SEAWOLVES triumphieren in Tübingen

Die ROSTOCK SEAWOLVES bleiben auch 2019 auswärts erfolgreich: Beim Erstliga-Absteiger Tigers Tübingen gelang den Wölfen ein knapper 84:83-Sieg. Es war bereits der vierte Erfolg hintereinander. Nach zehn Punkten Rückstand zur Halbzeit überrollten die Rostocker die Hausherren im dritten Viertel mit 27:10 und kontrollierten das Geschehen bis zur Mitte des Schlussviertels. Tübingen gelang in den letzten drei Minuten noch viermal der Ausgleich, doch Rostock blieb nervenstark: Im letzten Angriff des Spiels zog Terrell Harris zum Korb, wurde gefoult und traf 1,4 Sekunden vor Schluss den siegbringenden Freiwurf. Die SEAWOLVES klettern nach dem elften Saisonsieg auf den dritten Platz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Tigers Tübingen gegen ROSTOCK SEAWOLVES 83:84 (46:36)

Am Ende erinnerte vieles an die Partie in Heidelberg: Terrell Harris attackierte mit ablaufender Spieluhr den Korb, zog 1,4 Sekunden vor Schluss ein Foul beim Wurfversuch, trat an die Linie, versenkte bei Gleichstand den ersten Freiwurf und setzte den zweiten Bonuswurf absichtlich daneben. Tübingen fing zwar den Rebound, doch der wilde Verzweiflungswurf von Neuzugang Brian Harper von der eigenen Freiwurflinie verfehlte sein Ziel. Während die SEAWOLVES zum achten Mal in fremder Halle gewinnen konnten, mussten die Tigers Tübingen vor 1.600 Zuschauern die fünfte Niederlage in den letzten sechs Spielen verschmerzen.

Dabei begann das Spiel aus Sicht der Gastgeber verheißungsvoll. Im ersten Viertel unterliefen den Wölfen einige unglückliche Ballverluste, aus denen die Tigers vor allem dank Reed Timmer und Bozo Djurasovic Kapital schlugen und sich bis Viertelende eine 14-Punkte-Führung erspielen konnten. Die Rostocker versuchten im zweiten Viertel, den Rückstand weiter zu verkürzen, doch es gelang lediglich, das Polster auf zehn Zähler bis zur Halbzeit einzuschmelzen.

Erst nach dem Seitenwechsel war der Jagdinstinkt des Rostocker Rudels vollends geweckt. Tony Hicks und Michael Jost führten die Aufholjagd gegen die Tigers an. Zusammen erzielten die beiden SEAWOLVES-Profis 18 der 27 Rostocker Punkte im dritten Durchgang. Ein 25:6-Lauf brachte die Wölfe mit 61:52 (28. Min) in Front.

Vor dem Schlussviertel lagen die Gäste mit sieben Zählern (63:56) vorn. Yannick Anzuluni baute mit einem Dreier aus der Ecke den Vorsprung sogar zweistellig aus (66:56, 31. Min). Doch ähnlich wie im Hinspiel in Rostock, das Rostock mit 78:70 gewann, suchten die Raubkatzen die Flucht nach vorn. Erbittert kämpften sie sich zurück. Spätestens nach einem Korbleger von Spielmacher Tyler Laser, der sein Team auf einen Punkt heranbrachte (72:71, 37. Min), waren die Zuschauer wieder erwacht. Urplötzlich hatte sich das Spiel zu einem Krimi gewandelt, in dem die SEAWOLVES zur richtigen Zeit ihre Nadelstiche setzen konnten: Auf einen Dreier von Tübingens Besnik Bekteshi antwortete Anzuluni mit einem Dreier (76:73, 38. Min); eine Minute vor Schluss netzte Laser einen weiteren Dreier zum erneuten Ausgleich (78:78) ein; als Enosch Wolf nur 15 Sekunden später wieder ausglich, konterte Harris mit einem trockenen Dreier, auf den nach einer Tübinger Auszeit der erneute 83:83-Ausgleich durch Laser folgte. Der letzte Angriff gehörte den SEAWOLVES, die den Ball in Harris’ Hände legten – und wie in Heidelberg durch einen Freiwurf in letzter Sekunden die Entscheidung herbeiführten.

Am nächsten Samstag (19.1.) jagen die ROSTOCK SEAWOLVES wieder im eigenen Revier. Dann ist um 19:30 Uhr der FC Schalke 04 Basketball zu Gast in der StadtHalle Rostock. Karten für den AOK-Spieltag sind erhältlich online auf tickets.seawolves.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen.

SEAWOLVES-Coach Milan Škobalj nach dem Spiel: „Es war das schwere Spiel, das ich erwartet hatte. Nachdem wir zur Halbzeit mit zehn Punkten zurückgelegen haben, mussten wir reagieren – und haben ein fast perfektes drittes Viertel abgeliefert. Am Ende war es ein offenes Spiel, das wir mit einem Treffer von der Freiwurflinie entschieden haben. Dieser eine Punkt reichte für den Sieg. Ich bin nicht zufrieden mit der ersten Hälfte, dafür umso mehr mit dem Sieg.“

Viertelstände (TÜB-HRO): 27:13, 19:23, 10:27, 27:21

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Alte (nicht eingesetzt), Anzuluni (16), Bogdanov (0), Cardenas (9), Clay (9), Frazier (6), Harris (12), Hicks (19), Jost (13), Talbert (0), Teucher (nicht eingesetzt).

Tübingen: Allen (2), Bekteshi (9), Brennan (nicht eingesetzt), Djurasovic (9), Grabauskas (2), Harper (11), Laser (20), Nadjfeji (0), Sorgius (nicht eingesetzt), Timmer (17), Wolf (13).