Die ROSTOCK SEAWOLVES waren drauf und an, den heimstarken Bayer Giants Leverkusen eine Niederlage beizubringen. In der ersten Halbzeit führten die Gäste von der Ostsee am 2. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit bis zu 21 Punkten. Nach dem Seitenwechsel rissen die Rheinländer das Zepter an sich und drehten das Spiel. Am Ende unterlagen die Rostocker mit 85:95. Jordan Roland (18 Pkt) und Tyler Nelson (17 Pkt, 5/7 3FG) waren die besten Punktesammler der SEAWOLVES. Bei den Giants kam Luis Figge mit auf 25 Punkte, darunter zwei entscheidende Dreier in der Schlussphase.
Bayer Giants Leverkusen gegen ROSTOCK SEAWOLVES 95:85 (36:56)
In der ersten Halbzeit war die Welt aus Sicht der SEAWOLVES-Fans noch in Ordnung. Mit Team-Basketball in Angriff und Verteidigung überrannten die Rostocker die Bayer Giants Leverkusen in eigener Halle. In den vergangenen drei Spielzeiten hatten die “Riesen vom Rhein” nur fünf Spiele (von 39) in ihrer Ostermann-Arena verloren. Zum Saisonauftakt schickten sie Karlsruhe mit 109:71 heim. In den ersten beiden Vierteln dieser Partie waren es die SEAWOLVES, die den Giants ihr Spiel aufdiktierten. Die aggressive Verteidigung der SEAWOLVES verursachte sieben Ballverluste im ersten Viertel. Offensiv lief der Ball gut durch die eigenen Reihen, um den offenen Mitspieler zu finden. Im ersten Viertel waren Jordan Roland und Nijal Pearson mit jeweils neun Punkten die auffälligsten Akteure der Gäste. Bis zur Halbzeit gesellten sich Sid-Marlon Theis (9) und Tyler Nelson (9) hinzu und zeigten sich ebenfalls korbhungrig. Theis’ Dreier zum 51:30 in der 18. Minute sorgte für die höchste Rostocker Führung des Abends.
Als das dritte Viertel begann, waren die Hausherren hellwach. Melvin Jostmann startete mit zwei Dreiern die Leverkusener Aufholjagd. Als Luca Kahl einen weiteren Distanzwurf einnetzte, betrug der Vorsprung der SEAWOLVES nur noch zwölf Punkte (57:45, 23. Min). Die Giants wussten um ihre Heimstärke und blieben aggressiv in der Verteidigung. Die SEAWOLVES suchten weiter nach Möglichkeiten in der Offensive, ließen sich nun aber von der Gangart der Giants beeindrucken. Nur 13 Punkte gelangen den Wölfen im dritten Durchgang. Vor dem Schlussviertel war die Führung auf sechs Zähler eingeschmolzen (69:63, 30. Min).
Zu Beginn des letzten Abschnitts hatte es den Anschein, als seien die Wölfe von der Aufholjagd der Gastgeber kaum beeindruckt. Till Gloger und Tyler Nelson übernahmen offensiv Verantwortung und hielten den Gegner auf Abstand (74:65, 32. Min bzw. 82:74, 35. Min). Ein 8:0-Lauf der Giants in weniger als zwei Minuten gestaltete das Spiel jedoch postwendend völlig offen (84:82, 37. Min). Als dann Luis Figge zwei Dreipunktewürfe mit Brett versenkte (84:88, 39. Min), kippte die Partie endgültig und die 650 Zuschauer in der Ostermann-Arena sprangen von ihren Sitzen. Würfe von Pearson und Roland fanden nicht mehr den Weg in den Korb. 65 Sekunden vor Schluss trennten beide Teams nur drei Punkte (85:88), doch den SEAWOLVES fehlte in der verbleibenden Zeit das Wurfglück. Leverkusen bestrafte dies eiskalt und erzielte die letzten sieben Punkte des Abends für deren zweiten Saisonsieg. Die SEAWOLVES müssen nach ihrem Auftakterfolg in Vechta vor einer Woche die erste Saisonniederlage einstecken.
Coach Christian Held: “Glückwunsch an Leverkusen, die verdient gewonnen haben. Wir haben zwei komplett verschiedene Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit war es mit Sicherheit SEAWOLVES-Basketball, wie wir ihn spielen wollen – mit hohem Tempo und intensiver Verteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir das nicht mehr hinbekommen. Uns ist die Energie ausgegangen. Wir haben es nicht mehr geschafft, einen Zugriff aufs Spiel zu bekommen. Deswegen hat Leverkusen verdient gewonnen. Für uns geht es nun darum, aus den Fehlern zu lernen, das Spiel gründlich zu analysieren und dann nächste Woche mit einem anderen Gesicht zu Hause endlich vor den eigenen Fans auftreten zu können.”
Am nächsten Samstag (2.10.) spielen die ROSTOCK SEAWOLVES erstmals vor eigenem Publikum. Um 19:30 Uhr empfangen die Wölfe am OSPA-Spieltag die Tigers Tübingen. Die Partie wird kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen.
Viertelstände (LEV-HRO): 17:29, 19:27, 27:13, 32:16
Punkteverteilung
Rostock: Carter (5), De Oliveira (4), Gloger (14), Ilzhöfer (0), Loesing (6), Nelson (17), Pearson (12), Roland (18), Theis (9), Schmundt (nicht eingesetzt).
Leverkusen: Bacak (2), Figge (25), Funk (nicht eingesetzt), Gille (4), Goodin (8), Heinzmann (7), Jostmann (16), Kahl (10), Mann (16), Merz (0), Reaves (4), Winter (3).