Rostock eWolves wollen in die europäische Spitze

Die ROSTOCK SEAWOLVES befinden sich momentan in der Saisonvorbereitung. Das gleiche trifft auch für das eSports Team, die Rostock eWolves, zu. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns mit dem Teammanager Daniel Mucha getroffen.

Daniel, im September erscheint die neue Ausgabe der Basketballsimulation NBA2k20. Ist die Vorfreude bei euren Jungs da schon groß?

Oh ja, das ist immer eine ganz besonders spannende Phase. Wir sind alle sehr gespannt auf das neue Spiel, gleichzeitig gibt es aber auch noch sehr viel zu tun.

Was sind die Ziele für die neue Saison?

Wir haben eine tolle Premierensaison gespielt und mit über einem Dutzend Spielern unglaublich viele Erfahrungen sammeln können. Es war schon viel Gutes dabei, dennoch gibt es auch ein paar Dinge, die noch verbessert werden können. Ich hatte vor ein paar Wochen ein super Gespräch mit Jens Hakanowitz, bei dem es um die Planungen und Perspektiven für die neue Saison geht. Und ich muss sagen, ich bin sehr euphorisch, dass wir nach einer Lernsaison nun tatsächlich den nächsten Schritt gehen können und weiter angreifen. Wir wollen in die europäische Spitze!

Hattet ihr das nicht schon für 2k19 angekündigt?

Ja, das stimmt. Wir haben uns nach einer guten Entwicklung dazu entschieden, unseren Kader jetzt in der auslaufenden Phase von NBA2k19 neu aufzustellen. Damit wollten wir einfach mal den Markt sondieren und schauen, ob wir unser Projekt auf ein neues Level bringen können.

Wie sieht so eine Marktsondierung aus und wart ihr erfolgreich?

Die Game-Szene von NBA2k lebt bei Twitter. Das haben wir sehr schnell gelernt. Wir haben dort für unser Team acht Plätze ausgeschrieben, einen Bewerbungsprozess aufgesetzt, online TryOuts durchgeführt und sind nun fündig geworden.

Die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist atemberaubend. Hatten wir noch im letzten Jahr 90% Bewerbungen aus Deutschland, waren es nun 95% der Bewerber aus dem Ausland. Sogar zwei amerikanische Bewerbungen oder aus Georgien waren dabei.

Am Ende haben wir uns dann aber doch für europäische Spieler entschieden. Allein schon wegen der Zeitverschiebung ist es wichtig, dass die Jungs auch zeitlich zueinander finden. Wir haben nun Spieler aus der Schweiz, Russland, Litauen, Spanien, Frankreich und natürlich auch immerhin einen Spieler aus Deutschland. Vier Spieler sind aus dem Vorjahr geblieben bzw. wir haben uns erneut für sie entschieden. Vier sind neu dabei, bringen aber bereits mit viel Erfahrung und Skills von anderen europäischen Topteams mit.

Wie oft spielt ihr?

Das Ziel ist es schon, jeden Tag zu trainieren. Das sind dann entweder organisierte Trainingsspiele gegen ausgewählte Gegner oder auch zufällige Gegner. Dazu kommt ganz viel analytische Arbeit, die zum Großteil von unserem Kapitän Andi und Michael gemacht wird, der uns als Senior Adviser als Berater zur Seite steht.

Videoanalyse, Arbeiten am Playbook. Alles Dinge, die man vom “richtigen” Basketball kennt, die bei uns aber genauso wichtig sind. All das wird natürlich noch intensiviert, wenn wir uns wie alle auf das neue Spiel einschießen können, sobald es erscheint. Aber uns ist natürlich wichtig, dass gerade bei den jungen, aber auch bei den Familienvätern in unserem Team eine gute Play/Life/Work Balance gelebt wird. Daher sind Trainingspausen bei uns sogar erwünscht und sehr wichtig. Es gibt eben einen Unterschied zwischen stundenlangem Daddeln und effektivem, fokussierten Training. Wir bewegen uns natürlich vorrangig im zweiten Bereich.

Das klingt wirklich sehr systematisch und ausgereift…

Es steckt auf jeden Fall vielmehr dahinter, als man oberflächlich betrachtet vielleicht vermutet. Das führt halt auch dazu, dass wir nun sogar schon unsere ersten Sponsoren an Land ziehen konnten. Wir starten eine Kooperation mit der Hamburger Firma SMARTGRIP, die es uns ermöglicht für Spieler leistungsbezogen ein sogenanntes VETERANS SALARY Program anzubieten. Besonders loyale Spieler über einen längeren Zeitraum können sich hier virtuelle Währung (Virtual Credit) verdienen, mit denen sie dann ihren Spielcharakter im neuen Spiel aufwerten können. Das ist, soweit ich weiß, in Deutschland in der eSports Szene bislang neu. Und ich bin sehr stolz, dass wir so etwas gemeinsam mit den SEAWOLVES anbieten können. Trotzdem wünsche ich mir, dass auch für unsere Spieler zuerst die Überzeugung von unserem Programm und damit auch die Verbundenheit zu den SEAWOLVES eine wichtigere Rolle spielt als materielle Goodies.

Du sagtest Sponsoren – Mehrzahl?

Ja, ich freue mich sehr, dass auch das Internetportal basketball.de auf uns aufmerksam geworden ist. Sie bauen den eSports-Bereich auf ihrer Seite aus, und ich kann schon heute versprechen, dass wir dort in den nächsten Monaten noch einiges Überraschendes sehen können. Wir planen ein Online-Turnier zu veranstalten, dieses wird dort seine Heimat rund um Statistiken und Ergebnisse haben. Also ruhig mal draufklicken, für Basketballfans eine Pflichtseite für die Favoriten.

Also läuft ja alles bestens bei euch?

Ich bin sehr zuversichtlich, das stimmt. Allerdings ist eSports in Deutschland natürlich immer noch in der Frühphase der Entwicklung. Es ist schön, wenn wir unseren Teil dazu beitragen können. Ich denke, es ist wichtig, dabei den Bezug zum realen Basketball zu haben. Den haben wir mit den SEAWOLVES.

Wir planen in der kommenden Saison auch gemeinsame Aktionen, wie zum Beispiel virtuelle Spiele der eSports Teams gegeneinander im Vorfeld der Spiele der ProA. Außerdem wird die Gamezone in der StadtHalle Rostock bei den Heimspielen wiederbelebt. Heimspiele der ROSTOCK SEAWOLVES werden auch in der kommenden Saison eine Menge zu bieten haben.

Dann ist ja noch einiges zu erwarten von euch?

Ja, das will ich hoffen. Wir freuen uns, auch künftig regelmäßig hier in unserer virtuellen Heimat auf der SEAWOLVES-Website mehr von uns berichten zu können. Wir werden in regelmäßigen Abständen unsere Spieler vorstellen und sicher auch von den Highlights berichten.

Wir sind sehr gespannt und wünschen den ROSTOCK eWolves viel Erfolg für die anstehende zweite Saison im eSports mit NBA2K20.