Trotz einer 81:85-Heimniederlage gegen den SC Rist Wedel haben die ROSTOCK SEAWOLVES allen Grund zum Feiern. Der Aufsteiger von der Ostsee sicherte sich am vorletzten Spieltag die Meisterschaft der Hauptrunde in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord. Der erste Tabellenplatz ist den Wölfen aufgrund der gewonnenen direkten Vergleiche gegen die Verfolger aus Wedel und Dresden nicht mehr zu nehmen, so dass sie zum Auftakt der Meisterschaftsrunde am 14. März auf den Achtplatzierten der Südstaffel treffen werden. Die Gäste aus Schleswig-Holstein waren von Beginn an hellwach, verspielten jedoch vor 925 Zuschauern (Saisonrekord!) in der OSPA | Arena eine 19-Punkte-Führung und retteten den Sieg dank eines überragenden Diante Watkins (26 Punkte, 9 Assists) ins Ziel. Bei den Rostockern hielten vor allem Yannick Anzuluni (31 Punkte) und Jarrell Crayton (13 Punkte, 10 Rebounds) dagegen.

ROSTOCK SEAWOLVES gegen SC Rist Wedel 81:85 (39:46)

Im Nordduell am WIRO-Spieltag erwischten die Gäste aus Wedel den besseren Start und setzten sich in der Anfangsphase auf fünf Punkte ab (2:7, 3. Min). Rostock antwortete mit einem 6:0-Lauf. Die SEAWOLVES lagen somit nach fünf Minuten erstmals in Führung (8:7) in diesem Spitzenspiel, das beiden Teams alles abverlangte. Es ging hin und her, ehe Wedel zum Ende des ersten Abschnitt einen 7:1-Lauf hinlegte, den Wedels Shooting Guard Brandon Spearman mit einem Dreier krönte. Somit liefen die Wölfe zum Ende des Auftaktviertels einem zweistelligen Rückstand (18:28) hinterher.

Der Rückstand wuchs in der 13. Minute auf 19 Punkte an (19:38), ehe Yannick Anzuluni und Jarrell Crayton zur Aufholjagd bliesen. Während Crayton in Korbnähe mit energischen Rebounds und zwei heftigen Dunks die Zuschauer von den Sitzen riss, schenkte Anzuluni dem Gegner von außen ein; drei Dreipunktewürfe und insgesamt elf Zähler im zweiten Viertel vermerkten die Statistiker auf dem Konto des Kanadiers mit kongolesischen Wurzeln. Innerhalb von fünf Minuten schmolz Wedels Vorsprung auf nur noch fünf Zähler. Die SEAWOLVES witterten nach dem 37:42 (18. Min) ihre Chance. Jedoch blieben auch die Elbstädter weiterhin brandgefährlich und gingen mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung (39:46) in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zog Wedel erneut zweistellig davon (46:56, 25. Min). SEAWOLVES-Coach Sebastian Wild nutzte daraufhin eine Auszeit, um seinem Team neue taktische Anweisungen zu geben. Durch Freiwürfe und den fünften von insgesamt sechs Anzuluni-Dreiern schlich sich das Rudel Punkt um Punkt heran. In der 29. Minuten waren die Wölfe auf zwei Zählern dran (57:59).

Mit 58:63 starteten beide Teams ins Schlussviertel, in dem sich beide Teams ein hochklassiges Duell lieferten. David Markert und Tobias Lange bescherten Rostock durch insgesamt neun Zähler den 67:67-Ausgleich in der 34. Minute. Die Halle kochte, als Ivo Slavchevs Dreier zum 70:67 (35. Min) durch den Ring zischte. Doch Wedel ließ sich von dieser Aufholjagd der Wölfe nicht beeindrucken und antwortete mit acht Punkten in Folge. Urplötzlich war das Team von Coach Michael Claxton wieder auf sieben Punkte enteilt (75:82, 38. Min). Als schließlich der nur 1,72 Meter kleine Gäste-Guard Diante Watkins einen Dreier zum 77:85 (39. Min) traf, war das Spiel entschieden. Rostock hatte zwar noch Chancen in Korbnähe bzw. an der Freiwurflinie, musste sich am Ende aber mit 81:85 geschlagen geben.

Yannick Anzuluni erzielte mit 31 Punkten, darunter sechs verwandelte Dreier bei elf Versuchen, eine neue persönliche Saisonbestleistung. Hinzu kamen acht Rebounds sowie drei Assists und drei Steals. Jarrell Crayton sammelte 13 Punkte und zehn Rebounds. Alle SEAWOLVES-Spieler punkteten im vorletzten Heimspiel der Hauptrunde. Bei den Gästen, die alle zwölf Freiwürfe verwandelten – Rostock ließ zwölf Punkte an der Freiwurflinie liegen und traf nur 17 von 29 Versuchen -, punkteten insgesamt vier Spieler zweistellig. Diante Watkins kam auf 26 Punkte, sechs Rebounds und neun Assists. Fabian Böke markierte ein Double-Double (11 Pkt, 10 Reb).

Am 7. März findet der Techniker Krankenkasse-Spieltag in der OSPA | Arena statt. Dann ist Citybasket Recklinghausen zu Gast. Im Hinspiel unterlagen die Wölfe im Ruhrgebiet mit 57:73. Die SEAWOLVES wollen das letzte Spiel der Hauptrunde unbedingt gewinnen, um mit Selbstvertrauen in die Play-Offs zu gehen. Karten gibt es auf www.tickets.seawolves.de.

Impressionen vom WIRO-Spieltag:

Zitat von Coach Sebastian Wild: „Wedel ist ein unheimlich starkes Team mit sehr guten Einzelspielern. Sie sind sehr geschlossen aufgetreten. Vor dem Spiel haben wir gesagt, dass wir unbedingt die Kreise von Watkins eindämmen müssen. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Das hat uns das Spiel noch schwerer werden lassen. Wir haben gegen ein sehr gutes Team gespielt, das im ersten Viertel sehr gradlinig und hochprozentig getroffen hat. Dazu haben wir für meinen Geschmack einige Fehler zu viel begangen, die letztlich in einem großen Rückstand resultierten. Es kostet immer unheimlich viel Energie, sich gefühlt in fast jedem Spiel von einem zweistelligen Rückstand zurückzukämpfen. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, im vierten Viertel die Führung zu übernehmen. Am Ende fehlte uns etwas Energie. Wir hatten ein, zwei Ballverluste, die Wedel nutzten konnte und am Ende haben sie auch wichtige Würfe in kritischen Phasen getroffen. Von daher mein Kompliment an Wedel. Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Wir müssen als Team eine konstante Leistung über 40 Minuten bringen, um auch solche Spiele gegen derart hochqualitative Gegner erfolgreich gestalten zu können.“

Viertelstände (HRO-WED): 18:28, 21:18, 19:17, 23:22

Ausführliche Statistiken

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES

Yannick Anzuluni (31), Jarrell Crayton (13), Jens Hakanowitz (6), Sven Hellmann (4), Tobias Lange (4), Daniel Lopez (8), David Markert (5), Zbigniew Owczarek (1), Ivo Slavchev (6), Tim Vogt (3).

Fotos vom Spiel gegen den SC Rist Wedel

Fotograf: Tobias Hahn

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