Die EBC Junior Talents Rostock schreiben in Leipzig Geschichte. Mit einem 78:74-Auswärtssieg bei den Uni-Riesen Leipzig sichern sich die Rostocker im letzten Relegationsspiel Platz zwei in der Tabelle und damit den sicheren Klassenerhalt in der Nachwuchs- und Jugend Basketballbundesliga (JBBL). Nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem Ausfall von Führungsspieler Nicolas Buchholz steigerten sich die Rostocker und gewannen verdient die Partie in Leipzig. Bester Mann des Spiels war Toni Spiegel mit 22 Punkten und 20 Rebounds.
Uni-Riesen Leipzig – EBC Rostock Junior Talents 74:78 (37:36)
Mit viel Druck auf den Schultern und noch etwas schweren Beinen von der langen Fahrt starteten die Junior Talents langsam und müde ins Spiel. Offensiv fanden die Rostocker und Neustrelitzer ihren Rhythmus schnell, jedoch ließ man defensiv zu viele einfache Punkte zu, sodass man nach zehn Minuten mit einem Punkt in Rückstand war. Kurz vor Ende des ersten Viertels dann die Schrecksekunde des Spiels. Nicolas Buchholz zog zum Korb und wurde unsanft gestoppt. Es kam zum Kontakt von Knie und Oberschenkel, wobei der Oberschenkel von Nicolas den kürzeren zog. Das Spiel war damit für den Topscorer der Rostocker beendet.
Etwas verunsichert von der Hiobsbotschaft traten die jungen Spieler aus Mecklenburg-Vorpommern nun im zweiten Spielabschnitt auf. Viele Ballverluste und Nachlässigkeiten in der Defensive sorgten immer wieder dafür, dass man ins Hintertreffen geriet anstatt die Führung schon in der ersten Halbzeit zu übernehmen. Mit einem Punkt Rückstand ging es in die Halbzeitpause. “Wir haben nochmal daran appelliert, alles für jeden zu geben. Es war heute vielleicht das letzte Spiel in dieser Konstellation und genau das sollten sie ihre Mitspieler fühlen lassen.“ Frei nach dem Motto „Einer für Alle und Alle für Einen!“ schwor Trainer Stanley Witt seine Jungs in der Kabine noch einmal ein.
Mit neuem Mut ging es in die zweite Hälfte, in der Toni Spiegel und Toni Nickel jetzt endgültig das Kommando übernahmen. Ein 11:2-Lauf der Junior Talents sorgte für die erste komfortable Führung. Die jungen Bundesligisten hatten nun endlich ins Spiel gefunden und spielten stark auf. Der defensive Druck und das offensive Tempo sorgten dafür, dass man zum Ende des dritten Viertels mit acht Punkten führte. Die Rostocker und Neustrelitzer Junioren konnten aber teilweise einfach nicht gut genug auf den Ball aufpassen, Leipzig nutzte die Chance für sechs schnelle Punkte und das Spiel war wieder offen. “Wie so oft hat sich dann aber wieder ein unerwarteter Held hervorgetan und uns viel Sicherheit gegeben.” Der Neustrelitzer Anton Schmidt war es, der nach 4 Fehlversuchen in den ersten drei Vierteln endlich den Korb fand und fünf starke Punkte in Folge für die Junior Talents erzielte. Vier Minuten vor Schluss stand es 67:60 aus Sicht der Junior Talents und der direkte Klassenerhalt war zum Greifen nah.
Die Nervenstärke an der Freiwurflinie war es im Endeffekt, die den Unterschied machte und die EBC Rostock Junior Talents konnten in einem engen Spiel als verdienter Sieger vom Platz gehen. Gleichbedeutend mit dem Sieg ist nun der direkte Klassenerhalt in der JBBL für die Junior Talents gesichert, sodass nun die Planungen für die kommende Spielzeit beginnen können.
“Ich bin unendlich stolz auf die Entwicklung jedes Einzelnen sowie des Teams an sich. Jedes Spiel hat mir gezeigt, wie viel diese Jungs bereit waren zu lernen und sie haben sich vom ersten bis zum letzten Spiel super weiterentwickelt. Die Jungs haben heute Geschichte geschrieben und jeder von ihnen hat sich einen Platz im Mecklenburger Basketball verdient!”, so der überglückliche Trainer Stanley Witt nach dem Abpfiff.
Als Nächstes steht der internationale Ostercup in Wien auf dem Programm. Ab dem 10. April sind die Junior Talents in Wien aktiv und sammeln dort Erfahrungen im internationalen Vergleich.
Viertel-Ergebnisse (L – HRO): 18:17, 19:19, 15:24, 22:18
Statistiken vom Spiel
Punkteverteilung EBC Rostock Junior Talents: Theo Brackmann (14 Punkte), Toni Spiegel (22), Toni Nickel (20), Nicolas Buchholz (5), Anton Schmidt (5), Jannes Gau (4), Felix Heinemann (8), Svante Schmundt, Nils Hein, Felix Hohlfeld, Matti Birken, Ben Marcel Bülow