Hamburgs Defensive zieht Wölfen den Zahn

Die Erfolgssträhne der ROSTOCK SEAWOLVES ist gerissen. Nach sechs Siegen in Serie mussten sich die Wölfe den Hamburg Towers mit 68:74 (43:36) geschlagen geben. Vor der Rekordkulisse von 4.579 Zuschauern in der StadtHalle Rostock zeigten beide Teams in der ersten Hälfte eine starke Vorstellung. Nach dem Seitenwechsel mussten sich die Hausherren aber der intensiven Abwehr der Gäste beugen. Trotz dieser Niederlage verbessern sich die SEAWOLVES auf dem dritten Tabellenplatz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, weil Heidelberg gegen Nürnberg verlor.

ROSTOCK SEAWOLVES gegen Hamburg Towers 68:74 (43:36)

Der Spielplan von Coach Milan Škobalj ging in zwei Punkten auf: Einerseits forderte er von seinem Team, die Hamburg Towers bei unter 80 Punkten zu halten, andererseits wollten die Wölfe mehr Würfe auf den Korb. Allerdings machte die Wurfquote den Rostockern einen Strich durch Rechnung: Nur 39 Prozent aus dem Feld waren deutlich unter dem Durchschnitt. Da halfen auch in Summe zwei Ballbesitze mehr als Hamburg nicht (62:60). 

Dabei sah es in den ersten beiden Abschnitten nach einem erfolgsversprechenden Abend mit einer neuen Rostocker Zuschauerbestmarke (4.579) aus. Nach intensivem Abtasten beider Kontrahenten eilten die Gastgeber auf 19:12 (8. Min) davon. Yannick Anzuluni und Tony Hicks zeigten sich mit insgesamt zwölf der 19 Rostocker Punkte im Anfangsviertel in Spiellaune und rissen das Publikum ein ums andere Male von den Sitzen. Chris Fraziers Dreier (22:14, 12. Min), Tom Altes Alley-Oop-Dunk (30:21, 14. Min) oder Anzulunis Dreier mit Brett (33:24, 16. Min) zeugten vom Selbstvertrauen, das sich die SEAWOLVES in den letzten sechs siegreichen Spielen hart erarbeitet hatten. Martin Bogdanovs Dreier zum 38:29 (19. Min) zwang Gäste-Coach Mike Taylor zu einer Auszeit. Im Anschluss erhielt Filip Škobalj die Chance auf dem Parkett. Leider verfehlten seine beiden Dreipunkteversuche das Ziel, so dass der Vorsprung zur Halbzeit lediglich sieben Zähler (43:36) betrug.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Towers wie ausgewechselt. Ein 13:0-Lauf drehte das Spiel zugunsten der Gäste, die den SEAWOLVES nun offensiv wie defensiv den Schneid abkauften. Hatten die Wölfe in den ersten zwanzig Minuten 16 Korberfolge aus dem Feld erzielt, so waren es nach der Pause nur acht – bei fast derselben Anzahl an Wurfversuchen (1. Halbzeit: 16/32 FG ggü. 2. Halbzeit: 8/30 FG). Zwar konnten sich die Hausherren bis zum Ende des dritten Viertels nach Kräften wehren und zum 55:55 ausgleichen, doch wie schon im Hinspiel behielten die Towers im letzten Durchgang den längeren Atem. Angeführt von ihrem Topscorer Andrew Barham, der in den letzten zehn Minuten zehn seiner insgesamt 22 Punkte erzielte, untermauerten die Hamburger ihre Aufstiegsambitionen durch einen letztlich überzeugenden Auswärtssieg.

Die SEAWOLVES, die zum zweiten Mal in dieser Saison gegen Hamburg verloren haben, hatten drei Spieler mit zweistelliger Punktausbeute. Bester Korbjäger war Yannick Anzuluni mit 15 Punkten. 

SEAWOLVES-Coach Milan Škobalj nach dem Spiel: „Glückwunsch an die Hamburg Towers zum Sieg. Wir waren in der ersten Hälfte besser, die Towers besser in der zweiten. Wir hatten Probleme, wie wir uns Spiel aufziehen und unsere Offensive zum Laufen bringen. Außerdem hatten wir zu viele Fehlwürfe und vor allem unsere offenen Würfe nicht getroffen. Um gegen ein Team von solcher Qualität wie Hamburg zu gewinnen, reichen 39 Prozent Trefferquote aus dem Feld nicht.“

Am kommenden Wochenende spielen die SEAWOLVES auswärts bei den Baunach Young Pikes (Sa, 9.2., 19:00 Uhr), ehe es am 17. Februar um 16:00 Uhr zum nächsten Kracher in der StadtHalle Rostock kommt: Dann empfangen die Wölfe die MLP Academics Heidelberg. Dieser Spieltag wird präsentiert von der Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt-Hafen. Tickets sind online erhältlich auf tickets.seawolves.de oder an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Viertelstände (HRO-HH): 19:14, 24:22, 12:19, 13:19

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Alte (9), Anzuluni (15), Bogdanov (10), Buchholz (nicht eingesetzt), Cardenas (5), Clay (6), Frazier (5), Harris (3), Hicks (12), Jost (3), Škobalj (0), Talbert (0).

Hamburg: Barham (22), Beech (10), Freese (8), Guyton (8), Kindzeka (6), Kovacevic (nicht eingesetzt), Montana (5), Müller (0), Raffington (12), Rich (nicht eingesetzt), Walker (0), Zazai (3).