André Murillo entschuldigt bei den Fans der ROSTOCK SEAWOLVES für sein Verhalten unmittelbar nach dem Spielende gegen Bochum.
„Ich muss mich entschuldigen und die Fans der Rostock Seawolves, vor allem Eltern, Kinder und alle anderen Beteiligten um Verzeihung bitten.
Gestern nach dem Spielende war ich sehr offensichtlich wütend und habe das vor vielen Fans gezeigt. Ich schäme mich am meisten für die Aktion unter unserem Korb, in der Nähe des Fanblocks vor den kleinen Kindern. Basketball ist mir in diesem Moment viel zu wichtig geworden und hat dadurch wichtigere Grenzen überschritten, wie zum Beispiel ein Vorbild zu sein, und alles ausgeblendet, worauf ich Wert lege. Man kann sagen, dass ich vor vielen kleinen Kindern ausgerastet bin, als ich in deren Richtung gelaufen bin, um zur Kabine zu kommen, und wohl sogar kleinen Jungs und Mädchen richtig Angst eingejagt habe. Ich habe es in deren Augen gesehen. Es wurde mir erst in dem Moment bewusst, was ich da gerade getan habe.
Für viele mag es nicht der Rede wert sein, aber ich weiß noch, wie ich als kleiner Junge selbst Profisportler beobachtet habe. Wenn ich mir vorstelle, als junges Kind so etwas so nah zu sehen und auch noch Angst vor einem Vorbild zu bekommen, fürchte ich, dass sowas lange in deren Erinnerung bleiben kann. Darüber bin ich zutiefst über mich selbst enttäuscht, und bitte tausendmal um Verzeihung.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich als Elternteil meine Kinder sowas sehen lassen will. Ich bin ein Mensch, und als solcher mache ich täglich Sachen, worauf ich nicht stolz bin, und bitte um Verzeihung. Vielleicht kann ich es für die Kinder, die direkt da waren, irgendwie wieder gut machen.
Basketball ist ein Sport, nicht mehr und nicht weniger. In diesem Spiel passieren Fehlwürfe, Fehlentscheidungen, Siege und Niederlagen, Emotionen; aber die Kinder, die da waren, sind Menschen, die noch sehr viel vor sich haben und vielen anderen Menschen begegnen werden. In solch einem jungen Alter nehmen sie bestimmte Erlebnisse besonders wahr, es sind Momente, die ihre Zukunft prägen. Von ganzem Herzen tut es mir leid, dass die Kinder und alle anderen so einen Wutanfall von mir mit ansehen mussten.“