SEAWOLVES sichern ProA-Aufstieg in Iserlohn

Grenzenloser Jubel nach Spielende. Die ROSTOCK SEAWOLVES und etwa 80 mitgereiste Fans feiern nach dem 94:87-Sieg nach Verlängerung bei den Iserlohn Kangaroos den Einzug in das Playoff-Finale der 2. Basketball-Bundesliga ProB und den damit verbundenen sportlichen Aufstieg in die ProA. In einem leidenschaftlichen Basketballkrimi waren Jordan Talbert und Brandon Lockhart mit insgesamt 45 Punkten und 16 Rebounds die tragenden Säulen im SEAWOLVES-Spiel. In der Verlängerung erzielte Lockhart sieben seiner 19 Punkte, darunter den entscheidenden Dreier 42 Sekunden vor Schluss. Wer Finalgegner der SEAWOLVES wird, ist noch offen. Die andere Halbfinalserie zwischen den scanplus baskets Elchingen und dem FC Schalke 04 Basketball steht 1-1. Eine Entscheidung fällt am 28. April.

Iserlohn Kangaroos gegen ROSTOCK SEAWOLVES 87:94 (42:38, 79:79) OT

Als Darian Cardenas im zweiten Nachfassen einen Korbleger zum 94:85 verwandelt, sind noch elf Sekunden auf der Uhr. Zu diesem Zeitpunkt dreht Coach Ralf Rehberger dem Spielfeld den Rücken zu und klatscht seine Mannschaft auf der Bank ab. Fans singen und liegen sich in den Armen. Das große Ziel vom Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA ist den ROSTOCK SEAWOLVES nach diesem Kraftakt, der erst nach Verlängerung einen Sieger fand, nicht mehr zu nehmen. Die Wölfe lieferten sich bei den Iserlohn Kangaroos einen erbitterten Kampf, bei dem die Statistiker insgesamt zehn Unentschieden und 15 Führungswechsel notierten.

Die Gäste aus Rostock starteten hochkonzentriert in die Partie. Nach einem Dunk von Dennis Teucher und einem Distanzwurf von Chris Frazier vollendete Jordan Talbert ein seltenes Vierpunktespiel – getroffener Dreier trotz Foul plus erfolgreicher Bonusfreiwurf – zum 9:4 (3. Min). Iserlohn blieb im Spiel, konnte ausgleichen, ehe Brandon Lockhart und Talbert erneut das Zepter übernahmen (15:9, 7. Min). Die Hausherren nahmen eine Auszeit und suchten daraufhin die Flucht nach vorn: Mit acht Punkten in Serie holten sie sich die Führung zurück. Zum Viertelende umkurvte der pfeilschnelle Zaire Thompson seine Verteidiger und traf per Korbleger zum 22:20-Pausenstand.

Die Treffsicherheit der Anfangsphase ließ bei den Wölfen vor der Halbzeit nach; vier Fehlwürfe in Folge von jenseits der Dreipunktelinie brachten Iserlohn zurück ins Spiel. In dieser Schwächephase der SEAWOLVES sorgte ein 10:0-Lauf der Gastgeber in diesem hitzigen Gefecht für den erneuten Führungswechsel, so dass Ralf Rehberger eine Auszeit nahm. Wieder auf dem Feld bediente Talbert den zum Korb schneidenden Bill Borekambi mustergültig; ein krachender beidhändiger Dunk beendete den Zwischenspurt der Kangaroos und brachte die Halle kurz zum Schweigen (33:34, 17. Min). Etwas später beging der Iserlohner Guard Kristof Schwarz sein zweites unsportliches Foul der Partie und wurde disqualifiziert. Dennoch blieben die Waldstädter am Drücker: US-Führungsspieler Julian Scott traf mit der Halbzeitsirene zum 42:38 für die Kangaroos.

Auch im dritten Durchgang bissen sich die Wölfe zurück ins Spiel, nachdem sie zwischenzeitlich bereits mit sieben Punkten (45:52, 25. Min) zurücklagen. Es entwickelte eine dramatische Schlussphase in einem intensiven Playoff-Kampf, den Darian Cardenas mit einem Dreier zum Ende des dritten Viertels (62:62) einläutete. Im Schlussviertel konnte sich kein Team auf mehr als vier Zähler absetzen. 90 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit brachte ein Dreier Talberts die Wölfe wieder in Front (77:76). Doch Donte Nicholas, an diesem Abend Iserlohns bester Korbjäger mit 30 Punkten, traf 25 Sekunden vor Schluss ebenfalls einen Dreier – nun führte Iserlohn mit einem Punkt (78:79). Im nächsten Angriff wurde Talbert gefoult. Er traf nur einen von zwei Freiwürfen und Iserlohn hatten den finalen Angriff, konnte diesen aber nicht verwerten.

So musste – wie schon in den vorherigen beiden Gastspielen der SEAWOLVES in Iserlohn – die Verlängerung eine Entscheidung herbeiführen. Hier ließen die Wölfe nichts anbrennen, setzten sich schnell mit sieben Punkten ab (87:80, 43. Min) und sorgten nach dem eingangs erwähnten Dreier von Lockhart 42 Sekunden vor Schluss für jubelnde Fanscharen und feiernde SEAWOLVES. 

Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Basketball-Bundesliga ProB im Jahr 2014 ist das Erreichen des Playoff-Endspiels 2018 und der damit verbundene Aufstieg in die höherklassige ProA der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. 

SEAWOLVES-Coach Ralf Rehberger nach dem Spiel: „Es ist unglaublich. Was die Mannschaft in den Playoffs und über die gesamte Saison hinweg geleistet hat, wie sie sich gesteigert hat und gewachsen ist, ist aller Ehren wert. Die Jungs haben es sehr stark gemeistert und bis zum Ende gekämpft.“

Das erste Finale um die Meisterschaft in der 2. Basketball-Bundesliga ProB spielen die ROSTOCK SEAWOLVES am Dienstag, 1. Mai, um 16:00 Uhr in der StadtHalle Rostock. Der Gegner wird zwischen Schalke 04 und Elchingen ermittelt. Das Spiel wird präsentiert vom Hauptsponsor OstseeSparkasse Rostock. Der Ticket-Vorverkauf für die Begegnung startet am Montag, 23. April, um 10 Uhr – online auf tickets.seawolves.de, im Seawolves Fanshop oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Viertelstände (IS-HRO): 20:22, 22:16, 20:24, 17:17, 8:15

Ausführliche Statistik

Punkteverteilung

Rostock: Borekambi (13), Buchholz (nicht eingesetzt), Butorac (2), Cardenas (9), Frazier (13), Kamdem (0), Lockhart (19), Lopez (micht eingesetzt), Slavchev (nicht eingesetzt), Talbert (26), Teucher (10), Thompson (2).

Iserlohn: J. Dahmen (5), R. Dahmen (6), de Oliveira (4), Giddens (0), Khartchenkov (12), Kutzschmar (6), Krumme (nicht eingesetzt), Nicholas (30), Schwarz (3), Scott (21), Vaihinger (nicht eingesetzt), Ziring (0).