Das erste Heimspiel der ROSTOCK SEAWOLVES im Jahr 2025 war nichts für schwache Nerven. Mit 87:83 (37:40) setzten sich die Rostocker vor 4.520 Zuschauern in der StadtHalle Rostock gegen RASTA Vechta durch. In der dramatischen Schlussphase behielten die Wölfe die Nerven an der Freiwurflinie und erbeuteten den dritten Sieg in Folge. Nach diesem Erfolg kletterten die SEAWOLVES in der Tabelle der easyCredit Basketball Bundesliga auf den neunten Platz. Topscorer des Abends war Robin Amaize mit 21 Zählern. Bei Vechta kam Tyger Campbell auf 20 Punkte.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen RASTA Vechta 87:83 (37:40)
Gänsehaut gab es bei den über 4.500 Zuschauern bereits vor dem Sprungball: Als JeQuan Lewis von Hallensprecher André Jürgens vorgestellt wurde und auf das Parkett lief, brandete Applaus von den Rängen; der US-Guard gab gegen Vechta sein Comeback im Trikot der Wölfe, für die er bereits in der Saison 2022/2023 aufgelaufen war. Am 1. Weihnachtstag vermeldeten die Rostocker die Verpflichtung Lewis’, der gegen Vechta in der Startaufstellung stand, zunächst sichtlich nervös agierte und mehrere Korbversuche verfehlte.
Das Spiel bot von der ersten Sekunde an alles, was ein gutes Basketballspiel ausmacht: sehenswertes Angriffsspiel auf beiden Seiten, harte Verteidigungsarbeit unter den Körben und kein Team, das sich auf mehr als acht Zähler im gesamten Spiel absetzen konnte.
D’Shawn Schwartz eröffnete das Spiel mit zwei Dreiern. Auf Vechtaer Seite hielt Tyger Campbell dagegen (6:7, 2. Min). Nach einem Dreier von RASTA-Flügelspieler Brandon Randolph zeigte Nijal Pearson auf Rostocker Seite, wie gut er heute aufgelegt war. Mit zwei Dreiern brachte er seine Wölfe wieder in Front (17:14, 6. Min) und ins Rollen. Ein weiterer Dreier von Bryce Hamilton krönte einen 8:0-Lauf der Rostocker, den Vechta nur mit einer Auszeit stoppen konnte. Anschließend geriet die Offensive der Hausherren ins Stocken; Vechta verteidigte nun vor allem den Rostocker Distanzwurf besser. Trafen die Wölfe sechs ihrer ersten neun Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie, so waren es danach bis zur Halbzeit nur noch eins von sieben Versuche, die im Korb landeten.
Unabhängig vom leichten Durchhänger aus der Distanz blieb die Partie auch im zweiten Viertel hart umkämpft. Robin Amaize ließ es direkt zum Start dieses Abschnitts nach einem Steal mit einem sehenswerten Dunk krachen, doch nach einer 26:21-Führung der SEAWOLVES (11. Min) blieben die Gäste im Spiel – und gingen nach einem Dreier von Ryan Schwieger sogar kurz vor der Halbzeit leicht in Führung (37:40).
Nach dem Seitenwechsel setzte sich RASTA Vechta zunächst auf acht Zähler ab (42:50, 24. Min), ehe Rückkehrer JeQuan Lewis das Spiel kurzzeitig an sich riss. Mit sieben Punkten in Folge brachte er Rostock zurück in die Partie, die Elias Baggette nach einem Steal und einem Korbleger zum 50:50 (26. Min) ausglich. Die Intensität, mit der beide Teams zu Werke gingen, erinnerte an ein Playoff-Spiel; so umkämpft und teilweise ruppig war die Partie. Dennoch gab es weitere sehenswerte Offensivaktionen wie einen krachenden, einhändigen Dunk von Philipp Hartwich oder Dreier von Amaize bzw. Pearson. Nach 30 Minuten lagen die Rostocker knapp mit 62:59 vorn.
Im Schlussviertel blieb das Niveau hoch – und kein Team wollte als Verlierer vom Platz gehen. Wie umkämpft war die Partie? Insgesamt wechselte die Führung 14 Mal, 13 Mal stand es Unentschieden. Im letzten Durchgang aber hatten die Wölfe dank Treffern von Pearson und Amaize meist einen kleinen Vorsprung inne, den sie verbissen verteidigten. In der Schlussphase aber war es der Kapitän Sid-Marlon Theis, der innerhalb von knapp 60 Sekunden zwei wichtige Dreier jeweils nach Anspiel von Lewis versenkte – und die Fans von ihren Sitzen riss. 1:47 Minute vor Schluss lagen die Wölfe mit 80:75 vorn. Vechta ließ sich nicht abschütteln, auch nicht nach den fünften Fouls von Hartwich bzw. Theis. Doch Vechta-Guard Campbell vergab nach 17 Freiwürfen hintereinander einen Versuch (80:78) und leistete sich 28 Sekunden vor Schluss einen Ballverlust. Die SEAWOLVES behielten in der Schlussphase dank Lewis und Schwartz die Nerven an der Freiwurflinie und versenkten in den letzten 20 Sekunden des Spiels sieben von neun Freiwürfe, um den dritten Sieg in Folge ins Ziel zu bringen.
Stimmen zum Spiel
Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach Rostock): „Vor dem Spiel habe ich befürchtet, dass wir durch den Sieg gegen Alba Berlin etwas den Fokus und die Konzentration verloren haben. Heute waren wir nicht allzu konzentriert und haben einige Fehler gemacht. Wenn alles so gut läuft wie gegen Alba, dann macht es vieles einfacher. Nach zwei Siegen in Folge standen wir unter Druck, auch dieses Spiel zu gewinnen. Das hat uns etwas ins Straucheln gebracht. Letztlich haben wir unseren Rhythmus und die richtigen Spieler gefunden, um den Sieg einzufahren.“
Martin Schiller (Head Coach Vechta): „Gratulation an Rostock zum Sieg. Ich glaube, entscheidend für den Rostocker Sieg waren die letzten 15 Minuten. Ich denke, dass Rostock die bessere Mannschaft war. Rostock hat extrem hochprozentig den Dreier geworfen. Das hat ihnen natürlich geholfen; 45 Prozent bei 31 Versuchen. Ich glaube, sie sind 30 Mal an die Linie gegangen bei 90 Prozent Trefferquote. Das sind Werte, die dabei helfen zu gewinnen.“
So geht’s weiter
Am 11. Januar um 20:00 Uhr spielen die ROSTOCK SEAWOLVES auswärts bei ratiopharm ulm. Das nächste Heimspiel findet am Samstag, 18. Januar 2025, statt. Dann sind die EWE Baskets Oldenburg um 18:30 Uhr zu Gast in der StadtHalle Rostock. Zuvor, um 14:00 Uhr, spielt die Academy gegen Essen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord, ebenfalls in die StadtHalle. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.
Viertelstände (HRO-VEC): 24:21, 13:19, 25:19, 25:24
Punkteverteilung:
Rostock: Amaize (21), Baggette (6), Drews (nicht eingesetzt), Gloger (nicht eingesetzt), Hamilton (13), Hartwich (4), Lewis (10), Lockhart (0), Omenaka (0), Pearson (17), Schwartz (10), Theis (6).
Vechta: Aminu (10), Campbell (20), Cozart (2), Ferner (3), Gardner (7), Grünloh (8), Pandi (0), Randolph (19), Schwieger (14), van Slooten (nicht eingesetzt).