Bittere Niederlage im Krimi gegen treffsichere Paderborner

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben im vierten Saisonspiel die zweite Niederlage einstecken müssen. Im Heimspiel in der StadtHalle Rostock erlebten 2.750 Zuschauer eine dramatische Schlussphase, in der sich die SEAWOLVES den Uni Baskets Paderborn mit 82:83 (45:44) geschlagen geben mussten. Vor allem gegen die Dreipunktewürfe der Gäste (insgesamt zwölf Treffer) konnten die Hausherren nichts ausrichten. In der dramatischen Schlussphase mit vielen Führungswechseln fiel die Entscheidung zugunsten der Paderborner per Dreier 5,6 Sekunden vor Schluss. Rostock konnte in der verbleibenden Zeit keinen Korb mehr erzielen, weil die Gäste clever ihre verbleibenden Mannschaftsfouls nutzen. Bei den SEAWOLVES erzielte Martin Bogdanov 18 Punkte, Joseph Benzinger schoss 33 Punkte (davon acht erfolgreiche Dreier) ins Netz der Wölfe, die auf dem achten Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA abrutschten.

ROSTOCK SEAWOLVES gegen Uni Baskets Paderborn 82:83 (45:44)

Die Gäste aus Paderborn kamen brandheiß aus der Kabine. Vor allem Guard Joseph Benzinger zeigte seine Treffsicherheit und verwandelte vier seiner ersten fünf Dreierversuche. Rostock tat sich schwer mit dem dynamischen Offensivspiel der Gäste. Nach fünf Minuten lagen die SEAWOLVES mit 6:15 in Rückstand, in der 7. Minute lagen sie mit 13 Zählern (10:23) zurück. Nach Distanztreffern von Terrell Harris und Michael Jost kamen die Wölfe auf 16:23 (9. Min) heran, doch letztlich starteten die Wölfe mit acht Punkten weniger als die Paderborner (19:27) in den zweiten Abschnitt. 

In der Viertelpause schien Coach Milan Škobalj die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach einem 17:9-Lauf glichen die Wölfe in nur fünfeinhalb Minuten zum 36:36 aus. Dreier von Martin Bogdanov, Jost und Hicks sowie der Defensivanker Jordan Talbert hatten maßgeblichen Anteil an dieser Aufholjagd. Harris besorgte mit fünf Punkten in Folge den 41:36-Vorsprung (18. Min) für die Hausherren. Ein 6:0-Lauf der Paderborner brachte den Gästen die Führung zurück (41:42, 19. Min), doch Rostock punktete darauf erneut und lag zur Halbzeit mit einem Zähler vorn (45:44).

Nach dem Seitenwechsel drückten die Wölfe dem Spiel ihren Stempel auf. Harte Verteidigung resultierte in Ballgewinnen, auf gutes Passspiel folgten einfache Punkte in Korbnähe. So bediente Yannick Anzuluni zum Viertelende sowohl Tom Alte als auch Michael Jost mustergültig, die beide per Korbleger punkteten. Zum Viertelende lagen die SEAWOLVES mit 61:54 vorn.

Im Schlussviertel war plötzlich Benziger wieder da, der sein Team mit weiteren Dreiern im Rennen hielt. Sieben Minuten vor dem Ende stand es 65:65, als der US-Guard der Paderborner seinen dritten Distanzwurf binnen kürzester Zeit in die Reuse warf. Martin Seiferth erhöhte wenig später – und die Wölfe lagen mit fünf Zählern zurück (65:70, 35. Min). Nach einer Rostocker Auszeit lief der Offensivmotor der Hausherren wieder besser. Bei einem 9:2-Lauf erzielte Bogdanov fünf Zähler – und die Rostocker führten mit 74:72 (38. Min). Einen Benzinger-Dreier später ging die Bogdanov-Show weiter. Nach seinem Dreipunktespiel, bei dem er Seiferth elegant aussteigen ließ, wechselte die Führung in der dramatischen Schlussphase erneut.

Es war nun wie ein Schwergewichtskampf im Boxen, bei dem beide Kontrahenten austeilten, aber auch einstecken mussten. 43 Sekunden vor Schluss versenkte “Boggy” einen Dreier zur 82:80-Führung – und die 2.750 Zuschauer in der StadtHalle Rostock sprangen von ihren Sitzen. Doch das Spiel war noch nicht beendet. 11,6 Sekunden versuchte Bogdanov erneut einen Dreier, doch dieser landete nur auf dem Ring. Paderborn hatte Ballbesitz im nächsten Angriff. Marc Nagora nagelte das Leder 5,6 Sekunden vor Schluss zum erneuten Führungswechsel (82:83) in den Rostocker Korb. Da Paderborn bis dato erst zwei Mannschaftsfouls – ab dem 5. Mannschaftsfoul innerhalb eines Viertels gibt es bei jedem Foul Freiwürfe – in diesem Viertel begangen hatte, spielten sie in der verbleibenden Zeit diese Taktik aus und foulten, sobald die SEAWOLVES den Ball eingeworfen hatten. Die Rostocker konnten somit keine gute Schussposition mehr erlangen und mussten letztlich die knappe Niederlage verschmerzen.

Am kommenden Sonntag (20.10.) bestreiten die SEAWOLVES ihr zweites Auswärtsspiel. Sie sind zu Gast bei den VfL Kirchheim Knights. Sprungball ist um 19:30 Uhr. Das Spiel wird im Livestream auf airtango.live übertragen. Das nächste Heimspiel steht am 28. Oktober um 16:00 Uhr auf dem Programm. Dann kommt es zum Ost-Derby gegen die NINERS Chemnitz. Tickets sind an den bekannten Verkaufsstellen erhältlich.

SEAWOLVES-Coach Milan Škobalj nach dem Spiel: „Gratulation an Paderborn zum Sieg. Vor dem Spiel habe ich gesagt, dass wir auf die Dreierschützen aufpassen müssen. Das hat nicht geklappt. Wir wurden vor allem von Joseph Benzinger, der acht von 13 Dreier traf, bestraft – er war “on fire”. Wir müssen im Schlussviertel besser verteidigen, um solche Spiele auch zu gewinnen.“

Viertelstände (HRO-PAD): 19:27, 26:17, 16:10, 21:29

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Alte (7), Anzuluni (8), Bogdanov (18), Cardenas (0), Clay (6), Frazier (0), Harris (16), Hicks (13), Jost (12), Škobalj (nicht eingesetzt), Talbert (2), Teucher (0).

Paderborn: Benzinger (33), Buntic (0), Fleute (2), L. Kahl (6), P. Kahl (nicht eingesetzt), Klinewski (10), Mixich (0), Nagora (8), Seiferth (12), Ward (5), Wood (7).