Die ROSTOCK SEAWOLVES haben die Sensation verpasst. In den Schlusssekunden mussten sie sich ALBA Berlin mit 75:76 (36:42) vor 4.800 Zuschauern in der ausverkauften StadtHalle Rostock geschlagen geben. 3,4 Sekunden vor dem Ende erzielte der Berliner Yanni Wetzell den entscheidenden Treffer von der Freiwurflinie. Trotz einer leidenschaftlichen Vorstellung der SEAWOLVES mussten sie die zehnte Niederlage in Folge verschmerzen und stehen weiterhin auf dem 15. Platz der easyCredit Basketball Bundesliga. Derrick Alston Jr. war mit 28 Punkten bester Punktesammler der SEAWOLVES.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen ALBA Berlin 75:76 (36:42)
Die SEAWOLVES starteten mit viel Energie in die Partie gegen den Klub aus der Hauptstadt. Chevez Goodwin ließ es nach einem Ballgewinn per Dunk krachen (6:3, 2. Min) und riss das Publikum aus seinen Sitzen. In dieser intensiv geführten Begegnung ging es lange Zeit hin und her, ehe sich die Berliner ein leichtes Polster nach einem 11:0-Lauf erarbeiteten. Matt Bradley beendete die mehr als drei Minuten andauernde punktlose Phase seines Teams aus der Mitteldistanz. Nach zehn Minuten lagen die Rostocker, die mit viel Herz und Hingabe spielten, mit 19:27 zurück.
Mit der richtigen defensiven Einstellung und dem Hunger nach Körben gingen die Wölfe auch im zweiten Durchgang zu Werke. Robin Amaize verkürzte aus der Distanz auf 24:30 (13. Min), ehe die Albatrosse erneut zweistellig davon zogen. Tyler Nelson traf nach einem spektakulären Dunk von Alba-Hüne Yanni Wetzell zum 32:38 (17. Min) und unterstrich, dass sein Team den Kampf gegen den haushohen Favoriten mehr als nur annahm. Sie hielten mit allen Mitteln dagegen. Kurz vor der Halbzeit verkürzte Lester Medford an der Freiwurflinie auf drei Punkte (36:39, 20. Min). Doch Sterling Brown hatte noch eine Antwort vor der Pause parat und stellte mit einem Dreipunktespiel den 36:42-Pausenstand her.
Derrick Alston Jr. drehte im dritten Viertel auf und erzielte allein zehn seiner 28 Punkte in diesem Abschnitt. Was zu Beginn des Durchgangs einem Spiel auf Augenhöhe glich, kippte zur Mitte des Viertels in Richtung Rostock. Die Wölfe kämpften, während für ALBA Berlin der Korb wie vernagelt schien. Die Halle war wie elektrisiert, als Chris Carter mit einem unfassbaren Chase Down Block gegen Martin Hermannsson ein Statement des Willens setzte und zum Ende des dritten Abschnitts mit einem Dreier die 61:52-Führung für Rostock herstellte. Die Überraschung schien zum Greifen nah.
Doch im Schlussabschnitt erzielten die Berliner direkt zu Beginn sieben Punkte in Folge und gestalteten die Partie wieder offen. Der Rostocker Vorsprung schmolz mit fortschreitender Zeit. ALBA-Guard Brown traf mit Ende der Wurfuhr zum 69:69-Ausgleich (37. Min). Daraufhin versenkte Alston Jr. einen beinahe verloren geglaubten Ball und brachte sein Team wieder mit drei Zählern in Front (72:69, 38. Min). In diesem Spiel war nun völlig offen, wer als Sieger das Parkett verlässen würde. Malte Delow sorgte für den erneuten Führungswechsel, ehe Alston Jr. 51,7 Sekunden vor Schluss mit einem Dreipunktespiel Rostock mit 75:73 nach vorn brachte. 43 Sekunden vor Schluss glich ALBA durch Brown an der Freiwurflinie aus. Die SEAWOLVES hatten daraufhin zwei Chancen auf die erneute Führung, doch nutzten ihre Chancen nicht. Stattdessen schickten sie Hermannsson 4,5 Sekunden vor Schluss an die Linie. Der Isländer vergab beide Würfe. Beim Rebound wurde jedoch Wetzel gefoult, der von der Linie einen Freiwurf verwandelte und den zweiten Wurf absichtlich daneben warf – um sich den Rebound sichern und den Rostockern somit die zehnte Niederlage in Serie zuzufügen.
Stimmen zum Spiel:
Christian Held (Head Coach Rostock): “Es ist eine extrem bittere Niederlage so zu Hause zu verlieren gegen ein Topteam. Wir haben über weite Strecken des Spiels vieles richtig gemacht. Am Ende sieht man, dass wir in einzelnen Situationen wahrscheinlich zu viel nachdenken und der Rucksack aus den letzten Spielen womöglich ein wenig zu schwer war. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf den Fight, den die Mannschaft geliefert hat und auf die Fortschritte, die wir in den letzten Wochen gemacht haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir die nötigen Siege holen werden, wenn wir so weiter arbeiten.”
Israel Gonzales (Head Coach Berlin). “Das heutige Spiel wurde durch einen Münzwurf entschieden. Wir waren besser bei den letzten beiden Rebounds. Das war der Schlüssel zum Spiel. Wir haben den Dreier schlecht getroffen und viele offene Würfe nicht verwandelt. Wir haben gut gereboundet und im letzten Viertel sehr gut verteidigt. In den letzten beiden Minuten haben wir mit Charakter gespielt.”
Viertelstände (HRO-BER): 19:27, 17:15, 25:10, 14:24
Punkteverteilung:
Rostock: Aidenojie (nicht eingesetzt), Alston Jr. (28), Amaize (3), Bradley (7), Carter (3), Drews (nicht eingesetzt), Gloger (0), Goodwin (13), Lockett (5), Medford (6), Nelson (8), Theis (2).
Berlin: Brown (15), Delow (6), Hermannsson (5), Mattisseck (0), Nikic (1), Olinde (9), Rapieque (nicht eingesetzt), Samar (5), Schneider (5), Thomas (14), Wetzell (16).
So geht es weiter
Am Sonnabend, 16. März, treffen die ROSTOCK SEAWOLVES auswärts auf die MLP Academics Heidelberg. Am Freitag, 22. März, empfangen sie die Baskets Bamberg in der StadtHalle Rostock. Karten sind auf tickets.seawolves.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.