Die Erfolgsserie der ROSTOCK SEAWOLVES hält an: Bei den Eisbären Bremerhaven erkämpfte sich das Team von Trainer Christian Held vor 782 Zuschauern einen 95:84-Auswärtssieg und stellte damit den Vereinsrekord von zehn Erfolgen hintereinander in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ein. Tyler Nelson und Nijal Pearson trugen jeweils 18 Zähler zum Triumph bei. Die Rostocker bleiben Tabellenzweiter, punktgleich mit Spitzenreiter Medipolis SC Jena.
Eisbären Bremerhaven gegen ROSTOCK SEAWOLVES 84:95 (44:46)
Beide Teams starteten nervös in die Partie und leisteten sich mehrere Ballverluste. Chris Carter versuchte die Offensive der Rostocker zu Beginn zu lenken, er fand Jordan Roland bzw. Till Gloger für die ersten Zähler. Doch den Hausherren, die zuletzt vier Spiele in Folge eigener Halle gewinnen konnten, gehörte das erste Viertel – auch weil Sid-Marlon Theis und Jordan Roland früh mit jeweils zwei Fouls auf die Bank mussten. Dank guter Rebound-Arbeit und uneigennützigem Passspiel erarbeiteten sich die Wölfe offene Würfe, die aber nicht den Weg in den Korb fanden. In der 6. Minute lagen sie mit neun Punkten (4:13) zurück. Als dann noch Eisbären-Flügel Armani Moore zum Alley-Oop einflog, hatte das Spiel sein erstes Highlight (8:16). Die SEAWOLVES ließen sich davon nicht beeindrucken und blieben weiter dran. Robert Montgomery Jr. traf per Dreier zum 17:22 (10. Min) – es war der erste Rostocker Treffer nach zuvor vier Fehlversuchen von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Bei den Eisbären sorgte Daniel Laster mit fünf Punkte in Folge für den 19:27-Pausenstand.
Laster war es auch, der im zweiten Durchgang mit Ablauf der Wurfuhr einen Buzzerbeater von der Dreipunktelinie verwandelte (21:30, 12. Min). Die Wölfe kamen danach besser ins Spiel. Brad Loesing und Tyler Nelson trafen aus der Distanz, Chris Carter verwertete eine Fehlwurf Nelsons per Putback-Dunk. Plötzlich waren die SEAWOLVES in Schlagdistanz (33:34, 15. Min). Gloger brachte den Gästen wenig später die erste Führung seit der Anfangsphase. Nun war es ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften. Carter verfehlte kurz vor der Halbzeit zwei Freiwürfe, nach einem Offensiv-Rebound netzte er zur knappen 46:44-Halbzeitführung ein.
Das dritte Viertel glich – zunächst – einer Wiederholung des ersten Viertels. Gloger traf, Theis und Roland kassierten jeweils ihr drittes Foul, und Bremerhaven kam ins Rollen. Ein 17:2-Lauf der Eisbären brachte die Rostocker nach einer 49:44-Führung mit 51:61 in Rückstand innerhalb kürzester Zeit. Nach einer SEAWOLVES-Auszeit und der Rückkehr von Gabriel de Oliveira, der erstmals seit seiner Fußverletzung wieder mitwirkte, antworteten die Gäste. Und wie! Ein 12:0-Zwischenspurt drehte das Spiel erneut, nun lagen wieder die Wölfe in Front. Loesing schraubte den Rostocker Vorsprung wenig später auf 68:62 (29. Min). Vor dem Start ins Schlussviertel lagen die Ostseestädter dennoch mit zwei Zählern zurück (68:70).
Im letzten Abschnitt glich zunächst Nelson an der Freiwurflinie zum 70:70 aus. Roland fand im nächsten Angriff den zum Korb schneidenden Montgomery Jr., der zum 72:71 dunkte. Carter und Roland versenkten zwei Dreier, auch Mitch Jost punktete per Korbleger. Die Wölfe lagen mit 80:72 (34. Min) vorn, als sich der Bremerhavener Coach Michael Mai nur mit einer Auszeit zu helfen wusste. Die Unterbrechung zeigte Wirkung. Eisbären-Center Kevin Yebo übernahm Verantwortung und brachte sein Team auf zwei Zähler heran (80:78, 36. Min). Moore traf wenig später per Korbleger, ein 8:0-Lauf der Gastgeber gestaltete das Spiel wieder offen (80:80). Coach Held nahm eine Auszeit. In der Schlussphase brachten Dreipunktewürfe von Sid-Marlon Theis und Stefan Ilzhöfer die Wölfe mit 88:82 (39. Min) entscheidend in Führung. Nelson traf in der Schlussminute vier Freiwürfe, Pearson vollendete kurz vor dem Ende noch ein Dreipunktespiel. Die SEAWOLVES bewahrten in der hektischen Schlussphase den kühleren Kopf und erlaubten den Eisbären Bremerhaven dank ihrer aggressiven und dynamischen Verteidigungsarbeit nur 14 Punkte im letzten Abschnitt.
Coach Christian Held nach dem Spiel: “Am Ende war es ein verdienter Sieg für uns. Es war das erwartet schwere Spiel, das lange eng war. Bremerhaven hat viel richtig gemacht; sie haben es geschafft, uns lange aus unserem Spiel zu halten. Wir hatten heute offensiv wie defensiv lange Zeit Probleme, in unsere Situationen zu kommen. Solche Spiele gibt es immer wieder. Am Ende sind wir aber bei uns geblieben und haben das getan, worin wir gut sind. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Es war ein wichtiger Teamsieg, an dem jeder seinen Anteil hatte. Jetzt liegt der volle Fokus auf Jena am Donnerstag zuhause.”
Am nächsten Donnerstag (23.12.) um 19:30 Uhr spielen die ROSTOCK SEAWOLVES wieder in der Wolfshöhle. Dann kommt es zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Medipolis SC Jena in der StadtHalle Rostock. Die Partie findet aufgrund der aktuellen geltenden Corona-Bestimmungen Mecklenburg-Vorpommerns ohne Zuschauer statt, wird jedoch kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen.
Viertelstände (BHV-HRO): 27:19, 17:27, 26:22, 14:27
Punkteverteilung
Rostock: Carter (8), De Oliveira (4), Gloger (8), Ilzhöfer (5), Jost (6), Loesing (9), Montgomery Jr. (7), Nelson (18), Pearson (18), Roland (7), Theis (5), Schmundt (nicht eingesetzt).
Bremerhaven: Alvano (11), Drijencic (nicht eingesetzt), Laster (8), Love (14), Moore (9), Oehle (9), Reischel (13), Richards (1), Yebo (19).