Am 3. und 4. Oktober war es endlich wieder so weit: Basketball vor Publikum. Die ROSTOCK SEAWOLVES begrüßten die drei Erstligisten s.Oliver Würzburg, Hamburg Towers und NINERS Chemnitz zum „Alles Paletti Cup“, präsentiert von Karls Erlebnis-Dorf, in der StadtHalle Rostock. Das traditionelle Vorbereitungsturnier diente in diesem Jahr auch als erster Feldversuch einer Indoor-Sportveranstaltung unter Einhaltung des Hygienekonzepts für die Heimspiele der ROSTOCK SEAWOLVES.
Spannende Halbfinalspiele am Samstag
Der Alles Paletti Cup startete mit dem Duell der NINERS Chemnitz gegen s.Oliver Würzburg. Damit kehrte mit Shooting Guard Harris auch ein bekanntes Gesicht zurück in die Höhle der Wölfe; der US-Amerikaner spielte in der Saison 2018/2019 für Rostock.
Beide Teams gestalteten die erste Spielhälfte des Turniers zunächst ausgeglichen. Brekkott Chapman punktete auf Würzburger Seite zweistellig und hielt damit das Team von Coach Denis Wucherer im Spiel. Nach dem Seitenwechsel gelang es den Würzburgern, sich mit 16 Zählern abzusetzen. Doch die Aufsteiger aus Chemnitz blieben am Ball und kämpften sich zurück. In der 38. Spielminute gelang dann der Ausgleich. Es folgte ein Hin und Her: Chemnitz punktete, Würzburg netzte ein. Chapman wurde beim Sprungwurf gefoult und durfte an die Linie. Mit einem And-one brachte er Würzburg erneut in Führung. Am Ende unterlag Chemnitz mit 88:83. Damit erspielte sich Würzburg einen Platz im Finale um die goldenen Erdbeere – und der Titelverteidiger war ausgeschieden.
Im zweiten Halbfinale trafen die SEAWOLVES dann im Nordduell auf die Hamburg Towers. Es war das erste Heimspiel der Wölfe im Rahmen der Saisonvorbereitung vor Publikum. 824 Zuschauer (von maximal zugelassenen 1.500 Zuschauern) wollten an diesem Abend einen ersten Eindruck von den neuen Wölfen gewinnen. Nach 216 Tagen Coronapause ohne Livesport kehrten die Wölfe endlich in ihre Wolfshöhle zurück. André Jürgens rief traditionell ins Mikrofon: „Rostock, es ist Zeit!“, und es herrschte Gänsehautstimmung beim Einlaufen der neuen Wölfe.
Die ersten Punkte der Partie erzielten die HAMBURG TOWERS durch Youngster Justus Hollatz. Till Gloger verzeichnete daraufhin die ersten vier Punkte für die Wölfe. Brad Loesing brachte die SEAWOLVES mit 8:7 erstmals in Führung. Die Wölfe starteten gut in die Partie und der Vorsprung konnte zunächst gehalten werden. So gingen die Wölfe mit einer 20:16-Führung in die erste Viertelpause. Doch die Hamburger blieben dran und fanden immer passende Antworten. Zac Cuthbertson gelang es dann, mit zwei verwandelten Freiwürfen das Blatt zu drehen, und das Team von Coach Pedro Calles in Führung zu bringen.
Vor dem Seitenwechsel lagen die Wölfe nur mit zwei Punkten zurück (39:41). Dieses Polster konnten die Towers auf eine Zehn-Punkte-Führung ausbauen. Doch das Team von Coach Dirk Bauermann blieb dran und Chris Carter konnte mit zwei Dreiern in Folge auf 64:66 verkürzen. Es begann eine Verfolgungsjagd im letzten Viertel. Immer wieder war es Chris Carter, der die Rostocker Korbjäger im Spiel hielt. Zwei Minuten vor Ende des Spiels lagen die Wölfe mit zwei Punkten zurück (76:78). Die Hamburger schalteten in den verbleibenden Spielminuten besser und so gingen die letzten zehn Punkte der Partie allesamt auf das Hamburger Punktekonto. Damit endete das Halbfinale mit einer etwas zu deutlichen 76:88-Niederlage für die SEAWOLVES. Dennoch bewiesen sie Biss, kämpften bis zum Schluss und zeigten, dass sie über lange Phasen des Spiels mit einer auf Erstliganiveau spielenden Mannschaft mithalten können.
„Es war eine sehr zufriedenstellende Leistung unserer Mannschaft. Wir sind auf einem guten Weg”, sagte Coach Bauermann nach dem ersten Spiel.
Hamburg gewinnt die Goldene Erdbeere
Im Finale standen sich Hamburg und Würzburg gegenüber. Bei der Partie am Sonntagmittag zeigten sich die Hamburg Towers deutlich überlegen und lagen bereits zum Ende des ersten Viertels mit 27:16 vorn. In den nächsten Abschnitten gaben die Hanseaten die Führung nicht mehr aus der Hand und zogen immer weiter davon. Von einem 25-Punkte-Rückstand zur Halbzeit (31:56) erholten sich die Würzburger nicht mehr und unterlagen schlussendlich deutlich mit 100:63. Damit sicherten sich die Hamburg Towers den „Alles Paletti Cup 2020” mit der Goldenen Erdbeere.
Rostock kämpft gegen Chemnitz im Spiel um Platz 3
Im Kampf um den dritten Platz gingen die SEAWOLVES gegen die NINERS Chemnitz vor 480 Zuschauern auf Korbjagd. Die Partie begann vielversprechend: Zwar gingen die ersten Punkte des Spiels auf das Chemnitzer Konto, doch die Wölfe bissen sich ins Spiel. So waren im ersten Viertel beide Teams gleichauf und erreichten mit einer aggressiven Verteidigung bereits nach wenigen Minuten die Teamfoulgrenze. Dann kamen die Gäste aus Chemnitz jedoch gut in das zweite Viertel und überrannten die Wölfe mit einem 10:0-Lauf, auf den die SEAWOLVES keine passende Antwort finden konnten. Von nun an dominierten die NINERS das Spiel. Dem Team von Coach Dirk Bauermann gelang es nicht mehr, den entstandenen Rückstand aufzuholen. Die Wölfe erzielten im zweiten Viertel lediglich sieben Punkte, davon wurden drei Zähler durch Freiwürfe erzielt. So gingen die Rostocker Korbjäger mit einem ernüchternden Zwischenstand von 24:39 aus der ersten Halbzeit. Bis zu diesem Zeitpunkt landete nur jeder fünfte Rostocker Feldwurf im Korb.
Nach dem Seitenwechsel hielten die Wölfe kämpferisch dagegen. Sid-Marlon Theis und Stefan Ilzhöfer vollendeten Schnellangriffe, Behnam Yakhchali traf nach gutem Passspiel zwei Dreier in Folge. Zur Mitte des dritten Abschnitts schmolz der Rückstand auf zehn Zähler (38:48, 26. Min). Mit starker Defensivleistung und Steals erarbeiteten sich die Wölfe Ball für Ball und verkürzten zum Ende des dritten Viertels durch zwei Dreier in Folge von Rain Veideman auf 47:54 (30. Min). Die Wölfe bewiesen weiter Kampfgeist und kamen auf fünf Punkte ran. Die Stimmung in der Wolfshöhle kochte. Dann hagelte es Foulpfiffe gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das Spiel endete für Till Gloger zu Beginn des vierten Viertels mit seinem fünften Foul. Nach einer Reklamation im Kampf um den Rebound kassierte die Bank, wie auch Chris Carter, ein technisches Foul. Damit war auch für die Nummer fünf der Wölfe nach seinem fünften Foul die Partie vorzeitig beendet. Den Vorjahressiegern zogen nach den so entstandenen Freiwürfen erneut auf elf Zähler davon. Die starke Pressverteidigung der Chemnitzer stellte die Wölfen vor Probleme und so kam es zu Ballverlusten. Trotz Wille und Kampfgeist konnte der Erstligist mit 66:75 den Sieg über die Ziellinie bringen. Damit ging der dritte Platz des Turniers an die Gäste aus Chemnitz.
Trainer Dirk Bauermann zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Die Mannschaft hat unglaublich viel investiert und sich hervorragend gegen die zwei Erstligisten Hamburg und Chemnitz verkauft. Besonders wenn man sich überlegt, wie sich Hamburg heute gegen Würzburg mit fast 40 Punkten durchgesetzt hat und wir gestern noch bei drei Minuten mit vier Punkten hinten lagen, zeigt das schon, dass wir auf einem guten Weg sind. Heute fand ich es nochmal ein bisschen besser, obwohl wir ein bisschen deutlicher verloren haben, weil wir defensiv viel stärker waren als gestern. Ich glaube, wenn wir so auftreten in der Liga, wird es nicht so leicht werden, uns zu schlagen. Deshalb finde ich, dass wir auf einem sehr, sehr guten Weg sind.“
Der Alles Paletti Cup 2020 war in vielerlei Hinsicht besonders in diesem Jahr. Endlich wieder die Wölfe anfeuern – vor nicht ganz gewohnter Kulisse in der StadtHalle Rostock. Diesmal war alles ein bisschen anders: Ganze Reihen zwischen den Zuschauern waren aus Sicherheitsgründen unbesetzt; ohne die Klatschpappen war es auf einmal möglich, den Rufen der Spielern auf Bank und Parkett zu lauschen; der Vereinsvorsitzende André Jürgens übernahm zeitweise den Job als Wischer; das SEAWOLVES Danceteam tanzte auf einmal neben dem Feld. Alles Eindrücke, die die Zuschauer der ROSTOCK SEAWOLVES so sonst nicht erleben. Doch das Wesentliche blieb und bleibt: der Basketballsport, den ganz Rostock liebt. „Es war toll, wieder vor unserem Heimpublikum spielen zu können“, freute sich auch Coach Bauermann.
Ergebnisse des Alles Paletti Cups 2020
s.Oliver Würzburg – NINERS Chemnitz 88:83 (37:38)
ROSTOCK SEAWOLVES – Hamburg Towers 76:88 (39:41)
s.Oliver Würzburg – Hamburg Towers 63:100 (31:56)
ROSTOCK SEAWOLVES – NINERS Chemnitz 66:75 (24:39)
Am kommenden Samstag (10.10.) bestreiten die SEAWOLVES im Rahmen der Saisonvorbereitung ein weiteres Vorbereitungsspiel in der StadtHalle. Um 18:00 Uhr testen die Wölfe gegen den ProB-Ligisten Itzehoe Eagles im Nordklassiker. Der Tageskartenverkauf dafür startet am Dienstag, 6. Oktober, um 16:00 Uhr online auf tickets.seawolves.de und im SEAWOLVES Fanshop (Lange Str. 35, 18055 Rostock).
Die Saison 2020/21 in der BARMER Bundesliga ProA beginnt für die ROSTOCK SEAWOLVES am 17.Oktober um 19:00 Uhr mit einem Auswärtsspiel gegen die Eisbären Bremerhaven. In ersten Heimspiel gehen die Wölfe am 25. Oktober um 16:00 Uhr gegen die Bayer Giants Leverkusen in der StadtHalle Rostock auf Korbjagd.