwin Omenaka rissen die Fans von den Sitzen. Die SEAWOLVES zelebrierten ihren neuen Spielstil: hinten Beton anrühren und dem Gegner dank eisenharter Verteidigung keinen einfachen Wurf zulassen, dann schnell in den Angriff umschalten und punkten. Bryce Hamilton traf aus der Mitteldistanz zur ersten zweistelligen Führung des Abends (40:29, 18. Min). Zur Halbzeit lagen die Wölfe mit acht Zählern vorn (44:36).
In der zweiten Hälfte setzte sich die SEAWOLVES-Show fort. Aigars Skele setzte Omenaka mit einem Alley-Oop-Anspiel mustergültig in Szene. D’Shawn Schwartz netzte gleich zweimal aus der Distanz ein. Die Rostocker überrollten die Göttinger (52:36, 22. Min). Wenig später passte Elias Baggette auf Hartwich zum erneuten Alley-Oop, Robin Amaize punktete zudem aus der Distanz. Der Jagdinstinkt der Wölfe war groß, der Vorsprung wuchs weiter (63:44, 26. Min). Nach drei Vierteln trennten beide Teams 30 Punkte (79:49).
Im Schlussviertel stemmten sich die Gäste gegen die deutliche Niederlage, doch die Rostocker ließen nicht locker. Selbst die zweite Garde überzeugte als Kollektiv, und der Abstand zwischen beiden Teams blieb bestehen. Godwin Omenaka sprengte mit einem Dreier die 100-Punkte-Marke. Die SEAWOLVES verpassten mit dem 102:74-Heimsieg nur knapp den höchsten Sieg ihrer BBL-Geschichte (30.4.2023, 99:70 gg. Bayreuth), feierten dennoch einen gelungenen Heimauftakt in die neue Spielzeit und den zweiten Sieg in Folge.
Stimmen zum Spiel
Przemyslaw Frasunkiewicz (Coach Rostock): “Ich bin sehr froh, dass wir die Minuten gut aufteilen konnten. Zu Beginn waren wir etwas nervös, aber insbesondere in der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo des Spiels bestimmt. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es war ein Sieg als Kollektiv dank unserer Verteidigung. Nach dieser verrückten Woche [Abgang von Tyler Nelson, Verpflichtung von Nijal Pearson; d.Red.] freue ich mich, dass wir die Minuten so gut aufteilen konnten. Die Fans waren heute großartig.”
Olivier Foucart (Coach Göttingen): “Offensichtlich stehen wir vor einem schwierigen Moment. Ich weiß nicht warum, denn ich sehe viele Spieler, die ohne genügend Aggressivität und Selbstvertrauen spielen und viele Fehler machen. Wir müssen es wirklich schnell herausfinden. Ich glaube, dass die Jungs, die wir im Team haben, das Talent haben, in der BBL zu konkurrieren. Wir können uns nicht jedes Spiel auf der Aggressivitätsebene übertreffen lassen und wir können es nicht einfach akzeptieren. Wir sehen aus, als wären wir Opfer, weil andere Dinge oder andere Spieler härter spielen. Es geht uns gut, und dann geht es wirklich, sehr, sehr schnell. Wir müssen herausfinden, woran das liegt. In der ersten Halbzeit machen wir viele Fehler, aber wir sind immer noch im Spiel. Im dritten Viertel haben wir schlampig begonnen. Wir haben Fehler in der Verteidigung gemacht. Rostock punktet zwei- bis dreimal hintereinander, und dann brechen wir einfach zusammen und hören auf zu kämpfen. Wir haben aufgehört zu reagieren, wir haben aufgehört zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir uns gute Würfe herausgespielt, aber ich denke, wenn wir in der ersten Halbzeit einen etwas besseren und intelligenteren Job in der Verteidigung machen, führen wir vielleicht zur Halbzeit. Aber wir geben ihnen Fouls und wir geben ihnen Freiwürfe, was unnötig ist. Dann machen wir im dritten Viertel viele Fehler, wir haben die Aggressivität reduziert, wir reagieren nicht vollständig auf einen mentalen Zusammenbruch. An vielen Dingen müssen wir arbeiten, viele Dinge müssen besser werden. Wir müssen uns einfach an die Arbeit machen und unsere Denkweise ändern, aggressiver zu sein.”
So geht’s weiter
Bereits am Dienstag um 20:00 Uhr spielen die SEAWOLVES bei den MHP Riesen in Ludwigsburg. Am kommenden Sonnabend um 18:30 Uhr sind die SEAWOLVES dann erneut in der StadtHalle Rostock im Einsatz. Dann ist das Team der FIT / One Baskets Würzburg zu Gast. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.
Viertelstände (HRO-GÖT): 21:19, 23:17, 35:13, 23:25
Punkteverteilung:
Rostock: Aidenojie (2), Amaize (20), Baggette (2), Drews (13), Gloger (4), Hamilton (13), Hartwich (7), Lockhart (0), Omenaka (19), Schwartz (18), Skele (4).
Göttingen: Boeheim (9), Ensminger (16), Godfrey (5), Hammond (21), Jünemann (0), Möller (0), Schultz (3), Ververs (6), Welp (7), Wiggins (7).