Die ROSTOCK SEAWOLVES und die Tigers Tübingen lieferten sich am Sonntagnachmittag einen Basketballkrimi der Extraklasse. In einer Nervenschlacht setzten sich die Wölfe am Ende denkbar knapp mit 83:79 (41:35) durch. Tübingen hatte am Ende mehrere Chancen zum Ausgleich, doch der Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bewies trotz vieler Verletzen Nervenstärke und brachte den siebten Heimsieg in Folge ins Ziel.
ROSTOCK SEAWOLVES gegen Tigers Tübingen 83:79 (41:35)
Cheftrainer Dirk Bauermann stand überraschend und früher als erwartet wieder an der Seitenlinie und schickte Brad Loesing, Rain Veideman, Stefan Ilzhöfer, Sid-Marlon Theis und Till Gloger als Starter ins Spiel. Beide Teams wirkten nervös zu Beginn und erlaubten dem Gegner keine einfachen Würfe. Nach vier Minuten stand es erst 3:5 aus Sicht der Wölfe, die ohne ihren verletzten Starting Backcourt Chris Carter und Behnam Yakhchali antreten mussten. Die zweite Garde der Rostocker um Keith Wright und Jarelle Reischel sorgte mit einem 8:0-Lauf für ein kleines Polster, doch Tübingen wusste das Spiel zum Viertelende wieder offen zu gestalten (13:13).
Die Rostocker konnten im weiteren Verlauf eine leichte Führung behaupten. Isaiah Crawley sorgte auf Tübinger Seite dafür, dass sein Team im Rennen blieb. Bei den SEAWOLVES setzte sich Till Gloger mehrfach unter dem Korb durch. Kurz vor der Pause brachten Reischel und Brad Loesing die Wölfe mit 41:35 in Front.
Die Tigers ließen sich auch nach dem Seitenwechsel nicht abschütteln und konnten das Spiel wieder offen gestalten (44:44, 25. Min). Sie konnten sich durch hartnäckige Verteidigung sogar die Führung zurück erkämpfen und auf bis zu sieben Zähler ausbauen (50:57, 31. Min).
Nachdem bei den Rostockern im dritten Viertel offensiv wenig zusammenlief (nur neun Punkte), war der letzte Durchgang umso punktreicher. Dabei stellten die Wölfe ihre Nervenstärke unter Beweis, als sie 19 der insgesamt 33 Punkte dieses Abschnitts von der Freiwurflinie erzielten. Beide Mannschaften traten insgesamt 62 Mal an die Linie in dieser Partie – Rostock versenkte 28 von 34 Versuchen, Tübingen kam auf 25 Treffer bei 28 Würfen.
Jarelle Reischel eröffnete die dramatischen Schlussphase mit einem Korbleger über die ausgestreckten Hände von drei Verteidigern zum 74:70 (37. Min). Tübingen holte sich die Führung wenig später zurück, als der wuselige Spielgestalter Joshua Sharkey (10 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists) einen Dreier einnetzte (74:75, 38. Min). 100 Sekunden vor dem Ende stand es nach Freiwürfen auf beiden Seiten 77:77. Die Tigers zeigten dann Nerven, als sie nur zwei von vier Freiwürfen trafen. Rain Veideman tauchte im nächsten Angriff durch die Verteidigung, schloss einen wilden Korbleger ab und wurde dabei gefoult. Der Bonusfreiwurf bescherte den Gastgebern die erneute Führung (80:79, 40. Min). Die Tübinger verwarfen daraufhin einen Dreier, den Rebound konnte Reischel jedoch nicht kontrollieren und Tigers-Flügelspieler Elias Valtonen scheiterte beim Korbleger. Die Wölfe griffen sich den Rebound, Tübingen foulte Stefan Ilzhöfer, der nur einen von zwei Freiwürfen traf – 81:79. Die Tigers trafen dank der starken Rostocker Verteidigung in der verbleibenden Zeit zwei weitere Würfe nicht und Reischel stellte den Endstand an der Freiwurflinie her.
Coach Dirk Bauermann sagte nach der Partie: “Wir haben das Spiel gewonnen gegen eine Mannschaft, die zuletzt im Aufschwung war. Es ist ein super Zeichen für eine mehr als intakte Moral. Die Mannschaft hat das Spiel über ihren überragenden Willen und eine sehr gute Verteidigung gewonnen. Es hätte nicht besser laufen können, wenn mit Chris Carter und Behnam Yakhchali die beiden startenden Guards fehlen und der andere Starter Brad Loesing zur Mitte des letzten Viertels sein fünftes Foul bekommt. Ich will auch herausheben, dass Stefan Ilzhöfer heute unglaublich wertvoll war. Er hat den Tübinger Guard Sharkey quasi ausgeschaltet, so dass er kaum zur Wirkung gekommen ist, und im Angriff sehr klug gespielt.”
Am nächsten Wochenende haben die SEAWOLVES aufgrund der ungeraden Anzahl an Mannschaften in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA spielfrei. Das nächste Pflichtspiel steht für die ROSTOCK SEAWOLVES am Sonntag, den 31. Januar, auf dem Programm. Dann empfangen sie um 16:00 Uhr die Eisbären Bremerhaven zum Spitzenspiel in der StadtHalle Rostock. Das Spiel wird kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen.
Viertelstände (HRO-TÜB): 13:13, 28:22, 9:19, 33:25
Punkteverteilung
Rostock: Buchholz (nicht eingesetzt), Gloger (9), Ilzhöfer (8), Jost (2), Loesing (13), Nickel (nicht eingesetzt), Reischel (15), Schmundt (nicht eingesetzt), Škobalj (5), Theis (0), Veideman (15), Wright (15).
Tübingen: Beck (2), Bekteshi (), Broening (), Crawley (17), Fischer (0), Keppeler (6), Lanmüller (17), Nyama (3), Otto (2), Sharkey (10), Simons (14), Valtonen (8).