Die ROSTOCK SEAWOLVES haben den dritten Heimsieg in Folge eingefahren. Mit 122:118 konnten sich die Wölfe nach zweifacher Verlängerung gegen die EWE Baskets Oldenburg durchsetzen und ihren zehnten Tabellenplatz in der easyCredit Basketball Bundesliga festigen. Dabei zeigten die Hausherren vor 4.335 Zuschauern in der StadtHalle Rostock eine starke erste Halbzeit, ließen die Oldenburger dann aber besser ins Spiel kommen und gerieten im Schlussviertel mit zwölf Punkten ins Hintertreffen, ehe sie in der letzten Spielminute einen Sechs-Punkte-Rückstand ausgleichen konnten. Auch in der ersten Verlängerung kamen die SEAWOLVES nach sechs Punkten Rückstand zurück. In der zweiten Overtime war es dann Rückkehrer JeQuan Lewis, der das Spiel zugunsten der Rostocker entschied. Sechs SEAWOLVES-Spieler erzielten an diesem Abend mindestens 15 Punkte. Bester Rostocker Korbjäger war Robin Amaize (24 Pkt). Bei den Gästen kam das Duo Geno Crandall (28 Pkt) und Justin Jaworski (22 Pkt) zusammen auf 50 Zähler.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen EWE Baskets Oldenburg 122:118 2OT (52:47, 88:88, 102:102)
Das fünfte Aufeinandertreffen zwischen Rostock und Oldenburg in der easyCredit Basketball Bundesliga sollte außergewöhnlich werden. Niemand hätte das im Vorfeld erahnen können. Kaum einer hätte vermutet, dass die 4.335 Zuschauer das punktreichste Basketballspiel überhaupt in der StadtHalle Rostock erleben würden: Nie zuvor haben zwei Teams in Summe 240 Punkte auf die Anzeigetafel gebracht. Die 122 Rostocker Punkte sind die meisten, die sie jemals in der Bundesliga erzielen konnten. Allerdings haben die Wölfe auch noch nie 118 Gegenpunkte in einem Spiel kassiert. Beim ersten SEAWOLVES-Erfolg gegen die Oldenburger ist auch die Anzahl der genommenen Dreipunktewürfe rekordhaft: Insgesamt 50 Mal drückten die Rostocker von jenseits der 6,75-Meter-Linie ab.
In so manchen Wurf aus der Distanz mischte sich dabei mitunter ein Raunen oder Stoßgebet der Fans, denn besonders treffsicher zeigten sich die SEAWOLVES nicht. Zwar landeten in der ersten Halbzeit sechs von 18 Dreier im Oldenburger Korb, doch nach dem Seitenwechsel sank die Quote von außen von 33,3 Prozent auf schwache 17,4 Prozent; nur noch vier von 23 Versuche zappelten im Netz. In der Verlängerung aber zeigten sich die Rostocker treffsicher und trafen vier von neun Würfe (44,4%) aus dem Dreipunkteland.
Die wichtigsten Dreier des Abends landeten Neuzugang Malik Osborne und Rückkehrer JeQuan Lewis am Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Verlängerung. Zuvor sahen die Fans ein intensiv geführtes Spiel, in dem die Rostocker die erste Halbzeit über weite Strecken kontrollierten. Die Gastgeber wollten ihr Revier verteidigen und nach Erfolgen über Hamburg und Vechta auch den dritten Nordclub für den dritten Heimsieg in die Knie zwingen. Mit einer 52:47-Führung gingen beide Teams in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste aus Niedersachsen das Ruder. Mit smartem Passspiel und guter Verteidigung zogen sie zweistellig davon. Nach einem Dunk von Len Schoormann lagen die SEAWOLVES zweistellig zurück (62:72, 29. Min). Das dritte Viertel ging deutlich mit 13:27 an die Oldenburger, so dass die Rostocker mit neun Punkten Rückstand (65:74) ins Schlussviertel starteten.
Im Schlussviertel suchten die Rostocker nach Lösungen, die Oldenburger hingegen fanden den Korb. Justin Jaworskis Dreier bescherte den SEAWOLVES den höchsten Rückstand des Abends (65:77, 31. Min). Dann aber robbten sich die Rostocker zurück ins Spiel – und wie. Zunächst versenkte Robin Amaize nach einem unsportlichen Foul den Ball im Korb und den anschließenden Bonusfreiwurf. Nur neun Sekunden später zappelte ein Amaize-Dreier im Netz der Gäste. Rostock fand zurück ins Spiel (73:78, 33. Min). Nach einem Alley-Oop-Dunk von Philipp Hartwich strömte die Hoffnung zurück in die Arena. Sollte es doch noch mit einem Rostocker Sieg klappen? Doch die Oldenburger wollten mit allen Mitteln den ersten Auswärtssieg dieser Saison im achten Anlauf. Erneut zogen sie davon (77:85, 36. Min), erneut kämpften sich die Wölfe zurück (82:85, 38. Min). 54,9 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit versenkte der Oldenburger Geno Crandall zwei Freiwürfe (82:88). Nach einer Rostocker Auszeit war es erneut Amaize, der für vier schnelle Punkte sorgte (86:88, 40. Min). 14,9 Sekunden vor dem Ende traf schließlich Bryce Hamilton einen Mitteldistanzwurf zum Ausgleich. Weder der Oldenburger Big Man Artur Konontsuk noch Amaize konnten in der verbleibenden Zeit punkten. Verlängerung.
In der ersten Verlängerung ging es hin und her. Die Oldenburger konnten sich jedoch erneut auf sechs Zähler absetzen (96:102), ehe Malik Osborne und JeQuan Lewis in der letzten Minute dieser Extraschicht zwei Dreier trafen, die eine zweite Overtime herbeiführen sollte – zumal der Oldenburger Jaworski den letzten Wurf nicht verwandeln konnte.
JeQuan Lewis war der entscheidende Faktor in der zweiten Verlängerung. Nachdem Osborne mit sieben seiner insgesamt 16 Punkte in der ersten Overtime auftrumpfte, übernahm nun Lewis. Er zog zum Korb, so dass Oldenburg ihn nur mit Foul stoppen konnte. Oder er verwandelte per Korbleger. Die Rostocker waren nun am Drücker (114:110, 49. Min) Doch die EWE Baskets gaben sich nicht geschlagen. 67 Sekunden vor Schluss fiel der Ausgleich (114:114). Dann legte Lewis erneut vor, Crandall antwortete auf der Gegenseite. Den entscheidenden Korbleger versenkte Lewis 17,8 Sekunden vor dem Ende zum 118:115. Abschließend vergab Jaworski einen Dreier. Auf der Gegenseite trat Amaize 8,7 Sekunden vor Schluss an die Linie und verwandelte beide Freiwürfe sicher zum 120:115. 2,7 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Konontsuk auf zwei Zähler per Dreier verkürzte (120:118). D’Shawn Schwartz stellte sodann den Endstand an der Freiwurflinie her.
Stimmen zum Spiel
Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach Rostock): „Ich liebe diese Jungs. Wir sind schwach ins Spiel gestartet und hatten keine gute Energie. Im weiteren Spielverlauf haben wir besser gespielt und angefangen, an uns zu glauben. Manchmal passieren solche Dinge, wenn man daran glaubt. Es war kein schönes Basketballspiel, aber ich glaube, dass die Fans es genossen haben. Das ist alles, was zählt. Wir haben die Hinrunde mit ausgeglichener Bilanz beendet.“
Mladen Drijencic (Head Coach Oldenburg): „Dieses Spiel wird den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Für uns ist es wie ein Trauma. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut genug verteidigt. In der zweiten Hälfte, insbesondere im dritten Viertel, haben wir sehr gut verteidigt. Am Ende der regulären Spielzeit hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Das ist uns nicht gelungen. Es tut weh und wir müssen damit leben. Im nächsten Spiel müssen wir cleverer auftreten in der Crunchtime.“
So geht’s weiter
Das nächste Heimspiel findet am Sonntag, 2. Februa 2025, statt. Dann sind die MLP Academics Heidelberg um 15:00 Uhr zu Gast in der StadtHalle Rostock. Zuvor, bereits 11:30 Uhr, spielt die Academy gegen Leverkusen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord, ebenfalls in die StadtHalle. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.
Viertelstände (HRO-OLD): 28:26, 24:21, 13:27, 23:14, 14:14, 20:16
Punkteverteilung:
Rostock: Amaize (24), Baggette (0), Drews (nicht eingesetzt), Gloger (nicht eingesetzt), Hamilton (23), Hartwich (2), Lewis (18), Lockhart (3), Osborne (16), Pearson (15), Schwartz (21), Theis (0).
Oldenburg: Agbakoko (16), Brooks (10), Crandall (28), DiLeo (3), Hinrichs (nicht eingesetzt), Jaworski (22), Konontsuk (13), Nichols (2), Pjanic (0), Schoormann (14), Zecevic (10).
Highlights