Rostock eWolves erreichen Halbfinale in Oldenburg

Am vergangenen Wochenende luden die EWE BASKETS Oldenburg zum EWE Baskets eCup 2020 ein. Dies sollte das erste Event in Deutschland sein, bei dem sich die besten aktiven NBA2K Teams aus BBL und ProA live gegenüberstehen. Für die Rostock eWolves war dies ein mehr als gelungener Auftakt, bei dem am Ende das Minimalziel Halbfinale erreicht wurde.

Alle in der Basketballsimulation NBA2K aktiven Teams aus BBL und ProA haben für dieses Event zugesagt. So kamen der Gastgeber EWE eBaskets Oldenburg eSports, die Bayern Ballers (FC Bayern München Basketball), Team Orange Gaming (ratiopharm ulm), Science City Jena eSports und die Rostock eWolves erstmals zusammen, um ihren eCup Champion 2020 auszuspielen.

Deutschlandpremiere in Oldenburg

Ein Event in dieser Form hatte es in dieser Form hierzulande bislang nicht gegeben und feierte am Wochenende seine Deutschland-Premiere.

Dazu waren die eWolves mit sechs Spielern, Coach und Teammanager aus allen Himmelsrichtungen mit insgesamt fast 8.000 km angereist, um als Team erstmals nicht online von zu Hause aus, sondern gemeinsam nebeneinander erfolgreich zu sein.

Die perfekte Kulisse für das Turnier bildete das EWE Forum Alte Fleiwa in Oldenburg, auf dem es den Maincourt sowie einen Sidecourt gab. Somit konnten parallel Vorrunden- und Playoff-Spiele durchgeführt werden.

Das komplette Event wurde über knapp neun Stunden mit den Spielen auf dem Maincourt live auf Twitch übertragen. Professionelle Moderatoren und Kommentatoren, sowie 4 Kameras, 25 Playstations mit Controllern, diveser Scheinwerfer, Monitore und Banner ließen keinen Zweifel daran, dass es hier um ein professionelles Event geht.

Das gesamte eSports Event im Relive

EWE BASKETS eCUP 2020powered by EWE von EWE_eBaskets auf www.twitch.tv ansehen

Alle fünf Teams waren für das Wochenende in einem Hotel untergebracht. Die dafür anfallenden Kosten teilten sich der Veranstalter und die teilnehmenden Vereine. Im Rahmenprogramm konnten sich Zuschauer in einem 1on1 Cup Modus von NBA2K ebenfalls an der Playstation versuchen. Das Fanturnier für Amateurspieler entschied letztlich Julian Hoffmann, ein ehemaliger Spieler der Rostock eWolves für sich.

Die eWolves, die als einziges Team neben den Bayern Ballers von einem sehr engagierten Coach (Andreas Seide) betreut werden, präsentierten sich dabei erstklassig. Als erstes Team waren sie vollzählig und fit am Veranstaltungsort, konnten sich frühzeitig mit der Technik und der ungewohnten Umgebung vertraut machen.

Mit dem Eintreffen des Teammanagers Daniel Mucha wurde auch das von den ROSTOCK SEAWOLVES zur Verfügung gestellte Outfit übergestreift.

Am Samstag um 13.00 Uhr ging es dann mit der Vorrunde im Round Robin System Jeder-gegen-Jeden los. Das Spiel gegen den Gastgeber der EWE eBaskets fand direkt auf dem Main Court statt. Dabei mussten sich die Rostocker in einem engen Spiel am Ende mit 57:69 geschlagen geben. 

Enthusiasmus bei den eWolves

Nach kurzer Analyse und unverdrossen ging es gegen einen der Turnierfavoriten, das Team Orange Gaming. Vom Start weg präsentierten sich die eWolves hochkonzentriert und hatten auf jede Aktion der Ulmer, bei denen auch zwei ehemalige eWolves-Spieler aktiv sind, eine noch bessere Antwort. Die erste Turnierüberraschung war perfekt. Rostock gewann mit 66:51.

Auch im Livestream (siehe oben, ab ca 1:22:00) überschlugen sich Kommentare der Begeisterung zur Rostocker Leistung. Nicht nur der Wiener Point Guard der eWolves Raphael “Malhiermalda” Grünsteidl wollte nun noch mehr!

Jedem Team wurden wurden bei diesem Turnier fünf Spielkonsolen zugewiesen, diese galt es nach Spiel 2 abzubauen und damit umzuziehen. Denn die restlichen Vorrundenspiele sollten abseits des Livestreams auf dem Side Court stattfinden.

Als erstes wartete der zweite ProA-Vertreter Science City Jena eSports, ein wenn noch junges, allerdings sehr erfahrenes Team. Jena hatte sein Auftaktspiel gegen Ulm verloren, aber war hochmotiviert, seinerseits die Halbfinalchancen zu wahren. Die Zuschauer vor Ort erlebten ein Spiel absolut auf Augenhöhe, welches am Ende wiederum die eWolves für sich entscheiden konnten. 49:47 hieß es am Ende und Rostock war damit bereits nach Spiel 3 sicher im Halbfinale.

Nach drei nervenaufreibenden Spielen gab es dann die verdiente Pause für die Wölfe, bevor es im finalen Vorrundenspiel gegen den unumstrittenen Turnierfavoriten, die Bayern Ballers, ging.

Die Konstellation war hervorragend, denn wie Teammanager Daniel Mucha bereits vor dem Turnier sagte: “Wir wünschen uns, dass wir bereits vor dem Bayern Spiel den Halbfinaleinzug sicher haben, um dieses Spiel genießen zu können!” Und die Münchener blieben ihrer Favoritenrolle gerecht und hielten ihre Weste blütenweiß.

Früh wurde deutlich, dass die eWolves kein Mittel hatten, um den späteren MVP des Turniers, Big Man KADO_TheProblem, in die Schranken zu weisen. Daher fiel das Ergebnis am Ende vielleicht ein paar Punkte zu hoch, aber mit 50:80 verdient aus. Als Tabellendritter qualifizierten sich die Rostocker trotzdem souverän für das Halbinale. Science City Jena eSports beendete das Turnier als Tabellenfünfter und nach vielen engen Spielen unglücklich nach der Vorrunde.

Die Entscheidungsspiele

Die K.O.-Spiele wurden im Modus Hin- und Rückspiel, die direkt aufeinanderfolgten, ausgetragen. Als Dritter musste das eSports Team der SEAWOLVES noch einmal gegen Team Orange Gaming ran. Und sofort war zu merken, dass die Ulmer hier nach der Pleite in der Vorrunde etwas richtig stellen wollten. Unglaubliche Würfe fielen, bei Ulm gelang diesmal nahezu alles, und nicht nur die Rostocker Verteidiger Jannes und Manuel konnten nur phasenweise Mittel dagegen finden. Ein ernüchterndes 56:82 für Ulm stand am Ende in den Büchern. Im Rückspiel sollte das Spiel dann länger offen gehalten werden, gerade die vielen Dreier der Ulmer aus Spiel eins konnten diesmal viel besser verteidigt werden. Trotzdem qualifizierte sich Ulm mit einem 62:42 in Spiel 2 für das Finale und für die Mecklenburger ging es nun um den Kampf aufs Treppchen.

Dabei traf man erneut auf den Gastgeber aus Oldenburg. Rostock spielte auch hier ungewohnt nicht nur gegen das Team, welches nun auch vor Ort von HuBird dem Maskottchen der EWE Baskets unterstützt wurde, auch die Fans hielten es hier natürlich mit dem Heimteam.

Der Abend und das Event hatte sich im Laufe der Veranstaltung zu einer stimmungsvollen Atmosphäre entwickelt. Erstaunlicherweise machten die eWolves die drei deutlichen Niederlagen in Folge fast vergessen und lieferten Oldenburg erneut einen beherzten Kampf. Highlights gab es auf beiden Seiten, und es wurde nicht nur auf den Bildschirmen, sondern auch in der Alten Fleiwa immer wieder laut bei Begeisterungsstürmen von Fans und Spielern.

Dass nach Spiel 1 die Oldenburger mit 53:49 führten, war kein Beinbruch. Denn auch hier hatten die Rostocker wieder bewiesen, dass sie sehr kompakt zusammenspielten und mental wohl mit zu den stärksten Teams des Abends gehörten. Sie machten einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand wett und glichen das Spiel sogar zwischenzeitlich aus. Aber irgendwie war es vielleicht am Ende auch das Publikum, das den kleinen Unterschied machte. Denn auch Spiel 2 war durchgehend knapp, aber ging am Ende trotzdem mit 36:42 verloren. Somit war es der ungeliebte Platz 4 für die Rostock eWolves, die sich hier allerdings fantastisch verkauft haben, und nicht nur von den Zuschauern den verdienten Applaus ernteten. Auch von den anderen Teams gab es viel Lob für den Gesamtauftritt der Rostocker.

Ein Finale ohne norddeutsche Beteiligung gab es natürlich auch noch. Hier setzten sich erwartungsgemäß und ohne dass die ganz große Spannung aufkam die Bayern Ballers gegen Team Orange Gaming mit zwei Siegen durch. Der Siegerpokal ging somit wie auch der MVP Titel nach München.

Die Rostock eWolves bedanken sich, dabei gewesen sein zu dürfen. Dabei geht besonderer Dank an die ROSTOCK SEAWOLVES und natürlich auch an den Gastgeber EWE Baskets Oldenburg dieses mehr als gelungenen Auftaktevents. Wir freuen uns schon heute auf einen eCup 2021 in Oldenburg, und vielleicht auch auf ein ähnliches Event in Rostock.

Für die Rostock eWolves aktiv waren: 

  • Raphael ”Malhiermalda” Grünsteidl
  • Manuel “xVinsanity” Götze
  • Tim ”Gemuesebacke” Gloede
  • Max ”Dat_Boy_Green25” Scheps
  • Jannes ”Dirkules74” Witter
  • Sascha ”Good-To-Be-Lucky” Pyrek

Text: Daniel Mucha / Fotos: Ulf Duda, Daniel Mucha