Aufholjagd ohne Fortune gegen Brose Bamberg

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben am 6. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga ihre zweite Niederlage einstecken müssen. Vor 4.468 Zuschauern in der StadtHalle Rostock drehten die Wölfe im zweiten Viertel einen 14-Punkte-Rückstand, überließen im dritten Viertel jedoch den Gästen die Spielkontrolle und mussten den zweiten Misserfolg in Serie verschmerzen. Tyler Nelson (19 Pkt) und Derrick Alston Jr. (17) waren die erfolgreichsten Punktesammler der Rostocker, die auf den siebten Platz abgerutscht sind. Solomon Young markierte 20 Zähler für die Oberfranken, die hingegen ihren ersten Saisonsieg feierten.

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ROSTOCK SEAWOLVES gegen Brose Bamberg 86:97 (49:47)

Chris Carter ersetzte den angeschlagenen JeQuan Lewis in der Startformation und begann die Partie zusammen mit Tyler Nelson, Nijal Pearson, Derrick Alston Jr. und Selom Mawugbe. Im ersten Abschnitt kamen die Wölfe schwer in Fahrt, die Würfe in der Offensive fielen nicht. Pearson erzielte die ersten vier Zähler seines Teams, das gegen aggressiv auftretende Bamberger schnell ins Hintertreffen geriet. Nationalspieler Christian Sengfelder dunkte zum 4:9 (4. Min) aus Rostocker Sicht. Die SEAWOLVES kamen gegen die bislang noch sieglosen Oberfranken meist einen Schritt zu spät und lagen zum Ende des ersten Durchgangs nach einem Dreier von Spencer Reaves (9:19, 9. Min) bereits zweistellig zurück. Hinzu kam, dass der andere deutsche Bamberger Nationalspieler Patrick Heckmann mit der Pausensirene einen weiten Buzzerbeater traf – zum 13:24.

Der Rostocker Rückstand wuchs zu Beginn des zweiten Abschnitts, als Heckmann erneut einen Dreier (diesmal trotz Fouls) verwandelte (14:28, 12. Min). Dass die Wölfe sich von Rückständen nicht aus der Bahn werfen lassen, haben sie in dieser Saison bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Jordan Roland startete die Aufholjagd mit einem Dreipunktewurf. Es folgte ein Dunk und Monsterblock von Selom Mawugbe. Plötzlich war die Halle da und peitschte die Wölfe nach vorn. Nelson traf aus der Distanz, Carter netzte von außen ein, Nelson traf erneut. Die SEAWOLVES hatten das Spiel in nur acht Minuten gedreht (49:45, 20. Min).

Nach dem Seitenwechsel durchliefen die Fans auf den Rängen ein Wechselbad der Gefühle. Zwar schraubten die Hausherren den Vorsprung zu Beginn des dritten Abschnitts nach Punkten von Nelson und Alston Jr. auf sechs Zähler (55:49, 22. Min) hoch, doch danach zeigten die Bamberger Moral und bissen sich zurück in die Partie. Bis zum Viertelende sollte es hin und her gehen.

Die letzten zehn Minuten gehörten den Gästen, die geduldig den Ball laufen ließen und ein ums andere Mal den freien Mitspieler fanden – entweder außen in Person des treffsicheren Kevin Wohlrath (17 Pkt, 7/8 FG, 3/3 3FG) oder durch Solomon Young (20 Pkt) unter dem Korb (75:85, 35. Min). Die Wölfe versuchten erneut, eine Aufholjagd zu starten, doch gegen die defensive Intensität der Gäste fielen die Würfe nicht. Die Bamberger hingegen spielten am Ende clever und nutzten Lücken in der SEAWOLVES-Verteidigung für einfache Punkte in Korbnähe, z.B. durch Young oder Sengfelder, um die Wölfe auf Abstand zu halten und ihnen die zweite Saisonniederlage in Folge zuzufügen.

Bei den SEAWOLVES, die insgesamt nur 13 Assists auflegten und auch im Rebounding mit 25:35 das Nachsehen hatten, fehlte Sid-Marlon Theis krankheitsbedingt.

Punkteverteilung

Viertelstände (HRO-BAM): 13:24, 36:23, 20:25, 17:25

Rostock: Alston Jr. (17), Carter (7), De Oliveira (8), Gloger (4), Ilzhöfer (2), Krupnikas (nicht eingesetzt), Lewis (6), Mawugbe (2), Nawrocki (nicht eingesetzt), Nelson (19), Pearson (15), Roland (6).

Bamberg: Bell (9), Blunt (nicht eingesetzt), Bohacik (8), Chachashvili (12), Heckmann (7), Kariniauskas (11), Reaves (3), Sengfelder (10), Sonnefeld (nicht eingesetzt), Wohlrath (17), Young (20).

Stimmen zum Spiel

Christian Held (Head Coach Rostock): “Glückwunsch an Bamberg. Ich denke, am Ende war es ein verdienter Sieg für Bamberg, weil sie im vierten Viertel in der entscheidenden Phase die wichtigen Plays gemacht haben. Einige Bamberger Spieler haben groß aufgespielt. Wir konnten Bohacic und Sengfelder nur eingeschränkt kontrollieren. Am Ende konnten wir wenig dagegensetzen und in der zweiten Hälfte nicht mit der Intensität mithalten.”

Oren Amiel (Head Coach Bamberg): “Wir sind gut und mit Selbstvertrauen ins Spiel gestartet. Auch als wir die Führung abgegeben haben, sind wir bei unserem Spiel geblieben und haben weitergespielt. Es haben heute einige Spieler wie Kevin (Wohlrath) oder Solomon (Young) eine starke Leistung gezeigt. Wir haben gegen das offensivstärkste Team der Liga gespielt. Wir wussten, was wir erwarten würden. Als wir in der zweiten Hälfte besser verteidigt haben, haben wir auch offensiv unseren Rhythmus gefunden. Ich habe solche Teams schon zuvor gecoacht und weiß, dass sie nie aufgeben. Sie kommen immer wieder zurück. Man darf in keiner Sekunde den Fokus verlieren. Deswegen ist es ein wichtiger Sieg für uns.”

Das nächste Spiel

Am nächsten Wochenende ist spielfrei. Die deutsche Nationalmannschaft spielt gegen Finnland in der WM-Qualifikation. Die ROSTOCK SEAWOLVES werden die spielfreie Zeit für Regeneration, Training und Vorbereitung auf den nächsten Gegner nutzen. Am Samstag, 19.11., um 18:00 Uhr treffen sie auswärts auf die Würzburg Baskets. Das nächste Heimspiel in der StadtHalle Rostock findet am Sonntag, 27.11., um 15:00 Uhr gegen Heidelberg statt und wird vom VW Autohaus Rostock präsentiert.