Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das zweite Auswärtsspiel der Saison mit 69:68 bei den VfL Kirchheim Knights gewonnen und rückten auf den fünften Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA vor. Dabei lagen sie fünf Minuten vor Schluss noch mit elf Punkten zurück. 0,6 Sekunden vor dem Ende tippte SEAWOLVES-Center Tom Alte den Ball zum Sieg in den Korb. Terrell Harris sammelte 22 Punkte, fünf Rebounds und sieben Korbvorlagen für die Rostocker. Bei den Kirchheimern war Rohndell Goodwin mit 23 Punkten bester Werfer.
VfL Kirchheim Knights gegen ROSTOCK SEAWOLVES 68:69 (25:29)
Das erste Viertel gehörte den ROSTOCK SEAWOLVES. Hellwach und hungrig starteten die Wölfe ins Spiel, führten nach acht Minuten mit 15 Zählern (19:4) und verwandelten im ersten Abschnitt 60 Prozent ihrer Feldwürfe. Darian Cardenas, der für den angeschlagenen Yannick Anzuluni (Leistenprobleme) in die Startformation gerückt war, markierte sieben Zähler in der Anfangsphase. Die Kirchheimer suchten nach Antworten gegen die treffsicheren Gäste, hatten aber auch dank der felsenfesten Verteidigung der Rostocker kein Wurfglück – nur 21 Prozent der Würfe landeten im ersten Durchgang im Rostocker Korb. Ein Buzzerbeater zum Viertelende von Terrell Harris erhöhte den Vorsprung der SEAWOLVES auf 23:6.
Im zweiten Viertel klappte bei den Wölfen offensiv nichts mehr, da die Knights ihre Verteidigung umstellten. Nachdem die Hausherren mit einem 9:0-Lauf starteten, robbten sie sich dank Freiwürfen immer weiter heran. Der Vorsprung der SEAWOLVES schmolz. Nun waren es die Gäste, die nur sechs Punkte in einem Viertel auf die Anzeigetafel brachten. In einem zerfahrenen Spiel stand es zur Halbzeit 29:25 für Rostock.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Knights allmählich das Spiel, allen voran Rohndell Goodwin. Der Kirchheimer Shooting Guard erzielte allein 16 Punkte im dritten Viertel und netzte auch die ersten Dreier für seine Farben ein. Zuvor verfehlten neun Kirchheimer Würfe von jenseits der Dreipunktelinie ihr Ziel. Nach 25 Minuten war die Partie vollkommen offen, die Führung wechselte mehrfach. Dennoch schnappten die Knights nach dem Momentum, das sie zu Beginn des vierten Abschnitts komplett an sich rissen. Fünf Minuten vor Schluss lagen die SEAWOLVES mit 51:62 zurück. Es drohte eine herbe Niederlage in der Fremde, doch der Weckruf kam in der Auszeit. Martin Bogdanov, Jordan Talbert und Darian Cardenas netzten je einen Dreier einen und Terrell Harris trug fünf Zähler zu einem 14:0-Lauf bei. 78 Sekunden vor Schluss führten die Wölfe mit 65:62. Konnten sie den Vorsprung nach ihrer Aufholjagd über die Zeit retten?
Zwei Kirchheimer Freiwürfe und einen Korbleger von Phillip Daubner später leuchteten noch 32,1 Sekunden auf der Anzeigetafel – und die Hausherren hatten das Spiel wieder gedreht. Die SEAWOLVES nahmen eine Auszeit. Im folgenden Angriff wurde Cardenas gefoult, der 13,1 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe zum erneuten Führungswechsel (67:66) verwandelte. Doch es war noch nicht die finale Sequenz. Ein Alley-Oop-Korbleger von Kirchheims Bigman Keith Rendleman Jr. sechs Sekunden vor Schluss riss die 857 Zuschauer in der Halle von ihren Sitzen. Der letzte Angriff gehörte den Wölfen, bei denen Bogdanov den Ball in Windeseile nach vorn brachte, zum Korbleger hochstieg, doch vergab. Tom Alte bekam die Hände ans Leder und legte den Ball im Luftkampf zum Sieg in den Korb. Auf der Uhr leuchteten 0,0 Sekunden, doch die Unparteiischen berieten sich und korrigierten die Zeit auf 0,6 Sekunden. Kirchheims letzter Verzweiflungswurf scheiterte und die SEAWOLVES feierten ihren zweiten Auswärtssieg in Folge.
Am nächsten Sonntag, den 28. Oktober, kommt es zum Ost-Derby in der StadtHalle Rostock. Um 16:00 Uhr empfangen die ROSTOCK SEAWOLVES den Tabellenführer NINERS Chemnitz, der in der bisherigen Saison noch kein Spiel verloren hat. Die Wölfe werden alles tun, um diese Serie zu beenden. Tickets sind erhältlich online auf tickets.seawolves.de oder an den bekannten Verkaufsstellen erhältlich. Die Basketball-Fans aus Bad Doberan sind herausgefordert bei der OSPA-Städtewette.
SEAWOLVES-Coach Milan Škobalj nach dem Spiel: „Wir haben ein starkes erstes Viertel gespielt, alles lief für uns. Danach wechselte Kirchheim die Verteidigung von Mann-gegen-Mann auf 1-2-2-Zone. Damit haben sie uns nicht überrascht, nur haben wir unsere freien Würfe dann nicht mehr getroffen. Das hat das Spiel wieder offen gestaltet und wir haben zur Halbzeit nur mit vier Punkten geführt. Als wir im letzten Viertel mit elf Punkten zurücklagen, habe ich eine Auszeit genommen und an das Herz meiner Spieler appelliert, dass wir Schritt für Schritt gehen müssen und nicht überhastet spielen dürfen. Wir waren heute aggressiv und hungrig, so wie Tom Alte beim entscheidenden Korb.“
Viertelstände (KIR-HRO): 6:23, 19:6, 22:16, 21:24
Punkteverteilung
Rostock: Alte (4), Anzuluni (0), Bogdanov (7), Cardenas (15), Clay (8), Frazier (0), Harris (22), Hicks (6), Jost (4), Talbert (3), Teucher (nicht eingesetzt).
Kirchheim: Canty (0), Daubner (9), Goodwin (23), Graf (10), Koch (2), Kronhardt (9), Nicklaus (nicht eingesetzt), Oetjen (0), Rendleman Jr. (15), Wenzel (0), Wohlrath (0).