Tim Vogt beendet im Alter von 27 Jahren seine Basketballkarriere. Nach vier Jahren im Trikot der ROSTOCK SEAWOLVES, die mit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA gekrönt wurden, verlässt der ehemalige Kapitän des Teams die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und startet im Mai ins Berufsleben in Berlin.
Vor vier Jahren wechselte Vogt als Topscorer des Regionalligisten Cottbus nach Rostock und entwickelte sich zum Führungsspieler. In seinem ersten Jahr bei den SEAWOLVES, als sie im Aufstiegsjahr das Halbfinale erreichten, war er mit 10,0 Punkten drittbester Punktesammler im Team hinter Yannick Anzuluni und Sven Hellmann. Nach zwei Jahren als Kapitän (2015-2017) kam der 1,86 Meter große Spielgestalter als wichtiger Faktor von der Bank, jüngst im Aufstiegsjahr der Rostocker Korbjäger. In insgesamt 96 Einsätzen für die Wölfe – alle in der 2. Basketball-Bundesliga ProB – kam Vogt auf insgesamt 622 Punkte und 168 Assists (6,5 Punkte und 1,8 Assists pro Spiel). In der teaminternen Rangliste aller Spieler, die in vier Jahren für Rostock in der ProB aufliefen, belegt Vogt den ersten Platz bei den Korbvorlagen und getroffenen Dreipunktewürfen (96).
Nach einem Trainingsunfall nach dem Auftaktsieg im Viertelfinale 2018 gegen Gießen war der Aufbauspieler zum Zuschauen verdammt und musste an der Hand operiert werden. „Es war sehr frustrierend für mich, von draußen zuzuschauen und nicht mitspielen zu können, gerade in der entscheidenden Saisonphase. Ich habe den Jungs gesagt, dass ich operiert werden muss und deshalb diese Saison nicht mehr spielen kann und von ihnen erwarte, mir eine Medaille zu schenken.“
„Als wir den Aufstieg in Iserlohn klargemacht haben, war es für uns alle eine Erlösung. Der Druck ist von uns allen abgefallen“, beschreibt Vogt die Szenen nach dem 94:87-Sieg nach Verlängerung in Iserlohn, als das Team den Aufstieg perfekt gemacht hat und gemeinsam mit den Fans mit Sektduschen feierte. „Während des Spiels hatte ich auf der Bank 180 Puls von der ersten bis zur 45. Minute.“
Das Karriereende kam für ihn aufgrund der Verletzung etwas früher als geplant: „Für mich war vor der Saison klar, dass es meine letzte Saison als Profibasketballer sein wird. Ich hatte mein Studium abgeschlossen und festgelegt, dass ich danach ins Berufsleben starten werde“, sagt Vogt. „Ich werde Rostock nach der Saison verlassen und in Berlin ein neues Kapitel anfangen. Ich freue mich sehr darauf, aber natürlich ist auch ein weinendes Auge dabei, weil mir Rostock und das Drumherum sehr fehlen werden. Rostock ist für mich wie eine zweite Heimat geworden.“
„Die vergangenen vier Jahren waren für mich etwas Besonderes. Ich möchte mich bei allen aus der Geschäftsstelle und vom Vorstand bedanken, bei Physio Stefan Keller, seinem Team und der ärztlichen Abteilung um Dr. Johannes Bonacker. Mein Dank gilt auch ganz besonders den Fans – da kann man gar nicht oft genug Danke sagen. Wie viele Auswärtsspiele bei uns Heimspiele waren, ist nicht zu zählen. Wir haben pure Unterstützung erfahren, in guten wie in schlechten Zeiten. Alle werden mir in guter Erinnerung bleiben“, sagt Vogt.
„Tim war seit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB im Jahr 2014 dabei und von Anfang an ein Führungsspieler. Folgerichtig übernahm er zur Saison 2015/2016 das Amt des Mannschaftskapitäns. Die Krönung seiner Karriere ist nun der Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA“, fasst SEAWOLVES-Manager Jens Hakanowitz Vogts Karriere zusammen. „Sein Abschied schmerzt, aber er schlägt nun ein neues Kapitel in der Berufswelt auf. Dafür freue mich sehr für ihn. Wir wünschen Tim für die Zukunft alles Gute.“
Fotos (3): Sylvia Funk