Die ROSTOCK SEAWOLVES haben in letzter Sekunde gegen die BAYER GIANTS Leverkusen mit 93:96 (42:52) verloren. Die SEAWOLVES kämpften sich nach einem 16-Punkte-Rückstand zurück und konnten 16 Sekunden vor Schluss durch Till Gloger (21 Punkte) ausgleichen. Danach begrub Gäste-Guard Spencer Reaves die Hoffnungen auf einen Comeback-Erfolg der Rostocker mit einem Buzzerbeater.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen Bayern Giants Leverkusen 93:96 (42:52)
Die 200 zugelassenen Zuschauer in der StadtHalle Rostock mussten nicht lange warten, bis sie die ersten Zähler ihres Teams bejubeln konnten. Till Gloger traf nach 35 Sekunden für die SEAWOLVES. In einem intensiven Spiel mit hohem Tempo dauerte es eine Weile, bis beide Teams auch offensiv auf Betriebstemperatur kamen. Nach drei Minuten stand es 2:2 – auch weil der Leverkusener Center Dennis Heinzmann drei Rostocker Würfe blockte. Doch nach dessen zweiten persönlichen Foul begann das Rotieren auf beiden Seiten und das Spiel nahm auch im Angriff an Fahrt auf. Die Rostocker konnten sich zunächst auf 7:2 (4.) absetzen, ehe die Gäste aus dem Rheinland wieder herankamen (9:9, 6. Min). Die Wölfe ließen sich davon in ihrem Revier nicht beeindrucken, blieben gierig in der Verteidigung und fanden im Angriff den offenen Mitspieler. Bis auf sechs Zähler konnten sie im ersten Abschnitt davonziehen.
Im zweiten Viertel gerieten die Hausherren für kurze Zeit in Rückstand (22:25, 13. Min), lieferten sich dann aber bis zur 18. Minute einen offenen Schlagabtausch mit den Gästen. Beim Stand von 40:40 starteten die Giants einen 12:2-Lauf und zogen bis zur Pause zweistellig davon. Besonders bitter: Quentin Goodin traf einen Dreier für Leverkusen mit der Halbzeitsirene.
Im dritten Viertel waren die Rostocker weiter dem Leverkusener Dreierregen ausgesetzt. Die Riesen vom Rhein trafen in der ersten Hälfte sechs von zwölf Versuchen, allein im dritten Durchgang versenkten sie fünf von elf Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Mit bis zu 16 Punkten (53:69, 26. Min) lagen die Wölfe in Rückstand. Mehrere Comeback-Versuche scheiterten, wenngleich Nijal Pearson die SEAWOLVES offensiv zu tragen versuchte. Ein Dreier zur Viertelpause von Tyler Nelson brachte den Rostocker Rückstand wieder in den einstelligen Bereich (68:77, 30. Min).
Im Schlussviertel stemmten sich die SEAWOLVES gegen die drohende Niederlage. Brad Loesing verkürzte per Korbleger auf 73:79 (31. Min). Das Punktepolster, das sich die Gäste im dritten Viertel aufgebaut hatten, schrumpfte zusehends, denn nun platzte auch der Knoten bei den Rostocker Distanzwerfern. Sid-Marlon Theis und Nijal Pearson trafen von außen (79:84, 33. Min). Nach dem fünften Foul von Heinzmann und einem verwandelten Freiwurf von Gabriel de Oliveira trennten beide Team nur noch vier Zähler (80:84, 34. Min).
Eine spannende Schlussphase bahnte sich an. Allerdings hatte zunächst Leverkusens JJ Mann etwas dagegen, als er mit fünf schnellen Punkten in Folge den Abstand wieder auf neun Zähler erhöhte. Die Wölfen zeigten Moral und kämpften sich erneut zurück. Der Ball gelangte mehrfach in die Hände von SEAWOLVES-Center Till Gloger, der zum 88:91 traf, 16 Sekunden vor dem Ende aber auch den Ausgleich zum 93:93 erzielte.
In der letzten Aktion des Spiels umkurvte der Leverkusener Guard Spencer Reaves zwei Blöcke, übernahm den Ball aus den Händen von Quentin Goodin, setzte trotz der engen Verteidigung Tyler Nelsons ein Dribbling nach rechts und nahm mit ablaufender Wurfuhr einen Dreipunktewurf im Vorwärtsfallen. Der Ball zischte durch den Rostocker Korb – drei Punkte für Leverkusen. Die 200 Fans, die ihr Team zuvor lautstark nach vorn gepeitscht hatten, verstummten. Leverkusen gewann ein intensiv geführtes Duell mit Playoff-Charakter per Buzzerbeater gegen die SEAWOLVES, die nach der fünften Saisonniederlage auf dem zweiten Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA stehen. Für die SEAWOLVES war es spielzeitübergreifend die vierte Niederlage in Folge gegen Leverkusen.
Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit mit wenig Energie gespielt haben. Trotzdem waren wir bis zum 40:40 im Spiel, haben dann einen 12:2-Lauf kassiert und sind dann mit zehn Punkten Rückstand in die Halbzeit gegangen. In dieser Phase haben wir ein bisschen den Kopf verloren. Dann läuft man solch einem Rückstand natürlich hinterher. Ich finde, wir kamen mit viel Energie und guten Anpassungen aus der Halbzeit. Leverkusen hat im dritten und vierten Viertel viele extrem schwere Würfe getroffen, die gut verteidigt waren. Auch den letzten Wurf kann man nicht besser verteidigen. Respekt an Leverkusen.“
Am kommenden Sonntag spielen die ROSTOCK SEAWOLVES erneut in der StadtHalle Rostock, dann vor 1.500 Zuschauern. Gegner sind um 16:30 Uhr die Nürnberg Falcons, die aktuell den dritten Tabellenplatz belegen. Das Spiel wird wie immer kostenfrei und live ab 16:00 Uhr auf sportdeutschland.tv übertragen.
Viertelstände (HRO-LEV): 20:16, 22:36, 26:25, 25:19
Punkteverteilung
Rostock: Carter (7), de Oliveira (5), Gloger (21), Ilzhöfer (0), Jost (2), Montgomery Jr. (7), Nelson (13), Pearson (19), Roland (7), Schmundt (nicht eingesetzt), Theis (8).
Leverkusen: Bacak (14), Figge (11), Gille (7), Goodin (16), Heinzmann (5), Jostmann (3), Kahl (4), Mann (18), Merz (6), Reaves (12), Vrencken (nicht eingesetzt).