175 Tage sind vergangen, seitdem die ROSTOCK SEAWOLVES zuletzt ein Basketballspiel bestritten haben. Zuletzt waren die Wölfe am 6. März in Ehingen auf Beutezug, im Anschluss ruhte der Ball.
Nach dem Saisonabbruch in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA und einer langen Sommerpause haben die Wölfe am Freitagabend einen ersten Test zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit absolviert.
Gegner im Trainingszentrum Bargeshagen war der ProB-Ligist LOK Bernau. Der Neuntplatzierte der Vorsaison hat sich im Sommer u.a. mit Liam Carpenter vom BBL-Club Crailsheim Merlins verstärkt und US-Forward Dan Oppland gehalten. Zudem sammeln regelmäßig zahlreiche Talente vom Kooperationspartner ALBA Berlin Minuten und Spielpraxis beim Team von Coach René Schilling.
Für die neu zusammengestellten ROSTOCK SEAWOLVES war das Testspiel gegen die Randberliner eine gute Abwechslung zum Kraft- und Lauftraining der ersten Trainingswoche. “Bernau hat es gut gemacht und stark gespielt”, lobte Co-Trainer Christian Held den Gegner nach dem 75:68-Arbeitssieg seines Teams. In Abwesenheit von Coach Dirk Bauermann, der noch bis nächste Woche mit der tunesischen Nationalmannschaft im Trainingslager ist, stand Held an der Seitenlinie und führte die Wölfe zu einem hart erkämpften Testspielerfolg.
“Direkt zu Beginn hat Bernau uns ein paar Sachen aufgezeigt und man hat gesehen, dass wir als Team noch nicht viel gemacht haben, gerade taktisch. Hier und da haben uns die Lösungen gefehlt; das war aber völlig okay”, analysierte Held. “Ich fand gut, dass die Jungs sich zurück ins Spiel gekämpft und am Ende auch Lösungen gefunden haben und dass wir zusammen geblieben sind. Das war gut und wichtig zu sehen. Man hat auch gesehen, dass wir sehr nervös waren und die Würfe gar nicht gefallen sind, obwohl sie zum Teil offen waren. Wir haben noch ein bisschen Zeit. An den Dingen werden wir arbeiten und dann wird es auch wieder anders aussehen.”
Es dauerte mehr als zwei Minuten, bis der erste Korb fiel. Bernau fand besser in die Partie und überraschte die Gastgeber mit schnellem Spiel, klugen Pässen und einfachen Punkten. Angeführt von Doppellizenzspieler Malte Delow blieben die Brandenburger lange Zeit die tonangebende Mannschaft, bei den Rostockern haperte es noch an der Feinabstimmung; sie vertändelten allein in der ersten Hälfte zehn Mal den Ball. Nach einer Auszeit beim Stand von 23:23 (16. Min) kassierten die SEAWOLVES einen 0:10-Lauf und gingen mit einer Hypothek von sechs Punkten (30:36) in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel bissen sich die Hausherren zurück in die Partie, zogen Fouls und verwandelten zielsicher ihre Freiwürfe. Nach drei Vierteln stand es 49:50. Erst im Schlussviertel konnte Rostock die Oberhand gewinnen. Die Partie wogte nun hin und her, neun Mal wechselte im letzten Abschnitt die Führung. Rain Veideman (insgesamt 17 Punkte), Sid-Marlon Theis (7) und Brad Loesing (12) übernahmen in den letzten Minuten der Partie Verantwortung und trafen wichtige Würfe, um den knappen Sieg ins Ziel zu bringen.
Bis auf Toni Nickel und Svante Schmundt standen alle SEAWOLVES-Spieler mindestens zehn Minuten auf dem Feld und trugen sich auch in die Punktestatistik ein. Bei Bernau kamen Malte Delow und Dan Oppland zusammen auf 30 Zähler und zehn Rebounds.