Jens Hakanowitz vor dem Spiel gegen Jena: “Die Vorfreude ist riesengroß”

Im Interview spricht Sportvorstand Jens Hakanowitz über den bisherigen Saisonverlauf, was die ROSTOCK SEAWOLVES in diesem Jahr so besonders macht und gibt einen Ausblick auf das Spitzenspiel gegen Medipolis SC Jena am 23. Dezember.

Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf der Rostock Seawolves?

Jens Hakanowitz: Nach der anfänglichen Nervosität tritt unsere Mannschaft mit jedem Sieg mit immer mehr Selbstvertrauen auf. Christian Held hat es immer gesagt: Es geht darum, sich immer weiterzuentwickeln. Das sieht man wirklich par excellence, wie das aktuell funktioniert. Für mich gipfelte all das, was hier passierte, in Bremerhaven. Es war ein Gänsehaut-Moment, dieser Mannschaft beizuwohnen, wie sie am Ende in Bremerhaven aufgetreten ist. Da konnte man spüren, was hier für ein unglaubliches Team zusammengewachsen ist und was für eine Energie in dieser Mannschaft steckt. Jeder spielt für jeden: Michael Jost, Rob Montgomery, Stefan Ilzhöfer auf dem Platz – jeder, der reinkommt, liefert etwas ab, beteiligt sich offensiv oder defensiv oder manchmal sogar beides. Ich finde, es ist schön zu sehen, wie alle Rädchen aktuell ineinandergreifen und dass das dann auch zu solchen Siegen führt, ist nur umso schöner.

Was erwartet uns am Donnerstag im Spitzenspiel gegen Jena. Mit welchen Erwartungen gehst Du in das Spiel?

Die Vorfreude ist riesengroß. Es ist ein vorgezogenes Weihnachtsfest für mich. Das Ostderby gegen Jena ist ja fast schon ein Klassiker. Beide Teams treffen zum siebten Mal aufeinander. Jetzt in dieser wirklich wahnsinnigen Konstellation: Erster gegen Zweiter, acht Siege in Folge gegen zehn Siege in Folge. Zwei sehr ambitionierte Teams treffen aufeinander. Der Sieger der Partie feiert Weihnachten auf dem ersten Platz. Insofern ist da so viel Futter drin. Das wird richtig cool.

Worauf freust du dich am meisten, auf welches Match-up oder bestimmte Spieler?

Man muss ein Auge auf Julius Wolf haben als, ich sag mal, Franchise-Player bei Jena. Er wird sicherlich viel Sid-Marlon Theis gegenüber stehen, unser deutsches Vierer-Gesicht. Jena spielt nicht ganz so wie wir, Wolf ist etwas näher zum Korb und etwas physischer. Ich muss sagen, da hat Sid sich in diesem Jahr extrem verbessert und gerade defensiv gegen die stärkeren Vierer oder auch gegen die Fünfer wirklich einen guten Job gemacht. Sid ist der etwas bessere Werfer von außen. Dann haben wir ein schönes Duell auf der Eins, wo sie mit Rayshawn Simmons den Dreh und Angelpunkt ihrer Offense haben und wir mit Chris Carter, aber auch mit Brad Loesing, über zwei eingespielte Guards verfügen, die jetzt schon länger bei uns sind. So kann man Position für Position durchgehen. Das wären so meine zwei Highlights auf der Power Forward-Position und auch auf der Guard-Position.

Wie sehr schmerzt es dich und den Verein, dass das Spiel vor leeren Rängen stattfinden muss?

Enorm. Man spürt die Euphorie. Die vielen Anrufe, die Ticketanfragen in den letzten Tagen, bis alle verstanden haben, dass wir leider keinen reinlassen dürfen. Das ist extrem schmerzlich. Wir hätten um die 8.000 Karten für dieses Spiel verkaufen können. Jetzt ist es so, dass das Spiel ausschließlich online stattfindet bzw. ohne Zuschauer ausgetragen wird in der StadtHalle. Das ist schade, es ist der Pandemie geschuldet, dass es aktuell so ist. Es ist das zweite Jahr in Folge, dass die Mannschaft fantastischen Basketball spielt und dass diese tollen Spitzenspiele leider ohne Publikum stattfinden.

Wie können die Fans trotzdem dabei sein?

Ganz einfach. Indem sie am Donnerstag um 19:30 Uhr oder gerne schon zur Pre Game Show um 19:00 Uhr unseren Livestream einschalten auf sportdeutschland.tv. Dort wird es eine umfangreiche Vorberichterstattung geben mit vielen tollen Gesprächspartnern und Background-Infos zu den SEAWOLVES. Und dann starten wir um 19:30 Uhr in diese wirklich wahnsinnige Spitzenpartie. Zudem gibt es bei unserem Partner Lunchbox in der Kröpeliner Straße ein Public Viewing, bei dem auch immer gute Stimmung ist. Seid einfach dabei und genießt dieses Spiel, das wird der Wahnsinn.

Was wünschst du dir besonders für das Spiel für Weihnachten?

Ich würde mich erstmal freuen, wenn wir alle gesund durch dieses Spiel kommen. Ich erwarte hier ein sehr kampfbetontes Spiel. Verletzungen vor Weihnachten braucht keiner. Ich wünsche mir, dass wir alle gesund und munter durch diese Partie kommen und dass wir ein möglichst enges Spiel haben bis kurz vor Schluss, weil ich glaube, das hat diese Partie auch verdient – hoffentlich mit dem glücklicheren Ende für die Rostock Seawolves, um Weihnachten auf dem ersten Platz zu feiern. Das wäre schön.

Das Interview führte Thomas Käckenmeister.