Tyler Nelson wirft Rostock zum Playoff-Sieg in Karlsruhe

Eine starke zweite Hälfte sicherte den ROSTOCK SEAWOLVES einen Auftakt nach Maß in den Playoffs 2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Die Wölfe gewannen mit 87:66 (33:36) bei den PS Karlsruhe LIONS und gehen damit in der “Best-of-Five”-Serie mit 1-0 in Führung. Im Schlussviertel lief Tyler Nelson heiß und erzielte allein 17 seiner insgesamt 24 Punkte für die SEAWOLVES. Nijal Pearson sammelte 19 Punkteu und sieben Rebounds für die Norddeutschen, die am Dienstag die Serie gegen Karlsruhe in Rostock fortsetzen werden.

PS Karlsruhe LIONS gegen ROSTOCK SEAWOLVES 66:87 (36:33)

Die erste Halbzeit war nichts für Basketball-Feinschmecker. Wie von SEAWOLVES-Coach Christian Held im Vorfeld angekündigt, zeigten beide Teams vor 1.222 Zuschauern in der Karlsruher Lina-Radke-Halle keinen schönen, sondern hart umkämpften Playoff-Basketball. Immer wieder gab es Spielunterbrechungen, viele Fouls und entsprechend häufig Freiwürfe. So konnte weder auf LIONS- noch auf SEAWOLVES-Seite Rhythmus entstehen.

Nijal Pearson sorgte für die ersten fünf Rostocker Punkte des Abends, doch die Hausherren antworteten und gingen nach einem Dunk von Maurice Pluskota mit 5:8 (4. min) in Führung. Während die Rostocker eher den Angriff über kontrollierten Halbfeldbasketball suchten, wollten die Löwen das Spiel schnell machen. Rostock wusste dies zu unterbinden und erlaubte den Karlsruhern auch keine offenen Würfe aus der Distanz. Im ersten Viertel landete keiner der fünf LIONS-Dreierversuche im Korb.

Auch auf Rostocker Seite wollte der Ball nicht so recht in den Korb fallen. Gut herausgespielte Würfe fielen nicht, so dass die SEAWOLVES kurz vor Ende des zweiten Durchgangs mit acht Zählern in Rückstand gerieten (28:36, 18. Min). Die ruppige Gangart auf beiden Seiten hatte auch Auswirkungen auf die Foulstatistik: Michael Jost und Brad Loesing kassierten beide vor der Halbzeit jeweils ihr drittes Foul, so dass die ohnehin schon dezimiert angereisten Rostocker – Stefan Ilzhöfer, Gabriel de Oliveira und Robert Montgomery Jr. waren nach ihrer Corona-Zwangspause nicht mit nach Karlsruhe gereist – mit ihren Vergehen haushalten mussten.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die SEAWOLVES ein anderes Gesicht und agierten mit Biss und Konzentration. Sie erzielten die ersten elf Zähler des dritten Viertels und bändigten die Löwen fast nach Belieben. Erst nach knapp viereinhalb Minuten gelangen den LIONS die ersten Zähler des Abschnitts. Die SEAWOLVES hatten die Partie weiter fest im Griff und zogen nach einem Korbleger von Sid-Marlon Theis zweistellig davon (56:46, 28. Min). Karlsruhe nutzte bis zur Viertelpause leichte Rostocker Unkonzentriertheiten aus, um auf vier Zähler zu verkürzen.

Mit einem 7:0-Lauf starteten die Rostocker ins Schlussviertel (61:52, 32. Min), ehe Tyler Nelson die Bühne betrat. Nach seiner Corona-Pause konnte er im letzten Ligaspiel am Dienstag nicht mitwirken, auch in der ersten Hälfte hatte er noch Anlaufschwierigkeiten. Nun aber lief der US-Guard heiß und versenkte fünf Dreier für insgesamt 17 Zähler im vierten Abschnitt. Selbst schwierige Würfe fanden ihr Ziel. Am Ende hatte Nelson 24 Zähler auf seinem Konto und entscheidenden Anteil daran, dass die SEAWOLVES mit 87:66 den ersten Playoff-Sieg unter Coach Christian Held feiern konnten.

Michael “Mitch” Jost bejubelt einen erfolgreichen Dreipunktewurf von Tyler Nelson.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Karlsruhe hat wieder einen sehr guten Job gegen uns gemacht. Sie haben uns in der ersten Halbzeit sehr lange das Leben schwer gemacht. Man hat gesehen, dass wir offensiv Probleme hatten. Wir haben auch in der ersten Halbzeit wieder sehr gut verteidigt. Karlsruhe kam im zweiten Viertel viel an die Freiwurflinie und ging dadurch mit einer verdienten Führung in die Halbzeit. Wir haben in der Halbzeitpause gesagt, dass wir aus dem Spiel am letzten Dienstag in Rostock lernen wollten. Wir haben dann defensiv in der zweiten Halbzeit nochmals extrem zugelegt und Tyler hat dann auch ein paar Dreier getroffen. Das hilft mit Sicherheit. Für mich war das Entscheidende, dass wir es defensiv geschafft haben, die Intensität hochzuhalten und das Spiel darüber zu Ende zu bringen. Das war für mich vor allem in der zweiten Halbzeit der Fall. Da haben wir unseren Game Plan sehr gut umgesetzt. Trotz einer kleinen Rotation und vielen müden Spielern haben wir den Druck in der Verteidigung aufrechthalten. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir lernen müssen, mit der Müdigkeit umzugehen. Wir haben heute bewiesen, dass wir das können. Jetzt geht es darum zu regenerieren, um dann am Dienstag in Rostock wieder bereit zu sein. Es ist nur ein Spiel. Es ist nur ein Sieg in einer Serie, in der am Ende drei Siege zum Weiterkommen benötigt werden. Wir haben noch nichts erreicht. Wir haben ein Spiel gewonnen. Jetzt geht es darum, das nächste Spiel zu gewinnen – und deswegen liegt nun unser voller Fokus auf Dienstag. Erneut möchte ich mich bei unseren unglaublichen Fans bedanken, die den weiten Weg nach Karlsruhe auf sich genommen haben, um uns hier in einer sehr lauten Halle zu unterstützen. Das gibt uns die extra 10 Prozent. Jetzt brauchen wir in Rostock am Dienstag eine volle Halle. Wir wollen mit der Kulisse im Rücken die Müdigkeit gerade am Ende komplett vergessen und dass die Fans uns nach vorn peitschen und es so über 40 Minuten noch schwerer für Karlsruhe wird.”

Die nächsten beiden Spiele der “Best-of-Five”-Serie werden am Dienstag (26.4.) und Donnerstag (28.4.) jeweils um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock ausgetragen. Die Partie am Dienstag wird präsentiert vom SEAWOLVES-Hauptsponsor OstseeSparkasse Rostock, am Donnerstag ist die Ostsee-Zeitung Namensgeber des Spieltags. Karten für beide Heimspiele am 26. und 28. April sind online erhältlich auf tickets.seawolves.de oder im Fanshop in der Langen Str. 35 (18055 Rostock).

Viertelstände (KAR-HRO): 14:16, 22:17, 16:23, 14:31

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Carter (7), Gloger (10), Jost (3), Loesing (7), Nelson (24), Pearson (19), Roland (6), Theis (11), Schmundt (0).

Karlsruhe: Alte (2), Bestert (nicht eingesetzt), Freeman (5), Haarmann (0), Marshall (2), Moyer (6), Pluskota (12), Schmitz (2), Tchokni (nicht eingesetzt), Whittaker (19), Zylka (18).