Durch einen 81:69-Sieg beim Tabellenletzten Hertener Löwen haben die ROSTOCK SEAWOLVES die Tabellenspitze verteidigt und vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde das Saisonziel Klassenerhalt erreicht. Dies ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Play-Offs, da die ersten acht Mannschaften der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord und ProB Süd um die Meisterschaft kämpfen. Nach einer 16-Punkte-Führung der Rostocker im dritten Viertel kämpften sich die Gastgeber vor 350 Zuschauern in der Rosa-Park-Sporthalle in Herten im letzten Abschnitt nochmals heran. Am Ende blieben die Wölfe bissiger und sicherten sich den 13. Saisonsieg durch eine fulminante Schlussoffensive, bei der allein Yannick Anzuluni in den letzten fünf Spielminuten 18 seiner insgesamt 25 Punkte erzielte. Hertens Topscorer hieß DeShaun Cooper mit 18 Zählern.

Hertener Löwen – ROSTOCK SEAWOLVES 69:81 (29:33)

Zu Spielbeginn zogen die Löwen eine Überraschung aus dem Hut. Der US-Amerikaner Robert Franklin stand im Aufgebot, obwohl er in den letzten Spielen aufgrund persönlicher Probleme in seine Heimat gereist war und dem Team nicht zur Verfügung stand. Schon im Hinspiel in Rostock bereitete der 34-jährige Forward den Rostockern Kopfschmerzen, als er allein 19 Rebounds sammelte. Zunächst nahm Franklin auf der Bank Platz.

Die SEAWOLVES starteten mit David Markert, Sven Hellmann, Yannick Anzuluni, Jarrell Crayton und Daniel Lopez. Sie lagen schnell mit 0:4 (2. Min) in Rückstand, ehe Hellmann die ersten Zähler der Gäste an der Freiwurflinie einnetzte. Zu diesem Zeitpunkt war Sven Jeuschede, der den SEAWOLVES im Hinspiel 25 Zähler einschenkte, wegen einer Schulterverletzung ausgewechselt worden; er musste den Rest der Partie von der Bank aus verfolgen. Die gesamte erste Halbzeit, aus der die SEAWOLVES mit 33:29 als Sieger hervorgingen, war geprägt von jeweils zwölf Ballverlusten auf beiden Seiten. Die Hertener wirkten als Tabellenletzter nervös und hofften, den Wölfen mit einer Ganzfeldpresse und Zonenverteidigung den Zahn zu ziehen. Rostock wusste durch cleveres Passspiel die Deckung der Gastgeber zu umgehen und spielte sich mit 17:11 (8. Min) die größte Führung der ersten Hälfte heraus. In der 13. Minute gelang den Löwen der Ausgleich (19:19) und es dauerte nur kurze Zeit, ehe sich Herten durch einen 6:0-Lauf die Führung (27:29, 29. Min) zurückeroberte.

Nach dem Seitenwechsel war Jarrell Crayton der Hauptdarsteller, als sich die SEAWOLVES mit einem 14:0-Lauf auf 16 Zähler (49:33, 27. Min) absetzten. Der US-Amerikaner in Diensten des Tabellenführers erzielte in dieser Phase acht seiner insgesamt 14 Punkte. Zum Start des letzten Durchgangs behaupteten die Wölfe eine 53:42-Führung. Dieses Polster schmolz im vierten Viertel rasant und Herten weckte mit geringer werdendem Rückstand das Publikum, das nun ihr Team wieder lautstark anfeuerte. Ein 12:0-Lauf der Hausherren sorgte dafür, dass die Begegnung 6:37 Minuten vor dem Ende 56:56 unentschieden stand. Die SEAWOLVES ließen sich davon nicht beeindrucken. Nach einer Auszeit brachten sie Ruhe ins Spiel, passten geduldig den Ball und spielten einfache und offene Würfe heraus. Die Jagdlust der Löwen war gelindert, sie konnten die Führung im weiteren Spielverlauf nicht mehr an sich reißen. Stattdessen nutzte Yannick Anzuluni die finalen Minuten, um das Spiel zu entscheiden. Der Kanadier mit kongolesischen Wurzeln erzielte 16 der letzten 18 SEAWOLVES-Punkte, davon allein die letzten 14 Zähler seines Teams. Am Ende stand ein 81:69-Sieg zu Buche. Für die SEAWOLVES war es der erste Auswärtssieg im Kalenderjahr 2015. Dieser 13. Saisonerfolg bedeutet zugleich den Klassenerhalt und die Verteidigung der Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord.

Yannick Anzuluni (25 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists) und Sven Hellmann (18 Pkt) waren neben Jarrell Crayton (14 Pkt, 5 Reb) und Ivo Slavchev (12 Pkt) die vier Rostocker Spieler im zweistelligen Punktebereich. Bei den Hertener Löwen erzielten vier Spieler mindestens zehn Zähler, der beste Werfer war DeShaun Cooper (18 Pkt). Rückkehrer Robert Franklin erzielte lediglich einen Zähler und zwei Rebounds.

Die SEAWOLVES standen insgesamt 28-mal an der Freiwurfline und verwandelten 22 Schüsse, Herten konnte dort nur elf Treffer bei 16 Versuchen landen. Die Gäste von der Ostsee trafen 48 Prozent aus dem Feld (Herten: 40%) und hatten einen Vorteil beim Rebound (39:33).

Am nächsten Wochenende ist Valentinstag. Dann empfangen die ROSTOCK SEAWOLVES am OSPA Family-Day die Otto Baskets Magdeburg. Restkarten gibt es auf www.tickets.seawolves.de.

Zitat von Coach Sebastian Wild: „Es war ein wichtiger Auswärtssieg gegen ein unbequemes Team, das mit dem Rücken zur Wand steht. Herten ist heute wieder verstärkt durch Robert Franklin aufgetreten und wollte unbedingt den Sieg. Sie haben alles probiert, u.a. eine Ganzfeldverteidigung über 40 Minuten. Wir haben bis zur Halbzeit sicherlich nicht unsere Bestleistung gezeigt, aber sind in den kritischen Situationen cool geblieben. Im dritten Viertel haben wir uns durch eine gute defensive Leistung einen Vorsprung aufbauen können und diese dann fahrlässig durch viele Ballverluste im vierten Viertel abgegeben. Aber das Team zeichnet sich durch seine mentale Stärke aus, nach solch einem Lauf, der auch das Publikum zurück ins Spiel bringt, wieder zu sich zu finden, sich zu erden und die spielentscheidenden Körbe zu erzielen. Das ist uns gelungen.“

Viertelstände (HER-HRO): 16:17, 13:16, 13:20, 27:28

Ausführliche Statistiken

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES

Yannick Anzuluni (25), Jarrell Crayton (14), Jens Hakanowitz (3), Sven Hellmann (18), Tobias Lange (0), Daniel Lopez (13), David Markert (2), Zbigniew Owczarek (3), Ivo Slavchev (12).

Fotos vom Spiel gegen die Hertener Löwen

Fotograf: Tobias Hahn

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